Thomas-Müntzer-Platz (Rostock)

Straßensituation am Thomas-Müntzer-Platz
Hochbunker am Thomas-Müntzer-Platz
Ehemaliger Hansa-Filmpalast
Seitenfassade des Hansa-Filmpalasts mit Bauplastik

Der Thomas-Müntzer-Platz (ursprünglich Am Kamp, 1936 bis 1945 Gustloff-Platz)[1] in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt von Rostock ist eine annähernd dreieckige Platzanlage in der Nähe des Rostocker Holbeinplatzes. Er wurde in den Jahren um 1936 hauptsächlich mit dreigeschossigen Wohnhäusern in Sichtbacksteinmauerwerk mit Walmdach für die Angestellten der Ernst Heinkel Flugzeugwerke bebaut.

Platzanlage und Bebauung

Die Architektur ähnelt dem Wiener Platz in Rostock; während jedoch die Häuser am Wiener Platz in den Einzelformen historisierende Zierelemente zeigen, sind die Bauten des Thomas-Müntzer-Platzes völlig frei davon. Die Fassaden sind nur mit horizontalen Ziegelstreifen im Erdgeschossbereich gegliedert. Alle Häuserblöcke sind parallel in Nordost-Südwestrichtung ausgerichtet und bilden Wohnzeilen, die etwa traufständig zur Maßmannstraße und giebelständig zu jeweils einer der beiden anderen Straßen verlaufen. Zum Holbeinplatz hin vermitteln zwei kurze dreiflügelige Kopfbauten hintereinander. Die Platzanlage wird eingefasst von der Trasse der S-Bahn (Rostock – Warnemünde), der Lübecker Straße und der Maßmannstraße; an den Giebelseiten zur Bahntrasse und zur Lübecker Straße sind die Zeilenbauten abgewinkelt, wodurch der Verkehrslärm abgeschirmt wird.

In der Mitte des Platzes ist eine Grünanlage mit Spielplatz eingerichtet. An der südlichen Ecke des Platzes steht der 1942 erbaute, denkmalgeschützte Hochbunker aus Stahlbeton[1], der heute ungenutzt ist und als Nistplatz für Vögel und Fledermäuse dient. Obwohl die Platzanlage nicht als Denkmal anerkannt ist, stehen die Bauwerke aus dieser Zeit zunehmend im Fokus des Interesses über Rostock hinaus.[2]

Umgebung

In unmittelbarer Nähe, jenseits der Maßmannstraße, befindet sich das ehemalige Kino Hansa-Filmpalast (jetzt als Fitnessstudio genutzt), das mit seiner äußeren Gestaltung in Sichtbackstein den Wohnbauten ähnlich ist, im Übrigen aber nicht unmittelbar zur Platzanlage gehört. Im Unterschied zu den Wohnbauten zeigt die Fassade des Kinos bauplastischen Schmuck (sechs allegorische Skulpturen von Maximilian Preibisch aus dem Jahr 1937).

Weiter nördlich jenseits der Lübecker Straße befand sich ein Betriebsteil der Heinkel-Flugzeugwerke, dessen Anlagen nach 1945 durch die Neptun-Werft genutzt wurden.

Commons: Thomas-Müntzer-Platz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Hochbunker Thomas-Müntzer-Platz (Rostock) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Website mit Informationen zum Hochbunker
  2. Fachleute besichtigen Industriedenkmäler. Pressemitteilung auf der Website des Rostocker Rathauses, 28.10.1999

Koordinaten: 54° 5′ 29,5″ N, 12° 6′ 12,7″ O