Triccianus
Triccianus († 218/219), mit vollem Namen Aelius Decius Triccianus,[1] war ein römischer Provinzstatthalter und Rebell gegen Kaiser Elagabal.
Triccianus wird erstmals als ostiarius (»Türhüter«) des Legaten von Pannonia erwähnt. Unter Caracalla zum Präfekten der bei Rom stationierten Legio II Parthica aufgestiegen, begleitete er den Kaiser im Frühjahr 214 in den Osten des Imperiums und nahm ab 216 am Feldzug gegen das Partherreich teil.
Im April 217 gehörte Triccianus zu den Verschwörern um den Prätorianerpräfekten Macrinus, der nach der Ermordung Caracallas den Thron bestieg. Triccianus wurde mit dem Posten des Provinzstatthalters (legatus Augusti pro praetore) von Pannonia inferior belohnt. Während seiner Statthalterschaft ließ er die Heerstraßen der Provinz instand setzen. Es ist überliefert, dass Triccianus als homo novus durch eine besondere Ernennung auch Senator wurde.
Nach dem Sturz des Macrinus im Juni 218 in Syrien nahm Elagabal im Zuge der Etablierung seiner noch jungen Herrschaft auch dessen loyale Anhänger ins Visier. Triccianus verweigerte dem neuen Kaiser die Anerkennung und setzte sich an die Spitze einer Rebellion, wurde aber – nicht zuletzt wegen des Seitenwechsels der früher von ihm kommandierten Legion – von Elagabal besiegt und hingerichtet.[2] Gegen ihn wurde die Damnatio memoriae verhängt, auf zahlreichen Meilensteinen sein Name getilgt.[3]
Quellen
- Cassius Dio, Römische Geschichte 78, 13; 79, 4
- Historia Augusta, Caracalla 6, 7
Literatur
- Peter Garnsey, Richard Saller: The Roman Empire: Economy, Society and Culture. University of California Press, Berkeley 2014, ISBN 978-0-520-28598-9, hier S. 29.
- John S. McHugh: Emperor Alexander Severus: Rome’s Age of Insurrection, AD 222–235. Pen and Sword, Barnsley 2017, ISBN 978-1-4738-4584-8, hier S. 58.
- Patricia Southern: The Roman Empire from Severus to Constantine. Routledge, London 2015, ISBN 978-1-317-49694-6, hier S. 74, 77.
- Arthur Stein: Decius 21. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band IV,2, Stuttgart 1901, Sp. 2286 f.
Anmerkungen
- ↑ Als Gentilname ist inschriftlich nur Aelius, bei Cassius Dio nur Δέκιος (Decius) überliefert.
- ↑ Die RE gibt an, das Todesurteil habe Triccianus in Bithynien erreicht. Hier liegt jedoch eine Verwechslung mit Castinus vor, dessen Todesumstände bei Cassius Dio (79, 4) gleich im Anschluss geschildert werden.
- ↑ Vgl. etwa CIL 3, 10629, CIL 3, 10637, AE 1953, 00011, AE 1980, 00716.