Tizimín
| Tizimín | ||||
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| Koordinaten | 21° 8′ 15″ N, 88° 9′ 1″ W | |||
| Basisdaten | ||||
| Staat | Mexiko | |||
| Yucatán | ||||
| Municipio | Tizimín | |||
| Stadtgründung | 1544 | |||
| Einwohner | 52.593 (2020) | |||
| – im Ballungsraum | 80.672 | |||
| Stadtinsignien | ||||
| Detaildaten | ||||
| Fläche | 19,6 km² | |||
| Bevölkerungsdichte | 2.683 Ew./km2 | |||
| Höhe | 20 m | |||
| Postleitzahl | 97700 | |||
| Vorwahl | 986 | |||
| Website | ||||
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Tizimín ist eine Stadt mit ca. 55.000 Einwohnern im mexikanischen Bundesstaat Yucatán und Hauptstadt des gleichnamigen Municipios Tizimín. Sie ist – nach Mérida und Valladolid – die drittgrößte Stadt im Bundesstaat Yucatán.
Die Stadt ist vor allem bekannt durch die dortige Messe der Heiligen Drei Könige und den Markt für mexikanische Handwerkswaren.
Lage und Klima
Tizimín liegt etwa 170 km (Fahrtstrecke) östlich von Mérida bzw. ca. 50 km nördlich von Valladolid. Das Klima ist oft schwülwarm; Regen (ca. 800–1000 mm/Jahr) fällt überwiegend im Sommerhalbjahr.
Bevölkerung
| Jahr | 2000 | 2010 | 2020 |
| Einwohner | 39.525 | 46.993 | 52.593[1] |
Bis zum Jahr 1950 hatte der Ort deutlich unter 10.000 Einwohner. Die meisten Einwohner der heutigen Stadt sind Zuwanderer indigener Abstammung. Gesprochen wird meist der regionale Maya-Dialekt, aber auch Spanisch wird verstanden.
Wirtschaft
Wichtigster Wirtschaftsfaktoren im Umland sind die Landwirtschaft und die Viehzucht (ganadería). In der Stadt selbst haben sich Händler, Handwerker und Dienstleister angesiedelt; auch ein Zweig der Universität von Mérida befindet sich hier.
Geschichte
Das Stadtgebiet von Tizimín hat seinen Ursprung in der Mayasiedlung X’Huencal und ist wahrscheinlich schon seit ca. 4200 Jahren bewohnt. Während der letzten Phase der Postklassik gehörte der Ort zum Territorium der Cupul. Hier befand sich unter anderem ein bedeutender Tempel der Götter Yum Chac, Yum Kaxx und Yum Ik zu dem jährlich Wallfahrten abgehalten wurden. Im Jahr 1544 wurde das Gebiet während der Konquista unterworfen. Mönche des Franziskanerordens errichteten auf dem Tempel die heutige Kirche der Heiligen Drei Könige.
Ein nach Tizimín benannter und wohl auch dort entstandener 54-seitiger Chilam-Balam-Text wird heute in der Bibliothek des Nationalmuseums für Anthropologie in Mexiko-Stadt aufbewahrt.[2]
Sehenswürdigkeiten
- Beeindruckendstes Bauwerk der Stadt ist die in den Jahren 1563–1566 errichtete und vielleicht unvollendet gebliebene ehemalige Klosterkirche des Franziskanerordens (heute: Iglesia de los Reyes Santos): Ihre monumental wirkende unverputzte Architektur ist blockhaft schlicht und ohne jeden Zierrat; ein Glockenturm oder ein Glockengiebel fehlen. Das Kirchenschiff wird von einem einfachen Tonnengewölbe überspannt, in welches eingeschnittene Fenster eingelassen sind. In der Apsis befindet sich ein großer Schnitzaltar (retablo); die seitlichen Wandnischen bergen kleinere Altäre.
- Das breitgelagerte Rathaus (ayuntamiento) mit seinem Laubengang ist ein nach einem Brand im Jahr 1972 errichteter Neubau des ausgehenden 20. Jahrhunderts.
- Umgebung
Söhne und Töchter der Stadt
- Lázaro Pérez Jiménez (1943–2009), Bischof von Celaya.
Einzelnachweise
- ↑ Tizimín – Karte + Fakten
- ↑ Munro S. Edmonsons: The Ancient Future of the Itza: The Book of Chilam Balam of Tizimin. University of Texas Press, 2010.



