Tilo Flade

Tilo Flade (* 20. August 1942 in Chemnitz; † 26. Juni 2023 in Freiberg) war ein deutscher Ingenieur und Manager.

Leben

Flade wurde in Chemnitz geboren und wuchs dort zusammen mit seinem älteren Bruder auf. Ihre Mutter war alleinerziehend. Nach seinem Abitur begann Tilo Flade ein Studium der Metallkunde an der Technische Universität Bergakademie Freiberg. 1971 promovierte er zum Dr.-Ing. mit einer Arbeit zum Thema Beitrag zum plastischen Verhalten von vielkristallinem Zirkonium unter besonderer Berücksichtigung der Texturausbildung. Während seines Studiums lernte Tilo Flade seine spätere Frau kennen, die ebenfalls an der Bergakademie studierte. Das Paar heiratete 1968 und bekam 1971 eine Tochter.

Seine berufliche Tätigkeit begann Flade in der Edelmetallhütte in Halsbrücke, bevor er 1979 zum VEB Spurenmetalle Freiberg wechselte. Dort war er in der strategischen Betriebsentwicklung tätig und legte den Grundstein für seine spätere Karriere in der Halbleiterindustrie. Bereits in den frühen 1980er Jahren erkannte Flade die Bedeutung von III-V-Halbleitermaterialien wie Galliumarsenid (GaAs) für die Hochfrequenz- und Optoelektronik. Unter seiner Leitung wurden entscheidende technologische Entwicklungen in Freiberg umgesetzt, darunter die Integration der gesamten Wertschöpfungskette von der Rohstoffherstellung über die Kristallzüchtung bis hin zum fertigen Wafer.

Nach der Wende und friedliche Revolution in der DDR war Flade war Geschäftsführer der Freiberger Compound Materials GmbH (FCM).

Tilo Flade starb 2023 im Alter von 80 Jahren. Er wurde auf dem Freiberger Zentralfriedhof beigesetzt.[1]

Auszeichnungen

Neben dem Nationalpreis der DDR I. Klasse (1989) für seine herausragenden Leistungen im Bereich der Materialforschung[2] wurde Tilo Flade im Jahr 2007 mit dem Sächsischen Verdienstorden ausgezeichnet.[3] 2008 wurde er zum Ehrenbürger der Technischen Universität Bergakademie Freiberg ernannt.[4]

Einzelnachweise

  1. Steffen Jankowski: Trauer um den „Vater“ des Halbleiterstandorts Freiberg. In: Freie Presse. 14. Juli 2023. Abgerufen am 31. August 2025.
  2. Für hervorragende Verdienste geehrt. In: Neues Deutschland. Nr. 236, 6. Oktober 1989, S. 4 (staatsbibliothek-berlin.de).
  3. Milbradt überreicht Sächsischen Verdienstorden. In: medienservice.sachsen.de. 21. November 2007. Abgerufen am 31. August 2025.
  4. Ehrenbürger der Universität. In: tu-freiberg.de. Abgerufen am 31. August 2025.