Torre Crestarella
Der Torre Crestarella ist ein Sarazenenturm aus dem 16. Jahrhundert an der Grenze zwischen der italienischen Hafenstadt Salerno und Vietri sul Mare in der Region Kampanien. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts schützte er zusammen mit dem Forte La Carnale und dem Torre Angellara im Viertel Arbostella die Küste vor der Stadt und die angrenzende Amalfiküste vor den Überfällen und Verwüstungen durch die Sarazenen.[1]
Geschichte
Nach den zerstörerischen Überfällen der Sarazenen ließ der spanische Gouverneur, Don Parfa de Rivera 1564 einen befestigten Turm zur Verteidigung von Vietri sul Mare und des in der Nähe liegenden Hafens von Salerno in der Nähe der Felsen Due Fratelli errichten.
Der Turm wurde 1569 fertiggestellt und war Teil eines Verteidigungssystems, zusammen mit der Torretta di Cetara, dem Torre di Bassano, dem Torre dello Scarpariello, dem Torre Normanna di Maiori, dem Torre d’Albori sowie weiteren Türmen, das zum Schutz der Amalfiküste errichtet wurde. Der Torre Crestarella stellte in diesem Verteidigungssystem das Verbindungsstück zwischen der Amalfiküste und dem Küstenabschnitt bei Salerno dar.
Die etwa 93 Küstentürme zwischen der Amalfiküste und Salerno im damaligen Principato Citra waren ein Küstenverteidigungssystem, das die sarazenischen Piraten daran hinderte an Land zu gehen. Die Türme wurden unter Leitung der aus Cava de’ Tirreni stammenden Architekten, Marino della Monica und Camillo Casaburi, in einem Abstand von 5000 Schritten errichtet. Sie wurden endgültig erst Anfang des 19. Jahrhunderts aufgegeben.
Der Torre Crestarella wurde auf einem Felsen errichtet. Auf der Wehrplatte entstand später ein Haus, in dem ab Mitte des 19. Jahrhunderts die Eigentümer des Turms wohnten.
Bei der Landung der Alliierten in Salerno (Operation Avalanche) im September 1943 wurde der Turm teilweise beschädigt und blieb anschließend jahrelang ungenutzt.
Der Turm ist in Privatbesitz und wird seit 1978 bewohnt.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ La storia delle torri costiere di Salerno in un libro-viaggio di Lorenzo Santoro. In: Corriere del Mezzogiorno. Abgerufen am 6. August 2025 (italienisch).
Koordinaten: 40° 40′ 10″ N, 14° 43′ 56,3″ O