Talat N’Yaaqoub

Talat N’Yaaqoub
ثلاثاء نيعقوب
ⵜⴰⵍⴰⵜ ⵏ ⵉⵄⵇⵓⴱ

Hilfe zu Wappen
Talat N’Yaaqoub (Marokko)
Talat N’Yaaqoub (Marokko)
Talat N’Yaaqoub
Basisdaten
Staat: Marokko Marokko
Region: Marrakesch-Safi
Provinz: Al Haouz
Koordinaten 30° 59′ N, 8° 11′ W
Einwohner: 7.153 (2024)
Fläche: 212,9 km²
Bevölkerungsdichte: 34 Einwohner je km²
Höhe: 1300 m
Erdbebenschäden in Talat N’Yaaqoub
Erdbebenschäden in Talat N’Yaaqoub
Erdbebenschäden in Talat N’Yaaqoub
Oued Nfiss und Moschee von Tinmal
Tazalt vor der Bergkulisse des Hohen Atlas

Talat N’Yaaqoub oder Talâat N’Yakoub (Zentralatlas-Tamazight ⵜⴰⵍⴰⵜ ⵏ ⵉⵄⵇⵓⴱ Talat n Iɛqub; arabisch ثلاثاء نيعقوب) ist eine aus mehreren Dörfern bestehende Landgemeinde (commune rurale) mit insgesamt etwa 7000 Einwohnern in der marokkanischen Provinz Al Haouz in der Region Marrakesch-Safi im Hohen Atlas.

Lage und Klima

Talat N’Yakoub liegt an der R203 am Oberlauf des Oued Nfiss in einer Höhe von etwa 1300 m. Die etwa 8 bzw. 15 km entfernten Dörfer Tinmal und Tazalt sind Teil des Gemeindegebietes. Das Klima ist wegen der Höhenlage gemäßigt bis warm; Regen (ca. 300 mm/Jahr) fällt nahezu ausschließlich im Winterhalbjahr.[1]

Bevölkerung

Jahr 1994 2004 2014 2024
Einwohner 7390 7702 7866 7153[2]

Die ortsansässige Bevölkerung besteht nahezu ausschließlich aus Berbern vom Stamm der Goundafa. Man spricht den regionalen Berberdialekt aber auch Marokkanisches Arabisch und ein wenig Französisch.

Wirtschaft

Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein lebten die Bewohner der Bergoase als Selbstversorger von der Landwirtschaft, zu der in hohem Maße auch die Viehzucht (Schafe, Ziegen, Hühner) gehörte; auch Kleinhandel und Handwerk spielten eine gewisse Rolle. Nach verminderten oder vollständig ausgebliebenen Regenfällen in den 1970er und 1980er Jahren sind viele Männer auf der Suche nach Arbeit in die Städte des Nordens abgewandert und unterstützen ihre daheimgebliebenen Familien mit Geldtransferleistungen; gleichzeitig haben die Einnahmen aus dem Trekking- und Wandertourismus im Gebiet des Hohen Atlas eine nicht unwesentliche Bedeutung für die wirtschaftliche Gesamtsituation der Region erlangt. Auch der Ausbau der R203 hat viel zur Entwicklung der Bergregion beigetragen.

Geschichte

Mangels schriftlicher Aufzeichnungen ist über die ältere Geschichte des Ortes so gut wie nichts bekannt. Der im 19. Jahrhundert ins Nfiss-Tal eingewanderte Berber-Clan der Goundafa kooperierte mit den französischen Kolonialherren und bildete zeitweise ein regionales Gegengewicht zum überregionalen Machtanspruch Thami El Glaouis. Das schwere Erdbeben vom 8. September 2023 richtete im Ort und in seiner Umgebung (z. B. in Tinmal) große Schäden an.

Sehenswürdigkeiten

Umgebung

Einzelnachweise

  1. Talat N’Yaaqoub – Klimadaten
  2. Talat N’Yaaqoub – Karte + Fakten