U-Bahn-Museum Budapest
Eingangsbereich des Museums | |
| Daten | |
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| Ort | Budapest, Ungarn |
| Art |
Verkehrsmuseum
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| Eröffnung | 26. Oktober 1975 |
| Betreiber | |
| Website | |
Das U-Bahn-Museum Budapest (ungarisch Földalatti Vasúti Múzeum) ist ein spezialisiertes Verkehrsmuseum, das sich vorrangig auf die im Jahr 1896 eröffnete Linie M1 der Metró Budapest bezieht. Diese gilt als die älteste U-Bahn auf dem europäischen Kontinent.
Geschichte
Die Vollendung des Metró-Umsteigeknotens Deák Ferenc tér nutzten die Budapester Verkehrsbetriebe BKV Zrt., zusammen mit dem Ungarischen Technik- und Verkehrsmuseum – ungarisch Magyar Műszaki és Közlekedési Múzeum, um unter dem genannten Platz das U-Bahn-Museum einzurichten. Unterstützt wurden sie dabei von der Abteilung für Verkehrspolitik und Stadtverkehr des Ministeriums für Verkehr und Post sowie vom Vorstand der Generaldirektion für Verkehr der Stadtverwaltung.[1] Es eröffnete am 26. Oktober 1975 und hat die Anschrift Erzsébet tér 14. Das Museum fand dabei im 1952 aufgelassenen Tunnelabschnitt Platz, der – je nach Messung – 50[2] oder 80[3] Meter lang ist. Er sollte ursprünglich zugeschüttet werden, wurde letztlich aber nur mit Mauern von der Bestandstrasse abgetrennt. Der Zugang zum Museum erfolgt durch die Verteilerebene, über die auch alle drei dort verkehrenden Metró-Linien zugänglich sind. Da der betreffende Tunnelabschnitt bei Eröffnung des Museums schon nicht mehr mit dem heute noch betriebenen Tunnel verbunden war, mussten die drei dort ausgestellten Fahrzeuge, die Triebwagen 1 und 19 sowie der Steuerwagen 81, per Kran durch eine temporäre Öffnung von oben herabgelassen werden. Bei den Triebwagen erreichten dabei zunächst die Drehgestelle und erst anschließend die Wagenkästen ihren neuen Standort.
Exponate
| Nummer | Baujahr | Notes | Image |
|---|---|---|---|
| 1 | 1896 | Triebwagen im Letztzustand von 1973 |
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| 19 | 1896 | Triebwagen zurückversetzt in den Originalzustand von 1896 |
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| 81 | 1960 | Steuerwagen im Letztzustand von 1973 |
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Wagen 19 wurde innen wie außen so weit wie möglich in den Ursprungszustand versetzt. Hierbei erhielt er auch seine zweite Führerstandseinrichtung zurück, außerdem fertigten die BKV-Berufsschüler eine originalgetreue Kopie des Stromabnehmers von 1896 an. Der Zug 1–81 blieb hingegen unverändert und repräsentiert somit den letzten Betriebszustand aus den 1970er Jahren. Der im Museum verwendete Prellbock stammt wiederum von der 1973 aufgelassenen, oberirdischen Endstelle Széchenyi fürdő.[1]
Abgesehen von den drei genannten Schienenfahrzeugen umfasst die Ausstellung das historische Signal Nummer 1109, eine Stationswärter-Kabine, mehrere Sitzbänke, Bahnsteiggitter, ein Stück Begrenzungszaun aus dem Stadtwäldchen, das konservierte Stationsschild „GIZELLA-TÉR“ der benachbarten Endstation, die marmorne Erinnerungstafel an den Besuch des Königs Ferenc József nach der Eröffnung und die ebenfalls marmorne Tafel zum Gedenken an die Wegbereiter der U-Bahn. Ergänzt werden die genannten Exponate durch mehrere Modelle, darunter eine Nachbildung des ursprünglichen Stationsgebäudes auf dem Deák Ferenc tér sowie ein Nachbau des königlichen Salonwagens, beide im Maßstab 1:25,[1] außerdem mehrere Drehgestell-Nachbildungen im Maßstab 1:10.[4] Darüber hinaus beherbergt die Ausstellung historisch gekleidete Puppen, die Personal und Fahrgäste repräsentieren, sowie zahlreiche Schautafeln, Fotografien, technische Zeichnungen, das Bautagebuch und sonstige Originaldokumente, darunter auch Fahrpläne und Fahrkarten. Teilweise wird dabei auch die Geschichte der jüngeren Metró-Linien M2 und M3 angeschnitten.[4] Als Besonderheit diente in den Anfangsjahren des Museums eine gewöhnliche Földalatti/Straßenbahn-Fahrkarte als Eintrittskarte, die am Eingang entsprechend gelocht wurde. 1981 wurde das Museum erstmals erweitert, 1989 und 1996 das Ausstellungskonzept jeweils etwas überarbeitet.
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Beschriftung im Stil der historischen, von der Zsolnay Porzellanmanufaktur hergestellten, Stationsschilder -
Historisches Plakat des U-Bahn-Museums -
Wegweiser in der Verteilerebene des Metró-Umsteigeknotens Deák Ferenc tér -
Modell des königlichen Salonwagens Nummer 20 im Maßstab 1:25 -
Konserviertes Stationsschild „GIZELLA-TÉR“, darunter originale Sitzbänke
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Schautafeln und Fotografien -
Gedenktafel für die Wegbereiter der Földalatti im Museum
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c Ágnes Medveczki: A millenniumi földalatti vasút. Közlekedési Múzeum, Közleményei 4. Budapest, 1975, S. 59
- ↑ Múzeum a Holtvágányon kiállítás a földalatti vasútról a Deák téri aluljáróban. In: Népszabadság, Ausgabe vom 28. Oktober 1975
- ↑ Csaba Domonkos: Negyvenöt éve a föld alatt – A kisföldalattinak állít emléket a Deák téri múzeum, Artikel vom 4. November 2020 auf pestbuda.hu, abgerufen am 2. Juni 2024.
- ↑ a b Ágnes Medveczki: A millenniumi földalatti vasút. Közlekedési Múzeum, Közleményei 4. Budapest, 1975, S. 60


