Ulrich Schatte

Ulrich Schatte, Deckname Wurich, ist ein deutscher ehemaliger Spion der Militärischen Aufklärung der Nationalen Volksarmee und Offizier der Reserve der Bundeswehr.

Leben

Schatte war zwischen 1969 und 1990 für die Militärischen Aufklärung der Nationalen Volksarmee tätig. Er verriet Übungsunterlagen der Übungen WINTEX, CIMEX und REFORGER der NATO und Maßnahmen zur Mobilmachung. Außerdem spähte er mit der Mittelstreckenrakete vom MGM-31 Pershing ausgestattete Truppenteile der Streitkräfte der Vereinigten Staaten aus.[1] Er trug den Decknamen Wurich.[2] Das Oberlandesgericht Stuttgart verurteilte ihn zu drei Jahren und drei Monaten Freiheitsstrafe wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit.[3]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Joachim Zöller: DDR-Militärspionage. In: Georg Herbstritt, Helmut Müller-Enbergs (Hrsg.): Das Gesicht dem Westen zu …: DDR Spionage gegen die Bundesrepublik Deutschland (= Analysen und Dokumente: wissenschaftliche Reihe des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der Ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU)). 2., korr. Auflage. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 978-3-86108-388-7, S. 204–238, hier 208.
  2. Friedrich-Wilhelm Schlomann: Die Maulwürfe: die Stasi-Helfer im Westen sind immer noch unter uns. aktualisierte Auflage. Frankfurt am Main und Berlin, Ullstein 1994, ISBN 978-3-548-33176-8, S. 195.
  3. Klaus Marxen und Gerhard Werle: Spionage (= Strafjustiz und DDR-Unrecht: Dokumentation. 4, Teilband 2). De Gruyter Recht, Berlin 2004, ISBN 978-3-89949-081-7, S. 908.