Tunnel Lewin

Tunnel Lewin
Tunnel Lewin
Tunnel Lewin
Blick durch den Tunnel Lewin
Länge 80 m
Anzahl der Röhren 1
Gleise 1
Bau
Baubeginn 1903
Fertigstellung 1905
Lagekarte
Tunnel Lewin (Polen)
Tunnel Lewin (Polen)
Koordinaten
Nordportal 50° 24′ 40,4″ N, 16° 16′ 30,1″ O
Südportal 50° 24′ 37,9″ N, 16° 16′ 30,3″ O

Der Tunnel Lewin (deutsch: historisch Galgenbergtunnel[1], polnisch Tunel Lewiński, auch Tunel kolejowy pod Szubieniczną) ist ein eingleisiger Eisenbahntunnel auf der Bahnstrecke Kłodzko–Kudowa Zdrój (bis 1945: Glatz–Bad Kudowa) im Lewiner Bergland.[2][3] Er ist der kürzeste Eisenbahntunnel in Polen.

Geschichte

Die Bahnstrecke wurde in den Jahren 1904 und 1905 gebaut.[2] Der Tunnelbau wurde allerdings bereits im Jahr 1903 begonnen und genauso wie der acht Kilometer entfernte Ratschenbergtunnel von Baumeister Riebensahm und Direktor Saliger verantwortet.[4] Im Oktober 1904 war der Tunnel bis auf die Wölbung bereits fertiggestellt.[5] Die Eröffnung durch die Preußischen Staatseisenbahnen erfolgte am 10. Juli 1905.[6]

Beschreibung

Der Galgenbergtunnel befindet sich zwischen den Bahnhöfen von Lewin Kłodzki (Lewin) und Jeleniów (Gellenau) und führt die Bahnstrecke auf den Streckenkilometern von 38,73 bis 38,81 durch den Galgenberg (Szubieniczna, 502 m).[7][4] Der Tunnel musste gebaut werden, weil die Bahnstrecke aufgrund der großen Höhendifferenz zwischen dem nördlich von Lewin gelegenen Sindermannsberg (Lewińska Czuba, 556 m, Überquerung auf 530 m) und dem Bahnhof westlich des Ortes Lewin (440 m über dem Meeresspiegel) ein zu starkes Gefälle gehabt hätte. Da die maximal zulässige Neigung für Adhäsionsbahnen 1:40 beträgt, musste die Strecke in großen Schleifen nach Westen über den Schlossberg (Gródek) und den Birken-Busch (Brzeziniec) zum Galgenberg (nordwestlich von Lewin) geführt werden, den sie auf 458 m über dem Meeresspiegel durchquert.[6] Um den Höhenunterschied zum Ort auszugleichen, war es zudem notwendig, das Bystra-Tal bei Lewin mit dem Eisenbahnviadukt Lewin Kłodzki zu überqueren.[3]

Galgenbergtunnel
Commons: Tunnel Lewin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Lewiński (kurze Beschreibung; eisenbahnatlas.net)

Einzelnachweise

  1. Tunel kolejowy pod Szubieniczną. In: polska-org.pl. Abgerufen am 9. März 2025 (polnisch; historische Aufnahmen).
  2. a b Wojciech Preidl: Dolnośląskie tunele kolejowe – zabytki techniki (PDF, inzynieria.com). In: Górnictwo i Geoinżynieria. 29. Jahrgang (2005), Heft 3/1, S. 29–33, hier S. 30–31 (polnisch).
  3. a b Kurt Flegel: Aufschlüsse der neuen Bahnlinie Reinerz–Cuclowa (Grafschaft Glatz) in der Kreide-Formation, im Rotliegenden und im Urgebirge. In: Monatsberichte der Deutschen geologischen Gesellschaft 1905, Nr. 1 (PDF). S. 74–79, hier S. 77.
  4. a b Przemysław Dominas: Tunele kolejowe na Dolnym Śląsku. In: Tomasz Przerwa, Dawid Keller, Bartosz Kruk: A jednak kolej! Historyczne i współczesne uwarunkowania rozwoju transportu (PDF; 3,5 MB), S. 52–69, hier S. 67, 69 (polnisch).
  5. Provinz und Nachbargebiete. In: Der Oberschlesische Wanderer. 77. Jahrgang (1904), Nr. 238 (14. Oktober 1904). Zweites Blatt, S. 1–2, hier S. 2.
  6. a b Lewiński. In: eisenbahnatlas.net. 7. April 2022, abgerufen am 10. März 2025.
  7. Wilhelm Patschovsky: Führer durch die Grafschaft Glatz und das Eulengebirge. 5. Auflage. Verlag von Georg Brieger, Schweidnitz 1911, S. 78 (org.pl [PDF]).