Truus van Someren Gréve

Geertruida Johanna „Truus“ Loeff-van Someren Gréve (* 12. Juli 1904 in Pasuruan; † 25. September 2001) war eine niederländische Bildhauerin und Zeichnerin.
Leben und Werk
Truus van Someren Gréve wurde auf der Insel Java in der Provinz Jawa Timur[1] als Tochter des Verwalters Johan Mathias van Someren Gréve (1869–1941) und Wilhelmina Vincentina Krauss (1875–1944) geboren. Einige Jahre später ließ sich die Familie im niederländischen Apeldoorn nieder. Truus van Someren Gréve erhielt Unterricht beim aus Zeeland stammenden Bildhauer Pieter Puijpe und war bildhauerisch tätig. 1925 stellte sie ihre Skulpturen, darunter eine Kapitänsbüste, in der Kunsthandlung Minderman in Apeldoorn aus.[2] Nachdem die Familie nach Heemstede gezogen war, setzte sie von 1929 bis 1934 ihre künstlerische Ausbildung an der Rijksakademie van beeldende kunsten in Amsterdam bei Jan Bronner fort. Zu ihren Klassenkameraden gehörten Frits Hoevenagel, Ien Hulshoff Pol und Pieter Starreveld. 1938 heiratete Truus van Someren Gréve den Beamten Cornelis Loeff (1893–1980), mit dem sie nach Bennebroek zog.[3] In Bennebroek lebten sie auch während des Krieges.

Als Bildhauerin fertigte Truus van Someren Gréve Porträts, Skulpturen sowie eine Reihe von Gedenkmedaillen an.[1] Sie war Mitglied der Künstlervereinigung Kunst Zij Ons Doel in Haarlem und des Nederlandse Kring van Beeldhouwers und nahm unter anderem an Gruppenausstellungen im Frans Hals Museum in Haarlem 1938,[4] 1941 und 1947 teil sowie an der Ausstellung des Rotterdamse Kunstkring im Jahr 1938.[5] Im Jahr 1939 beteiligte sie sich als eine von Jan Bronners ehemaligen Schülern an einer Hommage-Ausstellung anlässlich seines silbernen Professorenjubiläums.[6] Sie zeigte ihre Arbeiten auch auf den Ausstellungen Onze kunst van heden (1939–1940)[3][7] und Kunst in Vrijheid im Jahr 1945 im Rijksmuseum Amsterdam, die Werke niederländischer bildender Künstler ausstellte, die sich während der Besetzung der Niederlande geweigert hatten, der eingerichteten Kontroll- und Zensurinstitution „Nederlandsche Kultuurkamer“ beizutreten. Kurz nach der Befreiung entwarf sie ein Kriegsmahnmal für die Gemeinde Bennebroek.[8] Die Statue, auch als „Wenende vrouw“ bekannt, wurde gegenüber dem Rathaus aufgestellt und am 3. Mai 1947 enthüllt.[9] 1949 vertrat sie die Niederlande auf einer internationalen Ausstellung des Women's International Art Club in London, zusammen mit Liesbeth Dobbelmann, Fri Heil, Nel Klaassen, Loekie Metz, Charlotte van Pallandt, Gra Rueb, Gerarda Rueter, Ton Sondaar und Louise Beijerman.[10]
Truus van Someren Gréve und ihr Mann kauften ein Haus an der Bennebroekerlaan 20, das vor Ort als „Huisje van Loeff“ bekannt ist und zogen 1955 mit dem inzwischen geborenen Sohn Joris dorthin.[11][12] Truus Loeff-van Someren Gréve schuf weiterhin Büsten und Skulpturen, einige davon für die Gemeinde Bennebroek. Sie starb 2001.
Werke (Auswahl)
- ca. 1933: Bronzebüste von Pieter Hendrik van Moerkerken jr. (1877–1951), Professor für Ikonographie und später Direktor der Rijksakademie voor Beeldende Kunsten in Amsterdam
- 1935: Aglavaine. Entwurf einer Gedenkmedaille[13]
- ca. 1938: Büste von Emile Erens (1865–1951)
- 1940: Over de brug. Entwurf einer Gedenkmedaille[14]
- 1940–1941: Bronzetafel des ehemaligen Direktors Dr. E.B. Wolff (1882–1941). Nationaal Luchtvaart Laboratorium, Sloterweg, Amsterdam
- 1947: Wenende vrouw. Bennebroekerlaan, Bennebroek.
- 1960: Büste des Amateurgeologen Pieter van der Lijn (1870–1964)
- 1985: Negerin met kind. Hyacinthenlaan/Zwarteweg, Bennebroek[15]
Weblinks
- Truus van Someren Gréve. Biografische Daten und Werke im Niederländischen Institut für Kunstgeschichte (niederländisch)
- Loeff-van Someren Gréve, Truus. In: Pieter A. Scheen: Lexicon Nederlandse Beeldende Kunstenaars 1750–1950. Biografie (Digitalisat)
Einzelnachweise
- ↑ a b Truus van Someren Gréve. Biografische Daten und Werke im Niederländischen Institut für Kunstgeschichte (niederländisch)
- ↑ Beeldhouwkunst. In: Nieuwe Apeldoornsche Courant vom 30. Juli 1925. Abgerufen am 2. März 2025
- ↑ a b Truus van Someren Gréve. In: Beeldend BeNeLux Elektronisch (Lexicon). Abgerufen am 2. März 2025
- ↑ De tentoonstelling in het Frans Halsmuseum te Haarlem. In: De Maasbode vom 2. Mai 1938, S. 6. Abgerufen am 4. März 2025
- ↑ Tentoonstelling beeldhouwwerk. In: Nieuwe Haarlemsche Courant vom 3. Oktober 1938, S. 14. Abgerufen am 4. März 2025
- ↑ Kasper Niehaus: De huldiging van Prof. Bronner: Werken der Leerlingen. In: De Telegraaf vom 28. Oktober 1939, S. 9. Abgerufen am 4. März 2025
- ↑ Loeff-van Someren Gréve, Truus. In: Pieter A. Scheen: Lexicon Nederlandse Beeldende Kunstenaars 1750–1950
- ↑ Monument oorlogsslachtoffers. In: Nieuwe Haarlemsche Courant vom 13. Dezember 1945, S. 1. Abgerufen am 4. März 2025
- ↑ Bennebroek, 'Wenende vrouw'. In: Oorlogsgravenstichting. Abgerufen am 4. März 2025
- ↑ Schilderessen en beeldhouwsters. In: Het Parool vom 10. Februar 1949, S. 3. Abgerufen am 4. März 2025
- ↑ Huisje van Loeff. In: Historische Vereniging Heemstede-Bennebroek. Abgerufen am 2. März 2025
- ↑ Herinneringen aan Bennebroek. In: Historische Vereniging Heemstede-Bennebroek. Abgerufen am 4. März 2025
- ↑ Prijsvraag „Gedenkpenning“. In: Algemeen Handelsblad vom 17. Juni 1935, S. 4. Abgerufen am 4. März 2025.
- ↑ Nieuwsblad voor den boekhandel vom 19. Juni 1940, Jahrgang 107, Ausgabe 25, S. 374. Abgerufen am 4. März 2025
- ↑ Truus Loeff-van Someren Gréve. In: Mens & Dier in Steen & Brons. Abgerufen am 3. März 2025