Unterlesach

Unterlesach (Dorf)
Unterlesach (Österreich)
Unterlesach (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Lienz (LZ), Tirol
Pol. Gemeinde Kals am Großglockner
Ortschaft Lesach
Koordinaten 46° 59′ 3″ N, 12° 38′ 25″ Of1
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Einwohner der stat. Einh. 115 (1991)
Postleitzahl 9981 Kals am Großglockner
Statistische Kennzeichnung
Zählsprengel/ -bezirk Kals am Großglockner (70712 000)
Bild
Unterlesach von Norden
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; TIRIS
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Unterlesach ist ein Dorf der Gemeinde Kals am Großglockner. Die Ortschaft hatte 1991 115 Einwohner.

Eidnerstöckl

Geographie

Unterleach liegt am Ausgang des Tals des Lesachbachs am Südwestabhang des Lesacher Riegels. Die Ortschaft befindet sich in rund 1309 Metern Höhe westlich des wesentlich kleineren Oberlesach. Gemeinsam mit Oberlesach sowie den Ortsteilen Elleparte und Pradell bildet Oberlesach die Ortschaft Lesach. Die südlich von Unterlesach gelegene die Einzellage Elleparte wird dabei als Teil von Unterlesach angesehen.

Unterlesach umfasst 48 Adressen (Stand: September 2025), darunter die zehn Hofstellen Gorgasser (Lesach 1), Gliber (Lesach 2), Gratz (Lesach 3), Pfoier (Lesach 4), Eidner (Lesach 5), Hanser (Lesach 6), Rausch (Lesach 7), Gasser (Lesach 9), Unterweißkopf (Lesach 10) und Oberweißkopf (Lesach 28). Mit Ausnahme der Hofstelle Gliber bestanden auf allen traditionellen Hofstellen noch landwirtschaftliche Betriebe.

Geschichte und Bevölkerung

Der Ortsname Lesach stammt aus dem slawischen und ist urkundlich erstmals 1244 als Lescha belegt. Er leitet sich vom altslowenischen lešah ab und bedeutet „Waldbewohner“.[1]

Im Jahr 1910 wurden für die Ortschaft 60 Einwohner und acht Gebäude ausgewiesen.[2] 1923 lebten in Unterlesach 62 Menschen in acht Gebäuden. Für das Jahr 1923 listet das Ortsverzeichnis hierbei die Ortsteile Unterlesach mit 40 Einwohnern in fünf Gebäuden und Ellepart mit 22 Einwohnern in drei Gebäuden auf.[3] Für das Jahr 1951 fasste die Volkszählung den Weiler Unterlesach ebenfalls mit der Einzellage Ellepart zusammen, wobei der Weiler Unterlesach von 53 Menschen in fünf Häusern und die Einzellage Ellepart von 18 Menschen in zwei Gebäuden bewohnt worden war.[4]

Unterlesach wird erst seit 1961 als Bestandteil der Ortschaft Lesach geführt. Nach einer starken Erweiterung des Dorfes in den 1950er Jahren wurde Unterlesach 1961 erstmals als Dorf mit 85 Einwohnern in 12 Gebäuden klassifiziert. 1971 beherbergte Unterlesach 104 Menschen in 16 Gebäuden bewohnten Gebäuden. Zuletzt wurden für Oberlesach 1981 99 Menschen in 16 Gebäuden (davon 16 bewohnt) und 1991 115 Einwohner in 24 Gebäuden ausgewiesen (wobei Elleparte 1991 bei Unterlesach eingerechnet worden war). Zudem bestanden in Unterlesach zehn land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Danach wurden von der Statistik Austria für Unterlesach keine Einwohnerzahlen mehr veröffentlicht.

Sehenswürdigkeiten

Das Tiroler Kunstkataster verzeichnet für Unterlesach neun Einträge und für die Einzellage Elleparte einen Eintrag. Das markanteste Gebäude im Dorf Unterlesach ist die 1965/66 errichtete Gedächtniskapelle Unterlesach. Zudem besteht an der Hofstelle Eidner das sogenannte Eidnerstöckl, ein Kapellenbildstock aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, der den Sieben Zufluchten gewidmet ist.[5] Die übrigen Einträge im Kunstkataster beschreiben überwiegend Wohn- und Wirtschaftsgebäude, deren Baukern zumeist aus dem 18. Jahrhundert stammt.

Einzelnachweise

  1. Hilda Antonia Leimser: Geschichte von Kals am Großglockner durch die Jahrhunderte. Kals am Großglockner 1998, 271–272
  2. k. k. statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. VIII. Tirol und Vorarlberg. Wien 1917, S. 62
  3. Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Steiermark, Kärnten, Tirol, Vorarlberg und Burgenland. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930, S. Tir 5
  4. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Juni 1951. Wien 1953, S. 202 Tir.
  5. Kapellenbildstock, Kapelle zu den sieben Zufluchten, Eidnerstöckl. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 12. September 2025.

Literatur

  • Louis Oberwalder: Kals am Großglockner. Dem Himmel nahe. Kals am Großglockner 2004.
Commons: Unterlesach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien