Theuerleinsmühle
Theuerleinsmühle Markt Geiselwind
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|---|---|
| Koordinaten: | 49° 47′ N, 10° 27′ O |
| Höhe: | 365 m ü. NHN |
| Einwohner: | 3 (25. Mai 1987)[1] |
| Postleitzahl: | 96160 |
| Vorwahl: | 09556 |
![]() Lage der Theuerleinsmühle (fett) im Geiselwinder Gemeindegebiet
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Theuerleinsmühle (auch Hecknersmühle genannt; fränkisch: Doialessmühl[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Geiselwind im unterfränkischen Landkreis Kitzingen.[3] Theuerleinsmühle liegt in der Gemarkung Geiselwind.[4]
Geografische Lage
Die Einöde liegt an der Ebrach und an einem namenlosen linken Zufluss, der dort in die Ebrach mündet. Die Staatsstraße 2260 führt nach Schleifmühle (0,5 km südwestlich) bzw. nach Gräfenneuses (1,3 km nordwestlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Röhrensee (0,4 km nördlich).[5]
Geschichte
Der Name der Mühle verweist auf die zeitweise dort lebende Familie Theuerlein. Erstmals erwähnt wurde die Mühle allerdings bereits im Jahr 1506 als „Hecknersmühle“. Damals erschien im Zinsbuch der Fürsten zu Schwarzenberg „1 morg bey der Heckners mül“. Eine lange Überlieferungslücke ließ den alten Namen wohl in Vergessenheit geraten. Vielleicht wurde die Anlage auch im Dreißigjährigen Krieg zerstört, da sie an einer wichtigen Heerstraße lag.
Erst mit dem Jahr 1750 erschien die Mühle neuerlich in den Quellen. Ein Taufeintrag der Pfarrei Geiselwind nennt den Johann Adam Deüerlein, „molitor [Müller] der Lohe Mühl bey Röhrensee“. In den Einträgen in der Pfarrmatrikel wurde 1752 erneut Johann Adam Theuerlein genannt, ehe 1754 der jüngere Johann Adam zum Müller aufgestiegen war. 1783 hieß der Müller Johann Konrad Valentin, ehe bis 1810 Matthias Enzenbrenner und dann sein Sohn Johann Enzenbrenner die Mühle besaßen.[6]
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Theuerleinsmühle dem Steuerdistrikt Geiselwind[7] und der Ruralgemeinde Geiselwind zugeordnet.[8][9]
Im Jahr 1860 wurde die Theuerleinsmühle neu errichtet. Die Wasserzufuhr für das Mühlrad wurde durch zwei kleine Wasserteiche gewährleistet, weil dort der Zulauf der Ebrach und des Röhrenseebachs noch sehr gering war. Zusätzlich entstand im Jahr 1900 eine Sägemühle neben der Getreidemühle. Zunächst lebte seit 1860 der Müller Friedrich Theuerlein in der Mühle. Anschließend übernahm die Familie Meyer die Anlage und es bewohnten Georg senior, Georg junior und Manfred Meyer die Theuerleinsmühle.
Ab 1936 erhielt die Mühle und das Sägegatter einen Holzgenerator. Bereits 1939 wurde der Generator mit einem Elektromotor ausgetauscht. Im Jahr 1951 erneuerte man die Wohngebäude der Mühle, die Westseite nahm Mühle ein, während der Ostteil als Wohngebäude diente. 1967 endete der Betrieb der Getreidemühle. Bis in die ersten Jahre des 21. Jahrhunderts betrieb der letzte Besitzer Manfred Meyer zusammen mit seiner Frau Lisa die Säge.[10]
Einwohnerentwicklung
| Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 4 | 5 | 5 | 6 | 7 | 12 | 6 | 5 | 7 | 5 | 3 |
| Häuser[11] | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | |||
| Quelle | [7] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [1] | [20] |
Religion
Theuerleinsmühle ist römisch-katholisch geprägt und bis heute nach St. Burkard (Geiselwind) gepfarrt.[19]
Literatur
- Gerhard Hojer: Landkreis Scheinfeld (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 35). Deutscher Kunstverlag, München 1976, DNB 760102457, S. 333.
- Erwin Müller: Geiselwind mitten in Franken. Mit Landschaftskunde und Geschichte. Scheinfeld 2001.
- Wolf Dieter Ortmann: Landkreis Scheinfeld (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, DNB 457000929, S. 200–201.
Weblinks
- Theuerleinsmühle in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 19. Juni 2025.
- Theuerleinsmühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. Juni 2025.
- Theuerleinsmühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 19. Juni 2025.
Fußnoten
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 188 (Digitalisat).
- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 200. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „dǫiələsmǖl“.
- ↑ Markt Geiselwind, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 19. Juni 2025.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 19. Juni 2025.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 19. Juni 2025 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 200f.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 17 (Digitalisat). Dort als Deierleinsmühl aufgelistet.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 89 (Digitalisat).
- ↑ Geiselwind > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 19. Juni 2025.
- ↑ E. Müller: Geiselwind mitten in Franken, S. 95.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 286 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1079, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1245, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1181 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1252 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1290 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1117 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 819 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 364 (Digitalisat).


