Tobias

Tobias (altgriechisch Τωβίας Tōbías) ist ein männlicher Vorname, der auch als Familienname vorkommen kann.

Herkunft und Bedeutung

Erzengel Raphael und Tobias, Germanisches Nationalmuseum Nürnberg (1516).[1]

Beim Namen Tobias handelt es sich um die gräzisierte und latinisierte Form des hebräischen Namens טוֹבִיָּהוּ tōwijāhū, der sich aus den Elementen טוֹב tōw und יהוה jhwh zusammensetzt:[2]JHWH ist gut“.

Verbreitung

Im Alten Testament taucht der Name wiederholt auf, daneben trägt im apokryphen Buch Tobit eine der Hauptpersonen den Namen Tobias (Tob 1,10  u. ö.).

Der Name Tobias war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Deutschland wenig gebräuchlich. In den 1960er Jahren stieg dann seine Popularität. In den 1980ern (Rang 10)[3] und Anfang der 1990er (Rang 8)[4] gehörte der Name zu den beliebtesten Jungennamen Deutschlands. Seit der Jahrtausendwende wird der Name nur noch selten vergeben.[5]

In Österreich wird der Name seit 1984 jährlich vergeben. Zwischen den Jahren 2000 und 2021 zählte er zu den zehn beliebtesten Jungennamen. Im Jahr 2024 lag der Name auf Rang 12.[6] Von 1984 bis 2023 wurden rund 23.600 Jungen so genannt. Der Name kommt in der Schweiz seit 1930 fast jährlich in der Namensgebung vor. Besonders beliebt war er von 1972 bis 2009, als er durchgehend zu den zu den Top-100 gehörte. Zwischen 1982 bis 1993 lag Tobias sogar in den Hitlisten der 30 beliebtesten Vornamen. Von 1930 bis 2023 wurde der Name rund 11.400 Mal gewählt.[7]

Der Name liegt in der Slowakei seit 2006 in den Top-50. Im Jahr 2023 belegte er Rang 11.[8] In Tschechien befinden sich die Varianten Tobias und Tobiáš seit 2003 in den Top-100 der Hitlisten, wobei die Schreibweise Tobiáš häufiger vergeben wird.[9] In den Niederlanden wird der Name seit 1930 jedes Jahr bei der Namenswahl berücksichtigt. Seine Beliebtheit steigt seit den 1990er Jahren stetig. Seit 2008 liegt er dauerhaft in den Top-100.[7] Der Name befindet sich in Dänemark und Norwegen seit Mitte der 1990er Jahre in den Top-100. In Schweden gehörte er hingegen von Anfang der 1990er Jahre bis zum Jahr 2005 zu den 100 beliebtesten Vornamen.[10]

In England und Wales befindet sich der Name seit 1996 durchgehend in den Top-150 der Vornamenscharts.[11] In den USA erlebt der Name seit den 1970er Jahren einen leichten Aufwärtstrend. Er gilt als mäßig beliebt.[12] Der Name ist in Neuseeland seit kurzem in den Top-100. Im Jahr 2024 lag er auf Rang 92.[13] Seine Vergabe ist auch in Belgien, Frankreich, Liechtenstein, Polen und Slowenien nachgewiesen.[7]

Varianten

Die Namensvariante Tobias ist international verbreitet. Darüber hinaus existieren folgende Varianten:

Namenstag

Namensträger

Tobias als Vorname

A

B

C

D

E

F

G

H

I

J

K

L

M

N

  • Tobias Nath (* 1979), deutscher Schauspieler und Synchronsprecher
  • Tobias Neuberger (* 1998), österreichischer Trampolinturner
  • Tobias Neuhann (* 1950), deutscher Augenarzt
  • Tobias Neumann (* 1980), deutscher Synchronautor
  • Tobias Neumann (* 1988), deutscher Volleyballspieler
  • Tobias Ng (* 1985), kanadischer Badmintonspieler, siehe Toby Ng
  • Tobias Nickenig (* 1984), deutscher Fußballspieler
  • Tobias Nicklas (* 1967), deutscher Theologe und Professor
  • Tobias Nißler (1853–1907), deutscher Landwirt, Bürgermeister und Mitglied des Deutschen Reichstags
  • Tobias Nolde (* 1998), deutscher Radrennfahrer
  • Tobias Norlind (1879–1947), schwedischer Musikhistoriker, Museumsdirektor und Autor
  • Tobias Norris (1861–1936), kanadischer Politiker

O

P

Q

  • Tobias Querfurt (1660–1734), deutscher Maler, Radierer und Eisenschneider

R

S

T

U

  • Tobias Udier (1911–1985), österreichischer Politiker
  • Tobias Ufer (* 1978), deutscher Moderator und Stadionsprecher
  • Tobias Unger (* 1979), deutscher Sprinter
  • Tobias Unkauf (* 1987), deutscher Schauspieler und Biotechnologe
  • Tobias Unterberg (* 1968), deutscher Cellist, Komponist, Arrangeur und Musikproduzent, siehe B. Deutung
  • Tobias Utter (* 1962), deutscher Politiker

V

W

Z

Tobias als Familienname

Sonstige Namensverwendung

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Germanisches Nationalmuseum: Online Objektkatalog Erzengel Raphael
  2. Wilhelm Gesenius: Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. 18. Auflage. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-25680-6, S. 421.
  3. Beliebteste Vornamen der 1980er Jahre. In: Baby-Vornamen. Baby Vornamen, abgerufen am 19. September 2025.
  4. Beliebteste Vornamen der 1990er Jahre. In: Baby-Vornamen. Baby Vornamen, abgerufen am 19. September 2025.
  5. Tobias. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 12. Mai 2022.
  6. Vornamen der Geborenen. In: STATISTIK AUSTRIA. Bundesanstalt Statistik Österreich, abgerufen am 19. September 2025.
  7. a b c Tobias. In: Baby-Vornamen. Baby Vornamen, abgerufen am 19. September 2025.
  8. Popularity in Slovakia. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 19. September 2025 (englisch).
  9. Popularity in Czechia. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 19. September 2025 (englisch).
  10. Tobias. In: Nordicnames. Judith Ahrholdt, abgerufen am 19. September 2025 (englisch).
  11. Popularity in England and Wales. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 19. September 2025 (englisch).
  12. Popularity in the United States. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 19. September 2025 (englisch).
  13. Popularity in New Zealand. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 19. September 2025 (englisch).
  14. Otto Posse: Die Urahnen des Fürstlichen und Gräflichen Hauses Schönburg, Baensch-Stiftung, Dresden 1914, S. 3, 10, 12, 13, 21, 22