Tisamenus trapezoides

Tisamenus trapezoides

Tisamenus trapezoides, der weibliche und der männliche Paratypus aus dem RBINS

Systematik
Ordnung: Gespenstschrecken (Phasmatodea)
Familie: Heteropterygidae
Unterfamilie: Obriminae
Tribus: Obrimini
Gattung: Tisamenus
Art: Tisamenus trapezoides
Wissenschaftlicher Name
Tisamenus trapezoides
Hennemann, 2025

Tisamenus trapezoides ist eine Gespenstschrecken-Art, die auf der philippinischen Insel Luzon heimisch ist.[1][2]

Der weibliche Holotypus aus dem RBINS

Merkmale

Tisamenus trapezoides ist eine verhältnismäßig kleine und kaum bestachelte Tisamenus-Art. Typisch ist der sich nach hinten stark und gleichmäßig trapezförmig verbreiternde Meso- und Metathorax bei beiden Geschlechtern. An den Seitenrändern sind diese Segmente lediglich gekörnt, wobei diese Körnung bei den Männchen etwas weniger deutlich ist. Über den Hüften der Hinterbeine laufen die Metapleurae im hinteren Winkel zu einem markanten, starken, aber stumpfen Metapleuralstachel aus. Das für die Gattung typische Dreieck auf dem Mesonotum ist deutlich reduziert und fast nicht erkennbar. Das erste Segment der Fühler, der Scapus, zeigt an der Spitze der Außenkante einen zahnförmiger Vorsprung.

Diese Merkmale teilen die etwa 42 mm langen Weibchen mit den ähnlich großen und morphologisch ähnlichen Weibchen von Tisamenus ranarius. Wie bei diesen sind haben die hinteren, äußeren (posterolateralen) Bereiche der Terga des Abdomens kleine Spitzen. Im Unterschied zu Tisamenus ranarius ist bei den Weibchen von Tisamenus trapezoides der Meso- und Metathorax stärker verbreitert und deren Pleurae sind höckriger bzw. an den Metapleurae eher spitz. Die Suborbitalstacheln auf dem Kopf sind größer und konischer. Der auf dem Pronotum befindliche dreieckige Bereich tritt deutlicher hervor und der Kiel der sich längs über das Meso- und Metanotum und größtenteils auch über das Abdomen erstreckt, ist viel ausgeprägter. Die Schenkel sind deutlich stachliger als beim Weibchen von Tisamenus ranarius. Die Schienen insbesondere der Mittel- und Hinterbeine sind ocker- bis lehmfarben.

Das einzige bekannte Männchen von Tisamenus trapezoides ist 32,8 mm lang. Wie bei den Weibchen zieht sich auch bei ihm ein markanter Längskiel vom Mesonotum über den Körper. Auch die Schienen seiner Beine sind auffällig ocker- bis lehmfarben. Ein Vergleich mit den Männchen von Tisamenus ranarius ist nicht möglich, da deren Männchen bisher nicht bekannt sind. Morphologisch ähneln die Männchen etwas denen der größeren Tisamenus deplanatus und Tisamenus cervicornis. Im Vergleich zu diesen sind die Supraorbitalstacheln bei Tisamenus trapezoides stärker konisch und kräftiger. Außerdem fehlen ihnen die paarigen Stacheln auf den vorderen Abdominalsegmenten. Der bei Tisamenus trapezoides lediglich als einfacher, paariger Dorn mittlerer Größe auf dem Pronotum ausgebildete Stachel, ist bei Tisamenus deplanatus und Tisamenus cervicornis viel größer und zwei- oder dreizähnig.[2]

Vorkommen, Entdeckung und Systematik

Die drei bisher bekannten Tiere wurden im Februar 2014 gesammelt. Alle drei Tiere sind adult und wurden im Norden der Provinz Quirino im Sierra Madre Gebirge auf der Insel Luzon gefunden. Sie gelangten als Geschenk von Bruno Kneubühler in das Museum für Naturwissenschaften in Brüssel. Dieses stellte die Tiere Frank H. Hennemann für eine taxonomischen Bearbeitung der Gattung Tisamenus zur Verfügung. Hennemann beschrieb die Art 2025 und wählte den Artnamentapezoides“ wegen der charakteristischen Form des Meso- und Metathorax, die sich nach hinten stark und gleichmäßig verbreitern und zusammen eine trapezförmige Einheit bilden. Das minimal kleinere der beiden Weibchen ist als Holotypus, das andere Weibchen und das Männchen sind als Paratypen im Museum für Naturwissenschaften in Brüssel hinterlegt.[2]

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Einzelnachweise

  1. Paul D. Brock, Thies H. Büscher & E. Baker: Phasmida Species File Online. (abgerufen am 20. August 2025)
  2. a b c Frank H. Hennemann: A taxonomic review of Philippine Obrimini stick insects: The genus Tisamenus Stål, 1875 (Insecta: Phasmatodea: Heteropterygidae: Obriminae). In: Faunitaxys. Band 13, Nr. 24, 2025, S. 8–11 & 75–78, doi:10.57800/faunitaxys-13(24).