Ursula Köllner

Ursula Köllner (* 18. April 1920 in Gießen;[1]21. August 1995) war eine deutsche Schauspielerin.

Leben

Ursula Köllner erhielt gegen Ende der 1930er Jahre ihre künstlerische Ausbildung in Frankfurt am Main. Ihr Debüt gab sie in Wuppertal; es folgten während des Zweiten Weltkrieges Verpflichtungen an Bühnen in Graudenz und Bremen. Anschließend war sie einige Jahre als freischaffende Künstlerin tätig.[1]

Köllner war als Theaterschauspielerin ab 1958 an der Landesbühne Rhein-Main engagiert,[2] aus der später das Frankfurter Theater am Turm hervorging. Dort trat sie unter anderem als Babett in dem Volksstück mit Musik Sturm auf die Konstablerwache von Ernst Nebhut und Gerhard Jussenhoven auf; die Inszenierung wurde auch für das Fernsehen aufgezeichnet und im August 1965 in einigen Regionalprogrammen ausgestrahlt.[3] Später spielte sie auch am Theater am Turm; im Februar 1969 übernahm sie dort die Rolle der Frau Libere in dem Theaterstück Der schwarze Schwan von Martin Walser in einer Inszenierung von Claus Peymann.[4] 1989 trat sie am Frankfurter Volkstheater gemeinsam mit Liesel Christ in dem Lustspiel Dehaam is Dehaam auf.[2] Bis Anfang der 1990er Jahre war Köllner als Theaterschauspielerin in Frankfurt am Main tätig.[5]

Ab 1960 spielte Köllner in insgesamt 26 Folgen die Rolle der „stets frustrierten“, willfährigen und ihren Chef eifersüchtig bewachenden Chefsekretärin Else Sauerberg in der Familienserie Die Firma Hesselbach. Köllner wirkte ab Folge 4 durchgehend in der Serie mit. Sie ersetzte in der Serie ihre Cousine Hilde Sauerberg (gespielt von der Schauspielerin Käte Jaenicke), die aus der Firma ausgeschieden war.[6][2][7] Köllner hatte bereits in dem Kinofilm Herr Hesselbach und die Firma (1956) mitgewirkt.[2] Köllner, die auch während der Dreharbeiten zur Serie (1960–1963) weiterhin an der Landesbühne Rhein-Main engagiert war, pendelte in dieser Zeit zwischen Theaterbühne und Fernsehstudio hin und her.[8]

Nach Abschluss der Dreharbeiten zur Serie Die Firma Hesselbach spielte Köllner wieder Theater. Außerdem war sie als Hörspielsprecherin tätig. Sie übernahm noch einige wenige weitere Fernsehrollen. 1970 war sie als Mutter in dem Fernsehfilm Weg vom Fenster, einer Produktion von Rainer Werner Fassbinders Produktionsfirma antiteater-X-film, unter der Regie von Michael Fengler zu sehen. 1971 hatte sie eine Rolle in der Tatort-Episode Auf offener Straße als Erna, einer Arbeitskollegin des Opfers.[9] Im Tatort: Augenzeuge (1976) spielte sie auch einen kleinen Dialog mit Henning Venske. Eine kleine Rolle hatte sie 1976 auch in dem Fernsehmehrteiler Der Winter, der ein Sommer war unter der Regie von Fritz Umgelter.[10]

Die Schauspielerin war frühzeitig verwitwet und hatte eine Tochter.[1]

Filmografie

Einzelnachweise

  1. a b c lt. Theaterarchiv Kay Weniger
  2. a b c d Unvollkommen und beliebt: Die Darsteller. Hessischer Rundfunk, 23. Februar 2007, archiviert vom Original am 16. Januar 2014; abgerufen am 22. Juni 2025.
  3. Sturm auf die Konstablerwache. In: Die Zeit. Nr. 32, 6. August 1965 (@1@2Vorlage:Toter Link/www.zeit.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) [abgerufen am 5. November 2010]).
  4. Roland Koberg, Henrike Thomsen: Claus Peymann: aller Tage Abenteuer : Biografie. Henschel, Berlin 1999, ISBN 3-89487-333-7, S. 379 (google.de [abgerufen am 22. Juni 2025]).
  5. Deutsches Bühnen-Jahrbuch. Druck und Kommissionverlag F.A. Günther & Sohn, 1991 (google.de [abgerufen am 22. Juni 2025]).
  6. Hesselbach Personen und Darsteller. Archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 22. Juni 2025.
  7. imfernsehen GmbH & Co KG: Die Hesselbachs. 22. Januar 1960, abgerufen am 22. Juni 2025.
  8. Sabine Hock: Liesel Christ. Volksschauspielerin. Eine Biographie. Kramer, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-7829-0546-6, S. 116, 122.
  9. Auf offener Straße. In: tatort-fundus.de. Archiviert vom Original am 27. Januar 2014; abgerufen am 22. Juni 2025.
  10. Der Winter, der ein Sommer war | Cast & Crew zum Film | kino.de. Archiviert vom Original am 9. September 2010; abgerufen am 22. Juni 2025.