Theodor Ackermann (Verleger)

Carl Julius Theodor Ackermann (* 29. Januar 1827 in Dessau; † 10. Juni 1911 in München) war ein deutscher Buchhändler, Antiquar und Verleger.

Leben

Familie

Theodor Ackermann war der Sohn des Buchhändlers Christian Georg Ackermann (* 15. September 1787; † 8. September 1850)[1].

Er war seit 1861 mit Auguste, der Tochter des Buchhändlers Johann Ambrosius Barth verheiratet[2]; gemeinsam hatten sie einen Sohn, Paul Theodor Ackermann (* 23. Februar 1873; † 13. Juni 6.1944 in München bei einem Fliegerangriff), der den Verlag weiter führte, sowie eine Tochter.[3]

Sein Schwager war Johann Ambrosius Barth (1834–1887), der Enkel des Buchhändlers Johann Ambrosius Barth, dessen Johann Ambrosius Barth Verlag er bis zu seinem Tod 1887 weiter führte.

Der Leichnam von Theodor Ackermann wurde zur Feuerbestattung nach Ulm überführt.

Werdegang

Theodor Ackermann wuchs in einem Umfeld auf, das ihn früh mit der Welt der Bücher vertraut machte. Nach seiner schulischen Ausbildung trat er 1842 in die Lehre bei seinem späteren Schwiegervater, dem Buchhändler Johann Ambrosius Barth in Leipzig, ein. Diese Ausbildung legte den Grundstein für seine zukünftige Karriere in der Buchbranche.

Nach mehreren Jahren als Gehilfe bei Barth zog es Ackermann 1847 nach Wien, wo er bis 1854 blieb. Die Zeit in der österreichischen Hauptstadt prägte seine unternehmerischen Fähigkeiten und sein Verständnis für den Buchmarkt. Ein einjähriger Aufenthalt in Berlin war der nächste Schritt in seiner beruflichen Laufbahn, in der er auch sein Netzwerk erweiterte, bevor er gegen Ende 1855 erneut nach Wien zurückkehrte.

Von 1857 bis 1863 war er Eigentümer der Mayrischen Buchhandlung in Salzburg.

Im Jahr 1863 erwarb er ein Buchgeschäft in Salzburg, das er jedoch bereits im selben Jahr wieder verkaufte. 1865 übernahm er ein in Konkurs geratenes Antiquariat in München und begann, dieses Unternehmen neu aufzubauen. Unter seiner Leitung entwickelte sich das Antiquariat am Promenadenplatz 10 zu einer florierenden Buchhandlung, die bald durch eine Sortimentsbuchhandlung sowie einen eigenen wissenschaftlichen und Lehrbuch-Verlag ergänzt wurde. Ackermanns Engagement und Weitblick trugen dazu bei, die Qualität und Vielfalt des angebotenen Sortiments zu erhöhen.

Er verlegte die Schriften unter anderem von Emil Pott, Henry Simonsfeld, Carl Leisewitz, Eduard Ebner, Ludwig Ganghofer, Max Planck, Amélie Linz und Pauline von Montgelas.

Der Verlag wurde noch bis zum 31. August 2003 weiter geführt und wegen Insolvenz geschlossen; letzter Inhaber des Antiquariats war Christoph Sebald.

1911 existierte in der Maximilianstrasse in München eine Buch- und Kunsthandlung Ackermann, an der Theodor Ackermann jedoch nicht beteiligt war.[4]

Mitgliedschaften

Theodor Ackermann war nicht nur ein erfolgreicher Geschäftsmann, sondern auch ein leidenschaftlicher Vertreter der Interessen von Buchhändlern. Bereits 1859 engagierte er sich in Österreich für die Gründung berufsständischer Interessenvertretungen. Sein Engagement setzte er 1879 in Bayern fort, wo er maßgeblich an den Verhandlungen zur Gründung des Bayerischen und des Münchener Buchhändlervereins beteiligt war. Diese Organisationen spielten eine Rolle bei der Vertretung der Interessen von Buchhändlern und Verlegern in der Region. In beiden Vereinen bekleidete er 13 Jahre lang das Amt des Vorsitzenden. In dieser Position setzte er sich für die Belange seiner Kollegen ein und arbeitete daran, die Rahmenbedingungen für den Buchhandel zu verbessern.

Seine umfassenden Kenntnisse und Erfahrungen im Handel wurden auch von anderen anerkannt. So war Ackermann 18 Jahre lang Mitglied der Handelskammer für Oberbayern und von 1878 bis 1909 gehörte er dem Bezirksausschuss der Reichsbank an.

Orden und Ehrenauszeichnungen

Für seine 32-jährige Tätigkeit bei der Reichsbank erhielt Theodor Ackermann den Roten-Adlerorden 4. Klasse, eine hohe Auszeichnung für Verdienste um die Wirtschaft.

Publikationen (Auswahl)

  • Katalog der Buch- und Antiquariats-Handlung von Theodor Ackermann. München, 1891 (Digitalisat).

Literatur

Einzelnachweise

  1. Kalliope | Verbundkatalog für Archiv- und archivähnliche Bestände und nationales Nachweisinstrument für Nachlässe und Autographen. Abgerufen am 27. August 2025.
  2. Personalnachrichten: Goldene Hochzeit. In: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel, S. 14. 6. Mai 1911, abgerufen am 27. August 2025.
  3. Neueste Nachrichten: 1879. Knorr, 1879 (google.de [abgerufen am 27. August 2025]).
  4. Allgemeine Rundschau (Hrsg.): "Unter dem Königlich Bayerischen Hoftitel". 21. Januar 1911 (google.de [abgerufen am 27. August 2025]).