UHC Gänserndorf

UHC Gänserndorf
Voller Name Union Handball Club Gänserndorf
Gegründet
Vereinsfarben hellblau-dunkelblau
Halle Stadthalle Gänserndorf
Plätze 400 Sitzplätze[1]
Trainer Rudolf Draskovic[2]
Liga Regionalliga Ost
Website www.uhc-gaenserndorf.at

Der UHC Gänserndorf ist ein Handballverein aus Gänserndorf in Niederösterreich.

Geschichte

Der UHC Gänserndorf wurde in den frühen 1950er Jahren als Handballsektion der Union Gänserndorf gegründet. Gespielt wurde zu dieser Zeit noch ausschließlich Großfeldhandball. Anfang der 1960er begann unter Erich Litschauer eine koordinierte Jugendarbeit. Ab der zweiten Hälfte der 1960er Jahre wechselte man vom Feld in die Halle. Zu dieser Zeit wurden, bedingt durch den Hallenmangel, die meisten Handballspiele der Niederösterreichischen Mannschaften in Prottes ausgetragen. Das Kampfgericht stellte dabei über Jahre die Union Gänserndorf.

Ab der Saison 1974/75 begann die Jugendarbeit Früchte zu tragen. 1974/75 konnte der Vize-Staatsmeistertitel und 1984/45, 1985/86, 1986/87 und 1989/90 der Vize- beziehungsweise Landesmeistertitel in der A-Jugend gewonnen werden. 1988 wurde mit Krzizstof Gawlik das erste Mal ein Legionär aus Polen als Spielertrainer engagiert. Er schaffte es, die Mannschaft an die niederösterreichische Spitze heranzuführen. Wenige Jahre später löste Jan Hianik ihn als Trainer ab und mit Milan Englman wurde ein weiterer Legionär verpflichtet. Mit diesem Team konnte man 1992 Landesmeister werden und gewann das Aufstiegsturnier für die Handball Bundesliga Austria. 1997/98 hatten die Niederösterreicher erstmals die Chance, in die Handball Liga Austria aufzusteigen. Sie scheiterten um ein Tor an den Rivalen aus Dornbirn.

2001 schaffte der Verein den Aufstieg in die HLA. 2002/03 erreichten die Gänserndorfer im ÖHB-Cup erstmals das Achtelfinale, im selben Jahr nahmen sie allerdings wieder am Spielbetrieb der HBA teil. Bereits in der nächsten Spielzeit qualifizierte sich die Mannschaft wieder für die erste Liga.[3]

In den folgenden Jahren kämpften die Niederösterreicher jedes Jahr um den Klassenerhalt. Sie belegten im Grunddurchgang der ersten Liga zwischen 2004 und 2009 viermal den zehnten und letzten Platz. Zweimal, 2005/06 und 2007/08, konnte in der Hauptrunde kein Spiel gewonnen werden. Dennoch erreichten sie im Cup-Bewerb 2007/08 zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte das Achtelfinale. Durch die schlechten Platzierungen musste das Team ins untere Play-off. Dort bewahrte es sich jedes Jahr mit dem vierten Platz hauchdünn vor dem Abstieg. Eine Ausnahme bildete der zweite Platz 2005. 2008/09 gelang der Klassenerhalt nicht mehr, die Gänserndorfer mussten in die Handball Bundesliga Austria absteigen. In ihrer ersten Saison in der zweiten Spielklasse erreichten sie den neunten Platz und mussten in das Abstiegs Play-Off der HBA. Dort konnte der Klassenerhalt mit dem zweiten Platz aber behauptet werden. Nach dieser Saison beendete der langjährige Hauptsponsor Interwetten die Zusammenarbeit. Der UHC trat ein Jahr lang ohne Hauptsponsor auf. In diesem Jahr musste die Mannschaft ins untere Play-off, sicherte sich aber mit dem guten dritten Platz erneut den Verbleib in der Bundesliga. Ab der Saison 2011/12 konnte GFtube.tv als Namenssponsor gefunden werden, diese Kooperation hielt bis 2014. Während dieser Zeit konnten sich die Niederösterreicher einmal für das HLA-Aufstiegs Play-Off qualifizieren, belegten dort allerdings den achten und letzten Platz. In den restlichen Jahren mussten sie jeweils ins untere Play-off, schafften dort jedoch jedes Jahr den Klassenerhalt. Die nächsten zwei Spielzeiten waren ein Auf und Ab. 2012/13 erreichten die Gänserndorfer mit dem vorletzten Platz gerade noch den Verbleib in der Bundesliga. In der Spielzeit darauf boten sie die beste Leistung seit dem Abstieg in die HBA und sicherten sich den sechsten Platz.[4] 2014/15 ging es, nach Platz 10 im Grunddurchgang, ins untere Playoff. Mit dem vierten Endrang musste man in einem Abstiegsduell gegen WAT Fünfhaus antreten. Nach zwei Siegen war eine weitere Saison in der zweiten Liga gesichert. 2015/16 wiederholte sich das Schicksal der Vorsaison. Im Duell gegen den Abstieg spielte man diesmal jedoch gegen die zweite Mannschaft des Handballclub Fivers Margareten. Die Gänserndorfer unterlagen in beiden Partien und mussten damit in die Landesliga absteigen.[5]

Zwischen 2016/17 und 2020/21 belegte die Mannschaft jeweils einen Platz im Mittelfeld der Landesliga.[6][7] Seit der Saison 2021/22 nimmt die erste Mannschaft an der Regionalliga Ost teil und erreichte in der ersten Spielzeit direkt den zweiten Tabellenplatz.[8] 2022/23 schloss man die Saison auf dem sechsten Rang ab.[9]

Seit der Saison 2020 / 21 gibt es (nach 15 Jahren Pause) wieder ein Frauenteam,[10] das 2023/24 zum ersten Mal die Chance hatte in die WHA Challenge aufzusteigen, jedoch an der SG TV Gleisdorf/HC Weiz bzw. UHC Admira Wien in der Qualifikation scheiterte.[11]

Ebenfalls findet seit den 2020er Jahren eine starke Nachwuchsarbeit, vor allem auch im weiblichen Bereich statt. Diese trug vor allem in der Saison 2023/24 mit dem Gewinn der Niederösterreichischen Landesmeisterschaft in der Kategorie U14 weiblich[12] sowie in der Saison 2024/25, mit dem Gewinn der österreichischen Meisterschaft in der Kategorie U16 weiblich in der eigenen Halle gegen Hypo Niederösterreich – dem bisher größten Nachwuchserfolg in der Vereinsgeschichte – Früchte.[13][14]

In der Saison 2025/26 tritt die erste Mannschaft der Frauen in der WHA Challenge an.[15]

Platzierungen seit 2004

Männer

Saison Liga Rang Pokal
2025/26 Regionalliga
2024/25 Regionalliga 4 1. Runde
2023/24 Regionalliga 4 nicht qualifiziert
2022/23 Regionalliga 6 nicht qualifiziert
2021/22 Regionalliga 2 nicht qualifiziert
2020/21 Landesliga 3 nicht qualifiziert
2019/20 Landesliga Saison abgebrochen
2018/19 Landesliga 6 nicht qualifiziert
2017/18 Landesliga 4 nicht qualifiziert
2016/17 Regionalliga (Gruppe2) 2 nicht qualifiziert
2015/16 Handball Bundesliga Austria 10 Viertelfinale
Saison Liga Rang Pokal
2014/15 Handball Bundesliga Austria 9 Achtelfinale
2013/14 Handball Bundesliga Austria 6 2. Runde
2012/13 Handball Bundesliga Austria 9 1. Runde
2011/12 Handball Bundesliga Austria 4 1. Runde
2010/11 Handball Bundesliga Austria 7 1. Runde
2009/10 Handball Bundesliga Austria 6 1. Runde
2008/09 Handball Bundesliga Austria 1 2. Runde
2007/08 Handball Liga Austria 10 Achtelfinale
2006/07 Handball Liga Austria 10
2005/06 Handball Liga Austria 10
2004/05 Handball Liga Austria 8

Bekannte ehemalige Spieler

Lukas Blaha
Duško Grbić

Literatur

  • UHC Gänserndorf (Hrsg.): handball magazin. Eigenverlag, Gänserndorf März 2007
  • UHC Gänserndorf (Hrsg.): handball magazin. Eigenverlag, Gänserndorf Juni 2007

Einzelnachweise

  1. Die neue Stadthalle wird eröffnet. meinbezirk.at, abgerufen am 12. Mai 2025.
  2. Der erste Eindruck des neuen Gänserndorf-Coaches. noen.at, 11. August 2024, abgerufen am 11. Februar 2025.
  3. Handball in Gänserndorf – eine Geschichte. uhc-gaenserndorf.com, abgerufen am 15. Mai 2025.
  4. Diverse Statistiken auf sis-Handball.at, abgerufen am 29. Oktober 2014.
  5. UHC vergeigt auch das zweite Relegationsspiel. meinbezirk.at, abgerufen am 27. Februar 2024.
  6. Tabelle Nö Landesliga 2016/17 Grunddurchgang. oehb-handball.liga.nu, abgerufen am 27. Februar 2024.
  7. Tabelle Nö Landesliga 2017/18. oehb-handball.liga.nu, abgerufen am 27. Februar 2024.
  8. Tabelle Regionalliga Ost 2021/22. oehb-handball.liga.nu, abgerufen am 27. Februar 2024.
  9. Tabelle Regionalliga Ost 2022/23. oehb-handball.liga.nu, abgerufen am 27. Februar 2024.
  10. Ein Frauenteam für Gänserndorf. noen.at, abgerufen am 12. Mai 2025.
  11. Handball Austria 2023/24 WHA CHALLENGE Aufstiegsspiele - Vorrundengruppe B. oehb-handball.liga.nu, abgerufen am 12. Mai 2025.
  12. Niederösterreichischer Handball Verband 2023/24 NÖ U14W Landesmeisterschaft. oehb-handball.liga.nu, abgerufen am 12. Mai 2025.
  13. ÖMS 2025 Elite Cup WU16 - Final 4. oehb-handball.liga.nu, abgerufen am 12. Mai 2025.
  14. U16-Elite Cup: Titel für Gänserndorf und FIVERS. oehb.at, abgerufen am 12. Mai 2025.
  15. Damen: Aufstieg in die WHA Challenge! uhc-gaenserndorf.com, abgerufen am 5. September 2025.