Thomas Hartmann (Journalist)

Thomas Hartmann (* 28. Juni 1947) in Wilkau-Haßlau ist ein deutscher Journalist. Er war Mitbegründer der taz und deren erster Chefredakteur.

Thomas Hartmann absolvierte eine Ausbildung zum Volljuristen und Soziologen.^[1] Während seines Studiums war Hartmann Vorsitzender des Asta an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.^[2]

Nach einem Besuch der linken französischen Tageszeitung Libération gehörte Thomas Hartmann 1977/1978 zu den Mitbegründern der Zeitung Die Tageszeitung (taz).^[3][4] In der taz arbeitete Hartmann zunächst als Nahost-Redakteur.^[5]

Von 1985 bis zu seinem Ausscheiden im März 1987 war Hartmann der erste Chefredakteur des Blattes.^[6] Um den Eindruck einer hierarchischen Funktion zu vermeiden, entstand die Bezeichnung Freigestellter (nicht mit der üblichen Redakteursarbeit befasst), ein „Chefredakteur mit begrenztem Handlungsspielraum“.^[7] Hartmann erläuterte, „dass ich keine Kompetenz hatte, jemandem etwas zu sagen.“^[8] In dieser Zeit setzte sich Hartmann für ein „pragmatisches und nutzerorientiertes Denken“ in der Redaktion der taz ein.^[9]

Nach seinem Ausscheiden aus der taz war Hartmann freiberuflich im Medien- und PR-Bereich tätig.^[10] Unter anderem arbeitete er am Haus der Kulturen der Welt (HKW) in Berlin als langjähriger Projektpartner von Fatima Mernissi.^[11]

Seit 2008 ist Hartmann Organisator der von ihm initiierten taz-Reisen, politischer Bildungsreisen mit zivilgesellschaftlichem Schwerpunkt.^[12] Für Ende 2025 kündigte er seinen Rückzug aus Altersgründen an.^[13] 2024 setzte der Aktivist Stefan Müller bei einer Genossenschaftsversammlung der taz durch, dass keine taz-Reisen mit klimaschädlichen Flügen mehr stattfinden dürfen.^[14]

Hartmanns Autorenkürzel in der taz war thoha.

• Literatur von und über Thomas Hartmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• Autorenseite der taz von Thomas Hartmann. In: taz.de. Abgerufen am 11. Oktober 2023