Tarmstedt
| Wappen | Deutschlandkarte | |
|---|---|---|
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| Basisdaten | ||
| Koordinaten: | 53° 14′ N, 9° 5′ O | |
| Bundesland: | Niedersachsen | |
| Landkreis: | Rotenburg (Wümme) | |
| Samtgemeinde: | Tarmstedt | |
| Höhe: | 22 m ü. NHN | |
| Fläche: | 26,54 km² | |
| Einwohner: | 4066 (31. Dez. 2024)[1] | |
| Bevölkerungsdichte: | 153 Einwohner je km² | |
| Postleitzahl: | 27412 | |
| Vorwahl: | 04283 | |
| Kfz-Kennzeichen: | ROW, BRV | |
| Gemeindeschlüssel: | 03 3 57 047 | |
| Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hepstedter Straße 9 27412 Tarmstedt | |
| Website: | www.tarmstedt.de | |
| Bürgermeisterin: | Hella Rosenbrock (CDU) | |
| Lage der Gemeinde Tarmstedt im Landkreis Rotenburg (Wümme) | ||
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Tarmstedt (Plattdeutsch Tarms) ist eine Gemeinde im Landkreis Rotenburg (Wümme) in Niedersachsen. Die Gemeinde Tarmstedt ist Mitgliedsgemeinde und Verwaltungssitz der Samtgemeinde Tarmstedt.
Geografie
Die Gemeinde liegt am Rande des Teufelsmoors und der Zevener Geest nördlich der A 1.
Geschichte
Nach der letzten Eiszeit wurde der Geestrücken um Tarmstedt nachweislich besiedelt. Im Wappen der Gemeinde wird deshalb eine steinzeitliche Axt dargestellt. Um 200 n. Chr. werden die ersten Siedlungsanfänge vermutet. der Gemeinde wird deshalb 796 soll Karl der Große hier durchgezogen sein und die Schlacht gegen die Wigmodier fand auf der Wüllenheide in Wilstedt statt.
Tarmstedt wurde 1257 als Tervenstede in einer Urkunde des Erzbischofs von Bremen an das Kloster Lilienthal erwähnt. 1525 besteht das Dorf aus 19 Hausstellen und untersteht weitgehend dem Amt Ottersberg. Eine Schule gabe es um 1735, ein Neubau entstand 1828, der Glockenturm 1881 und ein Anbau 1895. Vor 1848 umgab das Dorf ein Zaun mit sieben Schlagbäumen (Doore) und zu dieser Zeit begann der Ausbaue der Landstraße nach Lilienthal (Mulldamms). 1871, bei der Reichsgründung, hatte die Gemeinde 70 Wohnhäuser mit 424 Einwohnern. 1876 kam die Landstraße nach Westertimke, 1877 nach Wilstedt und 1890 nach Hepstedt. 1883 wurde eine Poststelle eingerichtet und 1892 die erste evangelische Kirche gebaut. 1885 entstand der Kreis Zeven der 1932 in den Kreis Bremervörde eingegliedert wurde. Die Kleinbahn Jan-Reiners von Bremen nach Tarmstedt nahm 1900 den Betrieb auf und wurde 1956 stillgelegt. Durch die Windmühle von 1877 wurde seit 1911 elektrisches Licht erzeugt; die Gemeinde erwarb 1920 das Elektrizitätswekr. Die Wilstedt-Zeven-Tostedter Eisenbahn nahm 1917 ihren Betrieb auf. Seit 1927 gab es die Sparkasse (1962 Neubau) und die Alte Siedlung entstand. 1953 wurde die 6-klassige Grundschule gebaut. Das Wasserwerk Tarmstedt wurde 1963 in Betrieb genommen.
1974 entstand die Samtgemeinde Tarmstedt als Zusammenschluss von damals 8 Gemeinden. Die Kooperative Gesamtschule wurde 1975 eingeweiht. 1977 fusionierten der Landkreis Bremervörde und der Landkreis Rotenburg zum Landkreis Rotenburg (Wümme). 1984 kam das neue Rathaus und 1989 die neue Turnhalle.[2]
Politik
Rat
Der Rat der Gemeinde Tarmstedt besteht aus 15 Ratsfrauen und Ratsherren, der festgelegten Anzahl Ratsmitglieder für eine Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 3001 und 5000.[3] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.
Die letzte Kommunalwahl am 12. September 2021 ergab das folgende Ergebnis:[4]
| Partei | Anteilige Stimmen | Anzahl Sitze |
|---|---|---|
| CDU | 48,30 % | 7 |
| SPD | 27,41 % | 4 |
| Grüne | 12,10 % | 2 |
| FDP | 12,19 % | 2 |
Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl 2021 lag mit 64,52 %[4] über dem niedersächsischen Durchschnitt von 57,1 %.[5]
Bürgermeisterin
Der Rat wählte auf seiner Sitzung am 4. November 2021 Hella Rosenbrock (CDU) zur ehrenamtlichen Bürgermeisterin für die aktuelle Wahlperiode. Die Nachfolgerin von Wolf Vogel (SPD) ist in der Geschichte Tarmstedts die erste Frau in diesem Amt.[6]
Wappen
Das Wappen der Gemeinde zeigt auf grünem Grund eine nach nichtheraldisch links weisende silberne Axt. Unterhalb der Axt befinden sich zwei übereinander liegende goldene Ringe. Die Ringe wurden in der Umgebung des Ortes im Tagebau gefunden und haben im Original einen Durchmesser von ca. 10 cm.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke

- Evangelisch-lutherische Martin-Luther-Kirche
- Evangelisch-lutherische Salemskirche
- Zwei Speicher Bremer Landstraße 18 in Fachwerk mit dem zweigeschossigen Tarmstedter Spieker von 1754 mit Backhaus (früher Heimatmuseum mit urgeschichtlicher Steinsammlung) sowie dem eingeschossigen Speicher von 1639
- Tarmstedter Scheune von 1803; heute auf dem Gelände des Bremer Focke-Museums
- Windmühle Tarmstedt von 1878; das Windwerk fehlt
- Tervensteder Stein
- Motto-Stein der Tarmstedter Ausstellung[7] mit Spruch „Ehret die Scholle die uns ernähret“ und Odal-Rune
- Bürgermeisterstein von Tarmstedt von 2007
- Hügelgräberfeld im Deependahl
Musik
- Chordia Tarmstedt (ehemals Jugendchor Tarmstedt), christlicher Jugendchor seit 1993; es werden Gospel und andere christliche Stücke gesungen.
Sport
Sportanlagen
- 3-Feld-Großsporthalle an der KGS Tarmstedt sowie zwei kleinere Hallen an der Grundschule und dem Oberstufengebäude.
- Sportanlage des TuS Tarmstedt mit vier Rasenplätzen, drei davon mit Flutlicht, und einem Vereinsheim (Wendohweg).
- Reithalle
- Tenniszentrum
Vereine
- Turn- und Sportverein Tarmstedt von 1908 (TuS Tarmstedt) mit rund 1200 Mitgliedern. Er verfügt über dreizehn Abteilungen (Sparten).
- Jährliches Fußball-Pfingstturnier für E- bis C-Jugend-Mannschaften; alle zwei Jahre kommt dazu eine italienische Gastmannschaft aus Minervino Murge.
- Ortsfeuerwehr Tarmstedt von vor 1900, 1902 als Pflichtfeuerwehr und 1921 Freiwillige Feuerwehr; neues Feuerwehrhaus von 1988
- Reitverein Tarmstedt von 1920
- Shotokan Karate Dojo Tarmstedt
- Sportschützenverein Tarmstedt von 1900
- Verein zur Förderung des Handballsports
- DRK Ortsverein von 1948
Regelmäßige Veranstaltungen
Jährlich findet seit 1949 die viertägige Tarmstedter Ausstellung statt, die größte norddeutsche landwirtschaftliche Maschinen- und Geräte-Ausstellung mit großem Familien- und Unterhaltungsprogramm, die regelmäßig am zweiten Juli-Wochenende etwa 100.000 Besucher verzeichnet.[8] Seit 2004 findet auf dem Ausstellungsgelände im August auch das Open-Air-Konzert Rock den Lukas statt, bei dem schon Bands wie Sub7even, Torfrock und Jennifer Rostock auftraten.
Verkehr
Der Ort liegt an der Landesstraße 133, die den Ort mit Bremen und Zeven verbindet.
Zwischen Tarmstedt und Bremen verkehrte zwischen 1900 und 1956 die Kleinbahn Bremen–Tarmstedt. Die 27 Kilometer lange Strecke führte von Tarmstedt durch das Teufelsmoor über Worphausen und Lilienthal nach Bremen. Zudem lag Tarmstedt an der Bahnstrecke Wilstedt–Tostedt.
Heute ist Tarmstedt durch eine zumeist stündlich verkehrende Buslinie mit Bremen und Zeven verbunden.
Bei Tarmstedt ist das Segelfluggelände Tarmstedt-Westertimke, auf welchem die Segelflieger der SFG-Bremen ansässig sind. Dort wird Segelflug- und Motorseglerbetrieb zumeist am Wochenende durchgeführt.
Bildung
- Grundschule Tarmstedt mit ca. 270 Schülern und Schulkindergarten, Hauptstraße 6.
- Kooperative Gesamtschule Tarmstedt von 1975 (KGS Tarmstedt Europaschule), Kleine Trift 13, mit über 1100 Schülern.
Söhne und Töchter der Stadt
- Rike Krämer-Hoppe (* 1981), Rechtswissenschaftlerin und Hochschullehrerin
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ (Tabelle EVAS 12411, Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022, Stand 31. Dezember 2024 (Hilfe dazu).
- ↑ Tarmstedter Heimatfreunde (Hg.): 750 Jahre Tarmstedt, 2007
- ↑ Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten ( des vom 10. Juni 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 12. März 2017.
- ↑ a b Ergebnis. Abgerufen am 30. Januar 2023.
- ↑ NDR: Kommunalwahl 2021: Wahlbeteiligung höher als vor fünf Jahren. Abgerufen am 30. Januar 2023.
- ↑ Johannes Heeg: Hella Rosenbrock ist jetzt Bürgermeisterin in Tarmstedt. 5. November 2021, abgerufen am 30. Januar 2023.
- ↑ Tarmstedter Ausstellung 2020. Abgerufen am 2. Februar 2021.
- ↑ 117.000 Besucher: Rekord bei der Tarmstedter Ausstellung am 16. Juli 2019 auf butenunbinnen.de


