Toni Geller

Toni Geller (* 6. Dezember 1924[1] in Köln; † 17. Januar 2012[2] ebenda) war ein bekannter und einer der beliebtesten Büttenredner im Kölner Karneval.[3]
Leben
Toni Geller wurde in Köln-Poll geboren. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er Soldat und geriet in russische Kriegsgefangenschaft, die er fünf Jahre in Sibirien verbrachte.[4] 1949 gründete er zusammen mit einigen anderen den Poller Maiverein „Geloog“ neu, der seine Ursprünge im Mittelalter hat.[2] Er wurde dort „Reihmeister“, d. h. Anführer bei den Feierlichkeiten im Mai.[5] Durch einen Nachbarn, der auch Büttenredner war, trat er 1952 erstmals als „Ländlicher Wahlkandidat“ als Karnevalsredner auf. Weitere Rollen waren in den Anfangsjahren Auftritte als „Kanonier Knallkopp“, „Mamas Liebling“, „Wahlkandidat“ oder als „Weltverbesser“.[6] 1962 trat Toni Geller erstmals als Führer der „Blauen Partei“ auf.[7] Diese Figur stellte er von 1962 bis 1988 dar, von 1988 bis 1991 musste er aus gesundheitlichen Gründen pausieren. Geller trat von 1992 bis 1994 erneut auf.[8] Nach 1994 war er nur noch zu besonderen Anlässen auf der Bühne.[9][7]
Geller war einer der wenigen politischen Büttenredner Kölns.[10] Er trug meist bei seinen Auftritten einen grauen Anzug mit passender Melone und einer blaue Schärpe mit dem Aufdruck „Blaue Partei“. Sein Slogan war: „Wir von der Blauen Partei versprechen nichts – aber das halten wir auch.“[4][10] Er hielt seine Reden in hochdeutsch.[11]
Geller war verheiratet und hatte zwei Söhne, mit denen er ab 1963 in Köln-Dünnwald lebte.[4]
Weblinks
- Der Mann von der Blauen Partei alias Toni Geller - Büttenreden 1982 & 1988 & 2001 auf YouTube
- Der Mann von der Blauen Partei alias Toni Geller - Büttenreden 1982 – 1992 auf YouTube
Einzelnachweise
- ↑ InformaƟonen für die Gemeinde Heilige Familie wort-lager.de, Seite 14
- ↑ a b Toni Geller poll-am-rhein.de
- ↑ Der Jeckenreport von Radio Köln, Radio Köln, Kölle Kompakt vom 22. Januar 2012
- ↑ a b c Toni Geller („Die blaue Partei“) kölner-karneval.de
- ↑ Maigeloog, pollermaigeloog.de, abgerufen am 27. Mai 2019
- ↑ Wie Toni Geller zum „Führer der Blauen Partei“ und Aushängeschild des Kölner Karnevals wurde ksta.de
- ↑ a b Kennen Sie diese 11 Kölner Legenden noch? ksta.de
- ↑ Toni Geller ‐ Blaue Partei, Informationen für die Gemeinde Heilige Familie ‐ Köln Dünnwald/Höhenhaus, Nr. 7, März 2012, PDF-Datei, S. 14
- ↑ Stefan Volberg: „Wir versprechen nichts, aber das halten wir auch“, Kölnische Rundschau, 10. Dezember 2014
- ↑ a b Büttenreden, Seite 57, humboldt, 2010, ISBN 9783869109510
- ↑ Michael Euler-Schmidt: Kölner Karnevalsmuseum Seite 148, Bachem, 2005, ISBN 9783761619186