Tamara Desni

Tamara Desni (* 22. Oktober 1913 in Berlin als Tamara Brodsky; † 7. Februar 2008 in Valence d’Agen, Département Tarn-et-Garonne, Frankreich[1]) war eine deutsch-britische Schauspielerin ukrainischer Herkunft. Sie wurde in den 1930er Jahren zum Star der Londoner Theaterbühne und des Films. Ihre Filmkarriere dauerte bis 1950.

Herkunft

Tamara Desni ist die Tochter der Schauspielerin Xenia Desni.

Karriere

Berlin

In Berlin nahm sie der Regisseur Erik Charell 1930 in sein Ensemble am Großen Schauspielhaus auf. Große Erfolge feierte Desni in seinen Inszenierungen Die lustige Witwe und der legendären Uraufführung von Ralph Benatzkys Im weißen Rößl.[2] In ihren drei ersten Filmen wirkte sie in Deutschland.

Großbritannien

In Großbritannien gab sie 1931 ihren Bühneneinstand im englischen Pendant White Horse Inn. Ein weiteres Stück, in dem sie im Coliseum Theatre in London die Hauptrolle spielte, war Casanova. In den darauffolgenden Jahren war sie vorrangig als Filmschauspielerin tätig. 1946 wirkte sie in der Durbridge-Verfilmung Der grüne Finger.

Privat

Tamara Desni war mehrmals verheiratet, wurde jedoch erst in ihren Vierzigern Mutter, nachdem sie 1956 Albert Lavagna geheiratet hatte. Aus dieser Ehe gingen zwei Töchter hervor. Gemeinsam unterhielten sie den Gasthof L’Auberge Chez Tamara. Als Teenager schloss sie noch in Berlin die Ehe mit einem Zahnarzt. Nach der Trennung zog sie 1931 mit ihrer Mutter nach Großbritannien. Dort heiratete sie 1933 in zweiter Ehe Hans Wilhelm und 1937 den Schauspieler Bruce Seton, von dem sie jedoch 1940 geschieden wurde. Auch ihre nächsten Ehen mit dem Soldaten Roland Gillett und dem Schauspieler Raymond Lovell waren nicht von langer Dauer. Erst mit ihrem sechsten Ehemann, Albert Lavagna, den sie nach ihrem Umzug nach Südfrankreich kennengelernt hatte, war sie bis an ihr Lebensende zusammen. Tamara Desni verstarb 94-jährig in Valence d’Agen.

Filmografie

  • 1931: Der Schrecken der Garnison
  • 1931: Ehe m.b.H.
  • 1931: Im Geheimdienst
  • 1933: Falling for You
  • 1934: Forbidden Territory
  • 1934: Jack Ahoy
  • 1934: Bypass to Happiness
  • 1934: How’s Chances?
  • 1935: Dark World
  • 1935: Blue Smoke
  • 1935: McGlusky the Sea Rover
  • 1936: Love in Exile
  • 1937: Feuer über England (Fire Over England)
  • 1937: The Squeaker
  • 1939: Traitor Spy
  • 1940: His Brother’s Keeper
  • 1945: Flight from Folly
  • 1946: Der grüne Finger (Send for Paul Temple)
  • 1947: The Hills of Donegal
  • 1950: Dick Barton und der Todesstrahl (Dick Barton at Bay)

Einzelnachweise

  1. Extrait de décès: No. 13/2008
  2. Premierenanzeigen in: Vossische Zeitung, Morgen-Ausgabe, 24. August 1930, S. 19 und Morgen-Ausgabe, 8. November 1930, S. 8