Tali Nates

Tali Nates ist eine südafrikanische Historikerin sowie Gründerin und Leiterin des Johannesburg Holocaust & Genocide Centre (JHGC) in Johannesburg.[1] Für ihre Verdienste um den internationalen Kulturaustausch erhielt sie am 28. August 2022 in Weimar die Goethe-Medaille.[2]

Leben

Nates wurde in Israel als Tochter von Holocaust-Überlebenden geboren; ihr Vater war als Jugendlicher in sechs Konzentrationslagern inhaftiert.[3] Ihr Vater und ihr Onkel, Moses und Henryk Turner, wurden von Oskar Schindler gerettet; ihre Namen finden sich auf Schindlers Liste.[4] Nach dem Geschichtsstudium arbeitete sie über zwei Jahrzehnte in Südafrika mit Überlebenden des Völkermords an den Tutsi in Ruanda, die zur medizinischen Versorgung ins Land kamen.[3]

Wirken

Im Jahr 2008 gründete Nates in Johannesburg das Johannesburg Holocaust & Genocide Centre (JHGC).[3] Als Leiterin verbindet sie in Ausstellungen und Bildungsprogrammen die Geschichte des Holocaust mit anderen Genoziden, insbesondere dem Genozid an den Tutsi in Ruanda.[3] Das Zentrum versteht sich als Ort des Gedenkens, der Bildung und des Dialogs und gilt als zentrale Erinnerungsstätte in Südafrika.[5] Nates lehrt und referiert international zu Holocaust-Erziehung, Genozidprävention, Versöhnung und Menschenrechten.[1] Für ihren Einsatz wurde sie 2024 mit dem „Secretary of State’s International Religious Freedom Award“ des US-Außenministeriums ausgezeichnet.[6]

Einzelnachweise

  1. a b Johannesburg Holocaust & Genocide Centre: Our Team – Tali Nates | Founder and Executive Director, (abgerufen am 30. August 2025).
  2. Verleihung der Goethe-Medaille 2022, Goethe-Institut, 28. August 2022, abgerufen am 30. August 2025.
  3. a b c d taz: [ https://taz.de/Historikerin-Tali-Nates-ueber-Voelkemorde/!5874556/ „Das Chaos des Genozids erzählen“] – Interview mit Tali Nates, (27. August 2022, abgerufen am 30. August 2025).
  4. Al Jazeera: [ https://www.aljazeera.com/features/2020/11/21/the-survivors-silence-remembering-the-nuremberg-trials „The survivor’s silence: Remembering the Nuremberg trials“], mit Foto der Schindler-Liste (S. 10) mit den Namen von Nates’ Vater und Onkel (21. November 2020, abgerufen am 30. August 2025).
  5. Tali Nates | Südafrika, Goethe-Institut, abgerufen am 30. August 2025
  6. U.S. Department of State: „Secretary of State’s International Religious Freedom Awards“ – Preisträger*innen u. a. Tali Nates (18. Januar 2024, abgerufen am 30. August 2025).