Uralchem

Uralchem

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Rechtsform Privates Unternehmen
Gründung 2007
Sitz Moskau
Branche Chemie
Website uralchem.com

Die Uralchem Group ist ein russischer Hersteller einer breiten Palette chemischer Produkte, darunter Mineraldünger und Ammoniaksalpeter.[1]

Sie ist der größte Produzent von Ammoniumnitrat sowie der zweitgrößte Produzent von Ammoniak und Stickstoffdüngern in Russland. Die Produkte werden neben Russland auch in die GUS-Staaten, Osteuropa, Asien, Afrika und Lateinamerika geliefert.

Geschichte

Uralchem wurde 2007 von dem Geschäftsmann Dmitri Masepin gegründet, der bis 2022 Mehrheitsaktionär des Unternehmens war und dann seinen Anteil auf 48 % reduzierte.[2] Laut der Website des Unternehmens entstand Uralchem nach der Zusammenlegung der Mehrheitsbeteiligungen der Chemieunternehmen Kirovo-Chepetsk Chemical Works und Azot zu einem einzigen Unternehmen. Im Jahr 2008 erwarb Uralchem 71,1 Prozent der Anteile an Voskresensk Mineral Fertilizers, gefolgt von der vollständigen Übernahme der Anteile im Jahr 2011. Ebenso erwarb das Unternehmen 2008 einen 7,5-prozentigen Anteil am Chemieunternehmen Togliattiazot und erhöhte seinen Anteil im folgenden Jahr auf knapp 10 Prozent. Außerdem erwarb es 2009 44,3 Prozent an JSC Perm Mineral Fertilizers. 2017 erhöhte Uralchem seinen Anteil an Perm Mineral Fertilizers auf 100 Prozent. Im Jahr 2023 schloss Uralchem die Reorganisation von Voskresensk Mineral Fertilizers JSC in Form einer Fusion mit UCC Uralchem JSC ab.

Im April 2010 kündigte das Unternehmen an, 40 Prozent seiner Aktien an der Londoner Börse zu platzieren, in der Hoffnung, bis zu 600 Millionen US-Dollar zur Tilgung der durch die Übernahmen entstandenen Schulden aufzubringen. Der Börsengang wurde jedoch im Oktober desselben Jahres mit der Begründung ungünstiger Marktbedingungen und der Nervosität der Anleger „hinsichtlich externer Faktoren“ verschoben.

Drei Jahre später, im Jahr 2013, kaufte das Unternehmen 20 Prozent von Uralkali, dem weltweit größten Kalidüngemittelhersteller. Obwohl der offizielle Transaktionspreis nie bekannt gegeben wurde, wird geschätzt, dass Uralchem 2,9 Milliarden US-Dollar für die Übernahme bezahlte.

Das Unternehmen hat in den letzten Jahren auch versucht, seine Präsenz auf afrikanischen Märkten zu verstärken, insbesondere in Simbabwe,[3] wo Uralchem hofft, mindestens 50 Prozent der Anteile an Chemplex, dem staatlichen Phosphordüngerhersteller, zu erwerben. Uralchem hat außerdem den Beginn einer Zusammenarbeit mit Sambia und Angola angekündigt, wo der Bau einer Harnstoffanlage geplant ist. Der Plan in Angola wurde mittlerweile aber wieder zurückgenommen.[4]

Im Dezember 2021 übertrug Dmitry Masepin seine in Zypern ansässigen Unternehmen Uralchem Holding und CI-Chemical Invest, die Uralchem kontrollieren, der russischen Gerichtsbarkeit im Sonderverwaltungsbezirk Oktjabrskij der Oblast Kaliningrad. Im März 2022 schloss Dmitry Mazepin eine Vereinbarung zum Verkauf des zypriotischen Unternehmens Uralchem Freight Limited (UFL) ab, das Anteile an zwei lettischen Unternehmen hält, die Häfen in Riga und Ventspils betreiben – SIA Riga Fertilization Terminal (RFT) und SIA Ventamoniaks (VA). Käufer war das Schweizer Unternehmen Svizraa SA. Die lettischen Behörden lehnten die Registrierung der Transaktion ab, woraufhin der Vertrag über den Verkauf des Unternehmens mit Svizraa SA gekündigt wurde.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Uralchem: About us. Abgerufen am 11. September 2025 (englisch).
  2. Mazepin sells controlling stake in Uralchem, resigns as CEO. In: Reuters. 11. März 2022 (reuters.com [abgerufen am 11. September 2025]).
  3. URALCHEM signs an agreement with Zimbabwe for investment and fertilizer supply. Abgerufen am 11. September 2025.
  4. Uralchem abandoned the idea to build a plant in Angola — Fertilizer Daily. 30. Juni 2023, abgerufen am 11. September 2025 (amerikanisches Englisch).