Thierling (Schorndorf)
Thierling Gemeinde Schorndorf
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| Koordinaten: | 49° 9′ N, 12° 37′ O |
| Einwohner: | 107 (1987)[1] |
| Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
| Postleitzahl: | 93489 |
| Vorwahl: | 09971 |
Thierling ist ein Gemeindeteil und eine Gemarkung in der Gemeinde Schorndorf im Landkreis Cham (Bayern).
Geographie
Das Dorf Thierling liegt 1,6 Kilometer südlich Schorndorf.
Geschichte
Der Name des Ortes weist auf eine Siedlung des Turdil hin. Dahinter verbirgt sich vermutlich das Dipoldingsche Ministerialengeschlecht der Thierlinger, die später auf Schloss Thierlstein ihren Sitz nahmen.
Ein Witoldus de Turdelingen wird in einer Tradition des Klosters Reichenbach genannt, die zwischen 1118/19 und 1125 datiert wird.[2] Ein im mittleren 12. Jahrhundert genannter Willehard de Turdelingen gilt als dessen Sohn. Die dritte Generation dieser Familie ist mit Albert von Thierling fassbar, der 1167–1170 in einer Oberalteicher Tradition erwähnt wird und in dieser Zeit auch als Zeuge im Kloster Reichenbach auftritt. Zwischen 1190 und 1204 werden die Brüder Ernst und Hartwig von Thierling genannt, einmal findet sich auch ein Friedrich I. von Thierling. Nach dem Aussterben der Diepoldinger wechselten die Thierlinger in die Ministerialität der Wittelsbacher.[3]
1365 nannte sich Stefan I. erstmals in Thierlstein, damals wurde also der Stammsitz nach Schloss Thierlstein verlegt. Die Anlage in Thierling dürfte aber nicht gleich aufgegeben worden zu sein, denn noch 1411 nannte sich Wolfhart Thierlinger nach diesem Ort. Vermutlich im 15. Jahrhundert fand diese Burg dann ihr Ende. Der Burgstall liegt auf dem sogenannten Kalvarienberg (ca. 375 m nordöstlich von Thierling)', auf dem heute die Kalvarienbergkapelle Maria-Hilf von 1882 liegt.
Nach der Gerichtskonskription von 1752 und dem Hofanlagebuch von 1760 gehörte Thierling zum Vorderamt des Landgerichts Cham.[4]
Die Gemeinde Thierling entstand mit dem bayerischen Gemeindeedikt von 1818. Thierling wurde am 1. Januar 1972 nach Schorndorf eingemeindet.[5]
Einzelnachweise
- ↑ Thierling in: www.bavarikon.de
- ↑ Thierling In: Ortsnamen, Geschichte Bayerns.
- ↑ Bernhard Ernst: Burgenbau in der südöstlichen Oberpfalz vom Frühmittelalter bis zur frühen Neuzeit, Teil II Katalog (= Arbeiten zur Archäologie Süddeutschlands. Band 16). Dr. Faustus, Büchenbach 2001, ISBN 3-933474-20-5, S. 308–310.
- ↑ Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Altbayern Reihe I Heft 8. Kommission für bayerische Landesgeschichte, 1955, S. 17 ff., abgerufen am 25. August 2025.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 439.
