Unterschöllenbach
Unterschöllenbach Markt Eckental
| |
|---|---|
| Koordinaten: | 49° 35′ N, 11° 10′ O |
| Höhe: | 315 m ü. NHN |
| Fläche: | 1,3 km²[1] |
| Einwohner: | 150 (1. Juli 2025)[2] |
| Bevölkerungsdichte: | 115 Einwohner/km² |
| Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
| Postleitzahl: | 90542 |
| Vorwahl: | 09153 |
![]() Der Eckentaler Gemeindeteil Unterschöllenbach
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Unterschöllenbach (fränkisch Undaschölmmboch[3]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Eckental im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).[4] Die Gemarkung Unterschöllenbach hat eine Fläche von 1,297 km². Sie ist in 394 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Fläche von 3290,80 m² haben.[1][5]
Geografie
Das Dorf liegt in einer Waldlichtung am Kübelsbach, dem linken Oberlauf des Geroldsbachs. Die Kreisstraße ERH 8/FO 29 führt über einen Kreisverkehr mit der Kreisstraße ERH 33 nach Kleinsendelbach zur Staatsstraße 2240 (1,7 km nördlich) bzw. nach Oberschöllenbach (1 km südlich). Die Kreisstraße ERH 6 führt nach Röckenhof (2 km südwestlich).[6]
Geschichte
Unterschöllenbach entstand als zum Reichsamt Heroldsberg gehörender Reichsbesitz, dies geschah in der Entstehungsphase der Burggrafschaft Nürnberg.[7] 1278/79 wurden Ober- und Unterschöllenbach als „duas villas dictas Schellenbach“ erstmals urkundlich erwähnt. Namensgebend war der Bach, der heute Altbach genannt wird. Das Bestimmungswort des Hydronyms ist nicht eindeutig feststellbar. Eine Ableitung von mhd. schēl für ‚laut tönend‘ wie auch vom Personennamen Schēllo ist gleichermaßen möglich.[8] 1278/79 kam der Ort an die Herren von Schlüsselberg. 1347 gehörten zum schlüsselbergischen Amt Neunhof eine Hube, zwei Lehen und ein Gut. Von den Burggrafen kam ein Teil des Ortes an die Nürnberg Patrizier Pfinzing und sechs Lehen an Peter Motter. Ein dritter Teil verblieb bei den Burggrafen und gelangte später in deren Rechtsnachfolgen an Brandenburg-Kulmbach. Ab dem 16. Jahrhundert gehörte den Nürnberger Patrizier Oelhafen der Hauptteil des Ortes. Bis 1583 hatte das Reichsamt Heroldsberg die Hohe Gerichtsbarkeit, danach gelangte diese an das brandenburg-kulmbachische Oberamt Baiersdorf.[7]
Von 1797 bis 1810 unterstand Unterschöllenbach dem Justiz- und Kammeramt Erlangen. 1810 kam der Ort an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde der Ort dem 1813 gebildeten Steuerdistrikt Eschenau[9] und der zugleich gebildeten Ruralgemeinde Eschenau zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Unterschöllenbach.[10] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Erlangen zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Erlangen (1919 in Finanzamt Erlangen umbenannt). Ab 1862 gehörte Unterschöllenbach zum Bezirksamt Erlangen (1939 in Landkreis Erlangen umbenannt) und zum Stadt- und Landgericht Erlangen (1879 in das Amtsgericht Erlangen umgewandelt). Die Gemeinde hatte 1964 eine Gebietsfläche von 1,292 km².[11] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Unterschöllenbach am 1. Juli 1972 ein Bestandteil der neu gebildeten Gemeinde Eckental.[12][13]
Baudenkmäler
In Unterschöllenbach gibt es zwei Baudenkmäler:[14]
- Unterschöllenbacher Hauptstraße 3: Ehemaliges Wohnstallhaus
- Unterschöllenbacher Hauptstraße 7: Scheune
- ehemaliges Baudenkmal
- Unterschöllenbacher Hauptstraße 16: Backhaus
Einwohnerentwicklung
| Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 | 1987 | 2025 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 81 | 133 | 122 | 121 | 124 | 122 | 115 | 119 | 128 | 123 | 111 | 97 | 92 | 88 | 87 | 91 | 91 | 93 | 75 | 178 | 165 | 153 | 126 | 103 | 111 | *150 |
| Häuser[15] | 15 | 18 | 22 | 20 | 20 | 19 | 19 | 22 | 24 | 35 | ||||||||||||||||
| Quelle | [9] | [16] | [17] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [24] | [17] | [25] | [17] | [26] | [17] | [27] | [17] | [17] | [17] | [28] | [17] | [11] | [29] | [30] | [2] |
Religion
Unterschöllenbach war ursprünglich nach Mariä Himmelfahrt (Neunkirchen am Sand) gepfarrt, ab 1520 nach St. Egidien (Beerbach), das 1524 infolge der Reformation evangelisch-lutherisch wurde, und seit 1858 zur Pfarrei St. Bartholomäus (Eschenau).[7] Die Katholiken sind nach Mariä Verkündigung (Dormitz) gepfarrt.[31]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Schöllenbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 167 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Unterschöllenbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 646 (Digitalisat).
- Dorothea Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 7). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2015, ISBN 978-3-7696-6869-8, S. 266–267.
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Erlangen (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 14). Deutscher Kunstverlag, München 1962, DNB 451450949, S. 144.
- Georg Paul Hönn: Unter-Schöllenbach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 539 (Digitalisat).
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 102.
Weblinks
- Unterschöllenbach in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 22. November 2022.
- Unterschöllenbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. Oktober 2024.
- Unterschöllenbach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 16. Oktober 2024.
Fußnoten
- ↑ a b Gemarkung Unterschöllenbach (092838). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 16. Oktober 2024.
- ↑ a b Zahlen und Fakten > Einwohnerzahlen. In: eckental.de. Abgerufen am 10. September 2025.
- ↑ D. Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis, S. 267. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „ųndɐšölṃbōx“.
- ↑ Markt Eckental, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 16. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 16. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 10. September 2025 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b c F. Krug (Hrsg.): Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 102.
- ↑ D. Fastnacht: Erlangen, S. 266f.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 96 (Digitalisat).
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 32 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 772 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 458.
- ↑ Eckental > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 8. September 2025.
- ↑ Denkmalliste für Eckental (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, von 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 93 (Digitalisat).
- ↑ a b c d e f g h i Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 170, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1016, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 160 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1182, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 62 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 179 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1114 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 180 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1180 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 180 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1218 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1052 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 173 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 334 (Digitalisat).
- ↑ D. Fastnacht: Erlangen, S. 266.

