Ukrainisches Institut in Schweden
Das Ukrainische Institut in Schweden (schwedisch Ukrainska Institutet i Sverige) ist eine öffentliche Organisation, die im Jahre 2014 von der ukrainisch-schwedischen Konzertpianistin Natalya Pasichnyk in Stockholm gegründet wurde. Der Auftrag des Instituts besteht darin, das kulturelle Erbe der Ukraine zu verbreiten und ein besseres Verständnis und Wissen über die ukrainische Kultur und Geschichte in Schweden zu fördern.[1]
Geschichte
Einrichtung und Führung
Das Ukrainische Institut in Schweden wurde am 24. August 2014 von der ukrainischen etablierten klassischen Konzertpianistin Natalya Pasichnyk gegründet.
Die Gründung war eine private Initiative ohne staatliche Förderung, doch die Initiative wurde von der Ukrainischen Botschaft in Stockholm und dem damaligen ukrainischen Kulturminister Jewhen Nyschtschuk unterstützt.[2] Die Einführung wurde mit einem Benefizkonzert für die Ukraine im Konzerthaus Confidencen (Schloss Ulriksdal, Solna), gefeiert[3]
Am 1. Juli 2015 wurde eine Kooperationserklärung von dem Ukrainischen Institut in Schweden, der Ukrainischen Botschaft in Stockholm und dem Ukrainischen Kulturministerium unterzeichnet.[4][5] Eine weitere Dreiparteienerklärung wurde im selben Monat von Schweden, dem Ukrainischen Institut in Schweden und der Ukrainischen Botschaft in Stockholm unterzeichnet. Die Parteien versprachen, die ukrainische Kunst und Kultur in Schweden zu fördern und den kulturellen Austausch zu erleichtern. Natalya Pasichnyk leitet das Institut als Direktorin. Anastassija Klynowa, Leiterin des professionellen Supportzentrums der Ukraine, war zuvor stellvertretende Direktorin des Instituts.[6]
Im Jahre 2015 wurde das Ukrainische Institut in Schweden als erste ukrainische Organisation assoziiertes Mitglied des Stockholmer Netzwerks der Nationalen Kulturinstitute der Europäischen Union (EUNIC).
Im Dezember 2023 verlegte das Ukrainische Institut in Schweden seinen Sitz auf Strömsborg.[7]
Aktivitäten
Das Ukrainische Institut in Schweden unterstützt ukrainische Künstler und präsentiert ihre Werke öffentlich der Welt. Zu diesem Zweck hat das Institut Konzerte,[8] festivals[9][10], Ausstellungen, Filmvorführungen,[11] Theatertourneen und andere kulturelle Veranstaltungen organisiert und finanziert.[12]
Viele Jahre lang organisierte das Institut das Nordic Nordic Ukrainian Film Festival.[13] In Zusammenarbeit mit der Ostroger Akademie organisierte das Institut auch Ukrainischkurse[14] für ausländische Studenten.
Im Jahre 2023 organiserat das Ukrainische Institut in Schweden das European Festival: Ukrainian Spring, unter Beteiligung von Partnern in EUNIC und in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission.[15] Das Festival endete mit einem Auftritt des Lemberger Nationalen Symphonieorchesters unter der Leitung von Jaroslaw Schemet, dem ersten Auftritt eines ukrainischen Symphonieorchesters in Schweden.[16][17][18]
Die zweite Ausgabe des European Festival: Ukrainian Spring fand vom 24. April bis zum 7. Mai 2024 statt[19] und gipfelte in einem Grand Final-Konzert, bei dem der lettische Violinist Gidon Kremer und das Kammerorchester Kremerata Baltica spielten. Das Konzept des neuen Festivals präsentierte die Ukraine als integralen Bestandteil des allgemeinen europäischen Kulturerbes.[20][21]
Im Jahre 2025 folgte die dritte Ausgabe des European Festival: Ukrainian Spring, mit einem Programm vom 1. bis zum 10. Mai, bei dem über 80 Künstlerinnen und Künstler, an unterschiedlichen Veranstaltungen in Stockholm und in Heby, teilnahmen. Die Eröffnung fand am 1. Mai mit einem Podiumsgespräch zum Thema der Rolle der Kultur in Kriegszeiten sowie einem feierlichen Öffnungskonzert statt. Künstlerische Mitwirkende waren ein Kammerorchester der Lemberger Nationalen Philharmonie unter der Leitung von Wolodymyr Sywochip, die schwedische Mezzosopranistin Anne Sofie von Otter, der Pianist Bengt Forsberg, sowie die finnlandschwedische Schauspielerin Stina Ekblad. Im Podiumsgespräch nahmen Persönlichkeiten wie Stefan Forsberg, Präses der schwedischen Königlichen Musikalischen Akademie und ehemaliger Direktor des Konzerthaus Stockholm, Stefan Hedlund, Professor an der Universität Uppsala, Sewhil Mussajewa, Chefredakteurin von Ukrajinska Prawda, sowie Tetiana Filewska, künstlerische Leiterin des Ukrainischen Instituts in Kiew. Das Gespräch wurde von der schwedischen Journalistin und Schriftstellerin Lisa Bjurwald moderiert. Ein umfangreiches Kulturprogramm folgte, u. a. in der Königlichen Oper von Stockholm, im Moderna Museet, sowie in der Königlichen Musikhochschule Stockholm.[22][23]
Einzelnachweise
- ↑ Ukrainians in Sweden. 28. Oktober 2020, abgerufen am 6. September 2025 (englisch).
- ↑ Vitaliy Tereshchuk: Cultural Diplomacy as a Tool of Ukraine’s Foreign Policy: Institutional Dimension. In: Historia i Polityka. Nr. 28 (35), 18. September 2019, ISSN 2391-7652, S. 59, doi:10.12775/hip.2019.015 (englisch).
- ↑ Recension: Konsert till stöd för fred och demokrati i Ukraina. Abgerufen am 6. September 2025 (schwedisch).
- ↑ Культурна дипломатія: як це працює у Швеції і не працює в Україні. 12. Oktober 2015, abgerufen am 6. September 2025 (ukrainisch).
- ↑ Культурна дипломатія проти гібридної війни. 8. Oktober 2015, abgerufen am 6. September 2025 (ukrainisch).
- ↑ Культурна дипломатія: як це працює у Швеції і не працює в Україні. In: Ukrainska Pravda. 12. Oktober 2015 (ukrainisch).
- ↑ Bistånds- och utrikeshandelsministern deltar på invigningen av Ukrainska Institutet i Sveriges nya lokaler. 20. Dezember 2023, abgerufen am 6. September 2025 (schwedisch).
- ↑ Ukrainskt gästspel: "De här människorna är riktiga hjältar". In: Dagens Nyheter. 8. Mai 2023 (schwedisch).
- ↑ Festival lyfter ukrainsk kultur. In: www.folkbladet.nu. 13. April 2023 (sv-se).
- ↑ Schwedischer Rundfunk: https://sverigesradio.se/artikel/ukrainsk-kultur-uppmarksammas-pa-de-storre-scenerna.
- ↑ Sveriges första festival för ukrainsk film har inletts. Abgerufen am 6. September 2025 (schwedisch).
- ↑ Ukrainians in Sweden. In: Embassy of Ukraine in the Kingdom of Sweden. (englisch).
- ↑ Fifth Nordic Ukrainian Film Festival to be held in Stockholm. In: Ukrinform. 7. November 2019 (englisch).
- ↑ Ukrainian Language Courses. In: Національний університет «Острозька академія». (englisch).
- ↑ European Festival: Ukrainian Spring 2024. In: European Commission. 9. April 2023 (englisch).
- ↑ "Ukrainian spring" blir en månadslång festival. In: Dagens Nyheter. 11. April 2023 (schwedisch).
- ↑ Ukrainsk symfoniorkester spelar för första gången i Sverige. In: SVT Nyheter. 9. Mai 2023 (schwedisch).
- ↑ Festival lyfter ukrainsk kultur. In: Aftonbladet. 13. April 2023 (schwedisch).
- ↑ Mild melankoli i moll när krigets offer hedras på Ukrainian spring. In: Dagens Nyheter. (schwedisch).
- ↑ Om Festivalen. In: European Festival: Ukrainian Spring. (amerikanisches Englisch).
- ↑ Ukrainsk vår – ny festival lyfter kulturen Putin hävdar inte finns. In: Sveriges Radio. (schwedisch).
- ↑ European Festival: Ukrainian Spring 2025 öppnade inför fullsatt salong på Konserthuset Stockholm. Abgerufen am 5. September 2025 (sv-SE).
- ↑ European Festival: Ukrainian Spring 2025 – En ukrainsk röst i Europas kulturliv. Abgerufen am 5. September 2025 (sv-SE).