The Klimperclown
| Dokumentarfilm | |
| Titel | The Klimperclown |
|---|---|
| Produktionsland | Deutschland |
| Originalsprache | Deutsch |
| Erscheinungsjahr | 2025 |
| Länge | 82 Minuten |
| Produktionsunternehmen | Radius Films, Florianfilm |
| Stab | |
| Regie |
|
| Drehbuch | Helge Schneider |
| Musik | Helge Schneider |
| Schnitt | Helge Schneider |
| Besetzung | |
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The Klimperclown ist ein deutscher Dokumentarfilm aus dem Jahr 2025, der das Leben und Werk des Entertainers Helge Schneider porträtiert. Der Film wurde von Schneider selbst gemeinsam mit seinem langjährigen Gitarristen und Freund Sandro Giampietro inszeniert und ist eine Mischung aus Dokumentation und Mockumentary. Er feierte am 30. Juni 2025 auf dem Filmfest München seine Premiere, lief im Rahmen einer Event-Programmierung ab 7. August in ausgewählten Kinos an und wurde am 19. August 2025 in der ARD Mediathek bereitgestellt.[1][2] Die TV-Ausstrahlung fand am 21. August 2025 im Ersten statt.[2]
Inhalt
Der Film bietet einen unkonventionellen Einblick in Schneiders künstlerisches Schaffen. Anstatt traditioneller Interviews nutzt er Originalaufnahmen aus Super-8- und VHS-Material, ergänzt durch kurze Sketche und Fotos, um verschiedene Phasen seines Lebens und seiner Karriere darzustellen. Musik spielt dabei eine zentrale Rolle. Der Film verzichtet bewusst auf externe Interviewpartner und lässt den Künstler selbst zu Wort kommen.[2][3]
Hintergrund
Der Titel The Klimperclown spielt auf Schneiders Selbstbezeichnung als Klimperclown an, die seine Mischung aus Musik und Humor widerspiegelt. Der Film entstand anlässlich seines 70. Geburtstags und wurde von Radius Films und Florianfilm in Zusammenarbeit mit dem SWR und dem WDR produziert. Er wurde in ausgewählten Kinos gezeigt und ist seit 19. August 2025 in der ARD Mediathek verfügbar.[3] Die Erstausstrahlung fand am 20. August um 22:50 Uhr im Ersten statt.[2][4]
Rezeption
Der Film wurde überwiegend positiv aufgenommen.[5][6][7][8]
Epd-film führte aus, dass The Klimperclown unbedingt sehenswert und eine würdige Ergänzung des öffentlichen Bildes von Helge Schneider sei. Man müsse ja nicht alles glauben. Dass es die Eigenart (und das Privileg) der Kunst sei, zu lügen, was das Zeug halte, weiß man von alters her. The Klimperclown erinnere daran, dass dieses Privileg weder in Verruf noch in Vergessenheit geraten dürfe.[5]
Kamil Moll vom Filmdienst schrieb, dass The Klimperclown in einem lockeren Arrangement aus dokumentarischem Material, Spielszenen und begleitetem Schaffensprozess, ein in mäandernden Geschichten wunderbar verläppernder Dokumentarfilm und zugleich dessen leichthändige Parodie sei. Die Schwerpunkte, die Helge Schneider im Rückblick auf sein Leben setze, seien dabei klar von Leerstellen durchsetzt: Seinem filmischen Schaffen als Regisseur und Schauspieler bei Filmemachern wie Christoph Schlingensief und Werner Nekes schenke er dabei kaum Beachtung, präsentiere stattdessen lieber als Weltpremiere im Film seine ersten Drehversuche aus der Jugendzeit. Wie zuletzt bei Arne Körners Porträtfilm über den modernen Renaissancemenschen Dietrich Kuhlbrodt, Nonkonform (für den Schneider als Geistesverwandter nicht von ungefähr die Filmmusik einspielte), sehe man hier vor allem einem der faszinierendsten Künstler der letzten Jahrzehnte beim gegenwärtigen Ausüben eines freien, geglückten Lebens zu.[6]
Harald Mühlbeyer stellte für Kino-Zeit etwas kritischer fest, dass dies alles reichlich albern wäre, und das sei auch das Gefährliche für den Film im kommerziellen Sinn: Er sei in einigen Strecken langweilig. Aber das sei eben keine Langeweile ersten Grades, sondern eine Langeweile, die witzig sei, wenn man den richtigen Humor habe, aber den hat nun mal nicht jeder. Zum Glück gäbe es immer wieder Musik! Und zum Beispiel ein Re-Enactment von Helges Geburt, inklusive Hebamme (gespielt von Peter Thoms in doofer Nasenmaske!)[7]
Sandro Biener resümierte für what the film, dass es dem Dokufilm gelinge sowohl Helges komödiantischen Geist als auch einen persönlichen Einblick ins Elternhaus zu vermitteln. Ein Film, der durchgewürfelte Auszüge aus seiner Vita mit allerhand liebenswürdigen Begleitklamauk durchschreite und damit eine absolute Empfehlung für seine Fans darstelle. Alle anderen, die bis heute nicht mit seiner Kunst warmgeworden seien, werden vermutlich auch mit dieser Doku keinen Zugang zu ihm finden.[8]
In einem künstlerübergreifenden Fazit führte er weiter aus, dass Helge dank seiner künstlerischen Vielseitigkeit in seiner über vier Jahrzehnte andauernden Karriere weit mehr als nur ein Klimperclown wäre. Er sei jemand, dem es gelinge, weder Trends noch ein politisches Lager zu bedienen und meinungsstark sowie konsequent seinem künstlerischen Stil zu folgen. Das Eintauchen in Helges Welt scheine somit auch heutzutage noch völlig unberührt von gesellschaftlichen Zwängen zu sein und persifliere gerade dadurch gängige Lifestyle-Muster auf erfrischend ungezwungene Weise. Dabei spiele Helge immer wieder mit Erwartungen und Klischees, nur um sie am Ende gezielt zu durchbrechen und daraus herrlich-kreativen Nonsens entstehen zu lassen. Helge ist einfach vorgelebte künstlerische Freiheit – und das, obwohl (oder gerade weil) er kommerziellen Erfolg erreicht habe, ohne sich dem Mainstream anzubiedern. Ein Künstler, der eine wertvoll-versöhnliche Bereicherung in einem Land darstelle, dass sich zwischen den rechten und linken Lagern echauffiere. Doch in Helges Shows haben sie alle etwas gemeinsam, und zwar das unbeschwerte Lachen![8]
Weblinks
- The Klimperclown bei IMDb
- The Klimperclown in der ARD Mediathek
- The Klimperclown Trailer bei YouTube
Einzelnachweise
- ↑ THE KLIMPERCLOWN. Abgerufen am 24. August 2025.
- ↑ a b c d Helge Schneider – The Klimperclown. In: daserste.de. Abgerufen am 24. August 2025.
- ↑ a b Helge Schneiders "The Klimperclown": Jazz und Quatsch. 19. August 2025, abgerufen am 24. August 2025.
- ↑ „The Klimperclown“: Helge Schneider feiert 70. Geburtstag mit Doku. 21. August 2025, abgerufen am 24. August 2025.
- ↑ a b Kritik zu The Klimperclown | epd Film. Abgerufen am 24. August 2025.
- ↑ a b The Klimperclown. Abgerufen am 24. August 2025.
- ↑ a b Harald Mühlbeyer: The Klimperclown (2025) – Helge über Schneider. In: Kinozeit. Kinozeit, abgerufen am 24. August 2025.
- ↑ a b c Gastbeitrag: The Klimperclown: Die neue Doku von Helge Schneider | Kritik. In: what the film. 19. August 2025, abgerufen am 24. August 2025 (deutsch).