Tom Sackville

Tom Sackville und Luigi Corvaglia (Ausschnitt)

Tom (oder Thomas) Geoffrey Sackville (* 26. Oktober 1950) ist ein britischer konservativer Politiker und Anti-Neue Religiöse Bewegung (NRB) Aktivist.

Familie und frühes Leben

Sackville ist der zweite Sohn von William Sackville, 10. Earl De La Warr († Februar 1988) und Anne Rachel Devas, und sein Bruder ist William Herbrand Sackville, der 11. Earl De La Warr.[1]

Im Jahr 1979 heiratete er Catherine Thérèsa Windsor-Lewis, die Tochter von Brigadier James Charles Windsor-Lewis (* 18. März 1907, † 27. Oktober 1964).[1][2] Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, Arthur Michael Sackville (geboren 1983) und Savannah Elizabeth Sackville (geboren 1986), die beide adoptiert wurden.[1]

Er erhielt seine Ausbildung am Eton College und setzte sein Studium am Lincoln College der Universität Oxford fort. Seine berufliche Laufbahn begann er im Bereich des Merchant Banking.[1]

Parlamentarische Karriere

Sackville kandidierte erstmals 1979 bei den britischen Unterhauswahlen im Wahlkreis Pontypool, unterlag jedoch dem Labour-Kandidaten Leo Abse.

Von der Wahl 1983 an bis zu seiner Niederlage gegen Ruth Kelly bei der Wahl 1997 war er der konservative Abgeordnete für den Wahlkreis Bolton West.[3][4] Während seiner Zeit als Parlamentarier diente er von 1992 bis 1997 als Parlamentarischer Staatssekretär. Diese Position hatte er zunächst im Gesundheitsministerium inne, bevor er von 1995 bis 1997 in das Innenministerium wechselte.[1][5]

Anti-Neue Religiöse Bewegung (NRB)-Aktivitäten

Sackville gründete 1985 das All-Party Committee Against Cults (dt. etwa: „Allparteienkomitee gegen Sekten“). Am 20. Oktober 2000 wurde er zum ersten Vorsitzenden des Family Survival Trust ernannt, einer Organisation, die aus der früheren Family, Action, Information, Rescue/Resource (FAIR) hervorging.[6][5]

Im Jahr 1997 beendete er die staatliche Förderung für die unabhängige Forschungsgruppe Information Network Focus on Religious Movements (INFORM), die von der Soziologin Eileen Barker gegründet worden war. Die Finanzierung wurde im Jahr 2000 wieder aufgenommen.[5] In einem Artikel für den Spectator im Jahr 2004 warf Sackville INFORM und seiner Präsidentin Eileen Barker vor, sich zu weigern, die schlimmsten Exzesse von Sektenführern zu kritisieren. Zudem gratulierte er dem Erzbischof von Canterbury, dessen Schirmherrschaft für INFORM abgelehnt hatte. INFORM bezeichnete diese Vorwürfe als unbegründet.[6]

Im Jahr 2005 wurde er zum Vizepräsidenten der European Federation of Centres of Research and Information on Sectarianism (FECRIS) gewählt, einem Dachverband von Anti-Sekten-Gruppen in Europa. Seit 2009 hat er das Amt des Präsidenten von FECRIS inne.[6]

Sackville ist zudem der derzeitige CEO der International Federation of Health Plans und amtiert als Vorsitzender des Treuhändergremiums des Family Survival Trust.[7][8]

Einzelnachweise

  1. a b c d e Charles Mosley (Hrsg.): Burke's Peerage, Baronetage and Knightage. 107th Auflage. Band 1, 2003, ISBN 978-0-9711966-2-9, S. 1074 (englisch).
  2. Brigadier James Charles Windsor Lewis. In: Find a Grave. Abgerufen am 30. August 2025.
  3. Tom Sackville. MP and Lords. In: UK Parliament. Abgerufen am 30. August 2025 (englisch).
  4. THE HOUSE OF COMMONS CONSTITUENCIES BEGINNING WITH "B". Archiviert vom Original am 9. Oktober 2014; abgerufen am 30. August 2025 (englisch).
  5. a b c Cult advisers in clash over clampdown. In: The Telegraph. 31. Juli 2000, archiviert vom Original am 5. Dezember 2024; abgerufen am 30. August 2025 (englisch).
  6. a b c Gerhard Besie, Hubert Seiwert: Freedom of Religion or Belief Anti-Sect Movements and State Neutrality. A Case Study: FECRIS. S. 183 ff, archiviert vom Original am 20. September 2017; abgerufen am 1. September 2025.
  7. The Family Survival Trust - supporting victims of cults. In: The Family Survival. Abgerufen am 2. August 2022 (englisch).
  8. Speakers Health Insurance Counter Fraud Group. In: hicfg.com. Abgerufen am 1. Juni 2014 (englisch).