Tour de France 2022/12. Etappe

12. Etappe der Tour de France 2022
Das Fahrerfeld auf dem Weg zum Col de la Croix de Fer. Angeführt vom Team Jumbo-Visma. Wout van Aert im Grünen Trikot, Jonas Vingegaard im Gelben Trikot
Allgemeines
Etappe12. Etappe، Tour de France 2022
StreckentypHochgebirgsetappe Hochgebirgsetappe
Datum14. Juli 2022
Etappenlänge165,1 km
LandFRA Frankreich
StartBriançon
ZielAlpe d’Huez
Fahrer am Start159
Fahrer am Ziel159
Durchschnitts­geschwindigkeit33,534 km/h
Höhenmeter4.661 m
Ergebnis
1. GBR Thomas Pidcock4 h 55 min 24 s
(Ineos Grenadiers)
2. RSA Louis Meintjes+ 48 s
(Intermarché-Wanty-Gobert Matériaux)
3. GBR Chris Froome+ 2 min 06 s
(Israel-Premier Tech)
CombativeGBR Thomas Pidcock
(Ineos Grenadiers)
Stand in der Gesamtwertung
FührenderDEN Jonas Vingegaard46 h 28 min 46 s
(Jumbo-Visma)
2. SLO Tadej Pogačar+ 2 min 22 s
3. GBR Geraint Thomas+ 2 min 26 s
weitere Wertungen
PunktewertungBEL Wout van Aert
(Jumbo-Visma)
BergwertungGER Simon Geschke
(Cofidis)
NachwuchswertungSLO Tadej Pogačar
(UAE Team Emirates)
TeamwertungGBR Ineos Grenadiers
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Dokumentation

Die 12. Etappe der Tour de France 2022 fand am 14. Juli 2022 statt und war die steigungsreichste der 109. Austragung des französischen Etappenrennens. Der Start der Etappe erfolgte in Briançon, ehe die Etappe nach 165,1 Kilometern mit dem Anstieg nach Alpe d’Huez (1850 m) endete. Mit dem Col du Galibier (2642 m) wurde nach dem Vortag erneut der höchste Punkt der Rundfahrt überquert. An der Zielankunft hatten die Fahrer insgesamt 1963,2 Kilometer absolviert, was 58,6 % der Gesamtdistanz der Rundfahrt entsprach.

Streckenführung

Der neutralisierte Start erfolgte in Briançon auf der N94. Anschließend führte die Strecke in das befestigte Stadtzentrum, ehe die Fahrer auf die D1091 Richtung Col du Lautaret auffuhren.

Der offizielle Start erfolgte nach rund vier Kilometern auf der D1091 kurz vor Saint-Chaffrey. Auf dem Weg Richtung Nordwesten folgte die Straße der Guisane bergauf, und bereits nach 11,8 Kilometern wurde in Le Monêtier-les-Bains ein Zwischensprint ausgefahren. Hier begann zudem offiziell der 23 Kilometer lange Anstieg auf den Col du Galibier (2642 m), eine von drei Bergwertungen der Hors Catégorie an jenem Tag. Im Tal der Guisane führten die ersten 14 Kilometer bei moderater Steigung von rund 5 % auf den Col du Lautaret (2058 m), wo die Fahrer rechts auf die D902 abbogen, die weiter auf den Col du Galibier führte. Nun begann die Straße steiler anzusteigen, ehe die Kuppe nach 33,3 Kilometern überquert wurde; wie schon am Vortag fuhren die Fahrer über die Passhöhe und nicht durch den Tunnel. Im Anschluss folgte eine rund 30 Kilometer lange Abfahrt, die über Valloire und die kurze Gegensteigung des Col du Télégraphe (1564 m) nach Saint-Michel-de-Maurienne führt. Die Fahrer befanden sich nun in der Talschaft Maurienne und folgten dem Arc für rund 10 Kilometer flussabwärts bis Saint-Jean-de-Maurienne. Hier begann der unrhythmische Anstieg des Col de la Croix de Fer (2067 m), dessen 29 Kilometer sich in drei Teile aufteilen ließen. Im ersten Drittel waren die Steigungsprozent am größten mit Kilometerschnitten von bis zu 10 %. Bei Kilometer fünf gab es jedoch eine einen Kilometer lange Abfahrt, die den Steigungsschnitt verringerte. Im zweiten Drittel flachte die Straße zunächst komplett ab, ehe sie mit moderater Steigung von rund 4 % nach Saint-Sorlin-d’Arves führte. Hier begann das letzte Drittel über sechs Kilometer mit einer konstanten Steigung von über 7 % zur Bergwertung der HC-Kategorie. Die Kuppe des Col de la Croix de Fer wurde 54,5 Kilometer vor dem Ziel überquert, und es folgte eine lange Abfahrt über Allemond mit zwei kurzen Gegensteigungen. Nach der Abfahrt erreichten die Fahrer das Tal der Romanche, in dem sie 10 flache Kilometer zurücklegten, ehe bei Le Bourg-d’Oisans der Anstieg nach Alpe d’Huez begann.

Der Schlussanstieg nach Alpe d’Huez war 13,8 Kilometer lang und führte über 21 Kehren auf 1850 Meter Seehöhe. Im Schnitt lag die Steigung bei 8,1 %, wobei der steilste Teil des Anstieges auf den ersten 11 Kilometern absolviert wurde. In dem Wintersportort flachte die Straße im Schnitt auf rund 5 % ab. Im Ziel wurde erneut eine Bergwertung der HC-Kategorie abgenommen.[1]

Streckenübersicht
Ort Kilometer Länge (km) Höhe (m) Ø Steigung
neutralisierter Start Briançon
offizieller Start Saint-Chaffrey 0
Zwischensprint Le Monêtier-les-Bains 011,8
Bergwertung (HC) Col du Galibier 033,2 23,0 2642 5,1 %
Bergwertung (HC) Col de la Croix de Fer 110,6 29,0 2067 5,2 %
Bergwertung (HC) Alpe d’Huez 165,1 13,8 1850 8,1 %
Ziel Alpe d’Huez 165,1

Rennverlauf

Kurz nach dem Start bildete sich eine Ausreißergruppe, die im Anstieg zum Col du Galibier auseinanderfiel. Anthony Perez (Cofidis) ging solo als Erster über die Bergwertung. Thomas Pidcock (Ineos Grenadiers) fuhr in der Abfahrt dem Peloton davon und sammelte Christopher Froome (Israel-Premier Tech) auf. Auf dem Gegenanstieg zum Télégraphe fanden die Ausreißer wieder zusammen, und auch Pidcock und Froome stießen zu ihnen. Pidcock zeigte erneut seine Abfahrer-Qualitäten, konnte sich aber nicht entscheidend absetzen. In der Maurienne lag die neunköpfige Spitzengruppe gut fünf Minuten vor dem Peloton.

Im langgezogenen Anstieg zum Col de la Croix de Fer geschah lange Zeit nichts von Belang. Fünf Kilometer vor der Passhöhe wurde die Spitzengruppe durch eine Beschleunigung Pidcocks verkleinert. Als Erster über die Bergwertung ging Giulio Ciccone (Trek-Segafredo), daneben waren noch Pidcock, Froome, Neilson Powless (EF Education-EasyPost) und Louis Meintjes (Intermarché-Wanty-Gobert Matériaux) an der Spitze. Das Peloton lag weiterhin fünf Minuten zurück, zu Beginn des Anstiegs nach Alpe d’Huez gar sechs.

Erneut war es Pidcock, der im unteren Bereich das Tempo anzog und so die Spitzengruppe sprengte. Meintjes und Froome folgten ihm durch die Gasse der frenetischen Fans, verloren aber allmählich an Boden, so dass Pidcock ungefährdet gewann. Im Feld der Favoriten machte Jumbo-Visma das Tempo. Nach und nach fielen die Klassements-Fahrer hinten heraus, bis nur noch Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma), Tadej Pogačar (UAE Team Emirates), Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) und Enric Mas (Movistar Team) übrig waren, mit Sepp Kuss (Jumbo-Visma) als Tempomacher. Zwei Antritte von Pogačar wusste Vingegaard zu beantworten, und die Gruppe blieb zusammen. Auch ein Zielsprint von Pogačar vermochte keinen Abstand zu Vingegaard herzustellen, kostete Ciccone aber noch den fünften Platz, der ihm die Führung im Bergtrikot gebracht hätte.[2]

Ergebnis

Etappenergebnis
FahrerTeamZeit
1. GBR Thomas Pidcock Ineos Grenadiers4 h 55 min 24 s
2. RSA Louis Meintjes Intermarché-Wanty-Gobert Matériaux+ 48 s
3. GBR Chris Froome Israel-Premier Tech+ 2 min 06 s
4. USA Neilson Powless EF Education-EasyPost+ 2 min 29 s
5. SLO Tadej Pogačar weißes Trikot des Führenden der NachwuchswertungUAE Team Emirates+ 3 min 23 s
6. DEN Jonas Vingegaard GesamtwertungJumbo-Visma+ 3 min 23 s
7. GBR Geraint Thomas Ineos Grenadiers+ 3 min 23 s
8. ESP Enric Mas Movistar Team+ 3 min 26 s
9. USA Sepp Kuss Jumbo-Visma+ 3 min 26 s
10. ITA Giulio Ciccone Trek-Segafredo+ 3 min 32 s
Quelle: ProCyclingStats

Gesamtstände

Gesamtwertung
FahrerTeamZeit
1. DEN Jonas Vingegaard GesamtwertungJumbo-Visma46 h 28 min 46 s
2. SLO Tadej Pogačar weißes Trikot des Führenden der NachwuchswertungUAE Team Emirates+ 2 min 22 s
3. GBR Geraint Thomas Ineos Grenadiers+ 2 min 26 s
4. FRA Romain Bardet Team DSM+ 2 min 35 s
5. GBR Adam Yates Ineos Grenadiers+ 3 min 44 s
6. COL Nairo Quintana Arkéa-Samsic+ 3 min 58 s
7. FRA David Gaudu Groupama-FDJ+ 4 min 07 s
8. GBR Thomas Pidcock Ineos Grenadiers+ 7 min 39 s
9. ESP Enric Mas Movistar Team+ 9 min 32 s
10. RUS Alexander Wlassow Bora-Hansgrohe+ 10 min 06 s
Quelle: ProCyclingStats


Punktewertung
FahrerTeamPunkte
1. BEL Wout van Aert PunktewertungJumbo-Visma313 P.
2. SLO Tadej Pogačar weißes Trikot des Führenden der NachwuchswertungUAE Team Emirates159 P.
3. NED Fabio Jakobsen Quick-Step Alpha Vinyl155 P.
4. DEN Magnus Cort Nielsen EF Education-EasyPost129 P.
5. BEL Jasper Philipsen Alpecin-Deceuninck116 P.
6. FRA Christophe Laporte Jumbo-Visma114 P.
7. DEN Jonas Vingegaard GesamtwertungJumbo-Visma96 P.
8. SVK Peter Sagan TotalEnergies86 P.
9. AUS Simon Clarke Israel-Premier Tech72 P.
10. AUS Michael Matthews Team BikeExchange-Jayco68 P.


Bergwertung
FahrerTeamPunkte
1. GER Simon Geschke Gepunktetes Trikot (Bergwertung)Cofidis43 P.
2. RSA Louis Meintjes Intermarché-Wanty-Gobert Matériaux39 P.
3. DEN Jonas Vingegaard GesamtwertungJumbo-Visma36 P.
4. ITA Giulio Ciccone Trek-Segafredo35 P.
5. FRA Pierre Latour TotalEnergies35 P.
6. USA Neilson Powless EF Education-EasyPost35 P.
7. FRA Warren Barguil Arkéa-Samsic30 P.
8. GBR Thomas Pidcock Ineos Grenadiers28 P.
9. FRA Anthony Perez Cofidis26 P.
10. SLO Tadej Pogačar weißes Trikot des Führenden der NachwuchswertungUAE Team Emirates26 P.


Nachwuchswertung
FahrerTeamZeit
1. SLO Tadej Pogačar weißes Trikot des Führenden der NachwuchswertungUAE Team Emirates46 h 31 min 08 s
2. GBR Thomas Pidcock Ineos Grenadiers+ 5 min 17 s
3. USA Brandon McNulty UAE Team Emirates+ 53 min 45 s
4. USA Matteo Jorgenson Movistar Team+ 1 h 00 min 04 s
5. NOR Andreas Leknessund Team DSM+ 1 h 04 min 03 s
6. LUX Kevin Geniets Groupama-FDJ+ 1 h 07 min 04 s
7. AUS Michael Storer Groupama-FDJ+ 1 h 17 min 23 s
8. GER Georg Zimmermann Intermarché-Wanty-Gobert Matériaux+ 1 h 20 min 28 s
9. GBR Fred Wright Bahrain Victorious+ 1 h 39 min 34 s
10. FRA Matis Louvel Arkéa-Samsic+ 1 h 46 min 02 s


Mannschaftswertung
TeamZeit
1. GBR Ineos Grenadiers Teamwertung139 h 30 min 39 s
2. NED Jumbo-Visma + 15 min 46 s
3. FRA Groupama-FDJ + 44 min 35 s
4. UAE UAE Team Emirates + 59 min 20 s
5. GER Bora-Hansgrohe + 1 h 30 min 29 s
6. FRA Arkéa-Samsic + 1 h 37 min 48 s
7. ESP Movistar Team + 1 h 42 min 19 s
8. BRN Bahrain Victorious + 1 h 48 min 16 s
9. NED Team DSM + 1 h 57 min 05 s
10. FRA Cofidis + 2 h 09 min 01 s


Commons: 12. Etappe der Tour de France 2022 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Etappe 12 - Briançon > Alpe d'Huez - Tour de France 2022. Abgerufen am 10. Juni 2022.
  2. Pidcock gewinnt in Alpe d’Huez die Königsetappe der Tour. In: radsport-news.com. 14. Juli 2022, abgerufen am 15. Juli 2022.