Thiemitz (Schwarzenbach am Wald)

Thiemitz
Koordinaten: 50° 18′ N, 11° 35′ O
Höhe: 478 m ü. NHN
Einwohner: 35 (31. Dez. 2020)[1]
Postleitzahl: 95131
Vorwahl: 09289
Karte
Lage von Thiemitz in Schwarzenbach am Wald

Thiemitz ist ein Gemeindeteil der Stadt Schwarzenbach am Wald im Landkreis Hof (Oberfranken, Bayern).[2] Thiemitz liegt in der Gemarkung Bernstein am Wald.[3] Der Weiler Untere Thiemitz zählt zum Gemeindeteil Thiemitz.

Geografie

Das Dorf liegt inmitten der Forst Schwarzenbach am Wald an der Thiemitz und an einem namenlosen rechten Zufluss der Thiemitz, der innerorts in diese mündet. Die Kreisstraße HO 32/KC 2 führt entlang der Thiemitz nach Grubenberg zur Staatsstraße 2194 (2,8 km nordöstlich) bzw. an der Räumlasmühle vorbei nach Untere Thiemitz, das mit Thiemitz eine geschlossene Siedlung bildet (1,7 km südwestlich). In Richtung Grubenberg befindet sich an der HO 32 der Straßenaufschluss Thiemitzwand, der als Geotop ausgezeichnet ist.[4]

Geschichte

Der dem Ortsnamen zugrunde liegende Gewässername leitet sich von „temenica“ (slaw. für ‚dunkler Bach‘) ab.[5]

Thiemitz gehörte zur Realgemeinde Hirschberglein. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Thiemitz aus drei Anwesen (2 Gütlein, 1 Tropfhaus). Die Hochgerichtsbarkeit sowie die Grundherrschaft über sämtliche Anwesen hatte das bayreuthische Kasten- und Richteramt Lichtenberg.[6]

Von 1797 bis 1810 unterstand Thiemitz dem Justiz- und Kammeramt Naila. Infolge des Ersten Gemeindeedikts wurde Thiemitz dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Bernstein am Wald[7] und der zugleich entstandenen Ruralgemeinde Bernstein zugewiesen. Am 1. Mai 1978 wurde Thiemitz im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Schwarzenbach eingegliedert.[8]

Ehemalige Baudenkmäler

  • Alte Thiemitzbrücke („Bamberger Brücke“). Neben der Bundesstraße 173, etwa 100 Meter oberhalb der Einmündung der Thiemitz in die Wilde Rodach gelegene Hausteinbogenbrücke aus Sandstein zu einem Joch, um 1773 errichtet. In der Mitte der westlichen Brüstung segmentbogig schließender Grenzstein, außenseitig mit Bamberger Wappen.[9]
  • Grenzstein zwischen Markgrafschaft Bayreuth und Hochstift Bamberg, an der Einmündung des aus dem Thongrund kommenden Bächleins in die Thiemitz. Sandsteinquader; ostseitig Markgrafenadler, darunter bezeichnet „1773“; westseitig Wappen des Hochstifts, darunter bezeichnet „1773“; südseitig bezeichnet „No. 2“.[9]

Einwohnerentwicklung

Jahr 1819 1861 1871 1885 1900 1925 1950 1961 1970 1987 2020
Einwohner 62 117 117 92 74 66 77 63 54 45 35
Häuser[10] 12 11 11 11 13 16
Quel [7] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [1]

Religion

Thiemitz ist evangelisch-lutherisch geprägt und bis heute nach St. Jakobus (Geroldsgrün) gepfarrt.[20][17]

Literatur

Commons: Thiemitz (Schwarzenbach am Wald) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. a b Schwarzenbach am Wald: Einwohnerzahlen2020. 31. Dezember 2020, abgerufen am 10. Mai 2025.
  2. Stadt Schwarzenbach a.Wald, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 10. Mai 2025.
  3. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 10. Mai 2025.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 10. Mai 2025 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. M. Körner: Naila, S. 24.
  6. M. Körner: Naila, S. 308f.
  7. a b A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 123 (Digitalisat).
  8. Schwarzenbach am Wald > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 10. Mai 2025.
  9. a b K.-L. Lippert: Landkreis Naila, S. 71. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  10. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 917, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1090, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1037 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1088 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1123 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 971 (Digitalisat).
  17. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 713 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 155 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 308 (Digitalisat).
  20. M. Körner: Naila, S. 43 u. 308f.