Mittweida am 1. September 2009 während der Vorbereitungen zum Tag der SachsenOrtsschild von Oelsnitz zum Tag der Sachsen mit Maskottchen Karli
Der Tag der Sachsen ist das Landesfest und das größte Volks- und Heimatfest im FreistaatSachsen. Seit 1992 wird er am ersten Septemberwochenende in einer jeweils anderen sächsischen Stadt durchgeführt. Im Jahr 2002 fiel er wegen des Hochwassers der Freiberger Mulde in Döbeln aus, die Ausgaben 2020 und 2021 wurden wegen der Corona-Pandemie und 2022 aus Kostengründen abgesagt. 2023 fand das Fest in Aue-Bad Schlema statt, 2024 fiel es mangels einer Bewerberstadt erneut aus. Sebnitz richtet den Tag der Sachsen 2025 unter dem Motto „Auf blühende Erlebnisse!“ aus. Das Volksfest soll ab 2025 nur noch alle zwei Jahre stattfinden.
Mit dem Festtag ist ebenfalls seit 1992 die Herausgabe einer offiziellen Gedenkmedaille aus Edelmetall verbunden. Verantwortlich für den Medaillenentwurf sind unter anderem die Bürgermeister der Ausrichterstädte, ein jeweils eingesetzter Projektleiter und die Sächsische Numismatische Gesellschaft mit ihrem Präsidenten Rudolf Reimann. Die Medaille kann vor, während und nach den Festveranstaltungen von Besuchern erworben werden.[1]
Träger und Veranstalter
Getragen wird der Tag der Sachsen vom Kuratorium Tag der Sachsen, dem Vertreter 80 sächsischer Verbände und Vereine angehören. Das Amt des Präsidenten des Kuratoriums hat am 6. März 2025 der sächsische LandtagspräsidentAlexander Dierks (als Nachfolger seines Amtsvorgängers Matthias Rößler) übernommen.[2]
Geschichte
Bereits vom 4. bis zum 6. Juli 1914 gab es in Dresden den Sachsentag: Der Heimatschriftsteller Adolph Ziesche gilt als Begründer und Organisator dieses regionalen Festes, das – wie es 1914 in der Presse hieß – „Wenden und Vogtländer, Oberlausitzer und Altenburger, Meißner und Erzgebirgler zu einer riesigen Familie vereinte“. 36 Abordnungen aus allen Gegenden Sachsens hatten bei einem Festumzug mit kolorierten Bildern ihre Heimat vorgestellt.[3]
An diese Tradition knüpfte die mit der Wiedervereinigung Deutschlands wieder gegründete sächsische Landesregierung im Jahr 1992 an und beschloss die jährliche Durchführung dieser Veranstaltung und das Procedere.
Die Festmedaille mit einer Auflage von nur 300 Stück gibt es in Feinsilber (Abgabepreis 59,00 Euro), Kupfer vergoldet (19,00 Euro) und Kaiserzinn (15,00 Euro). Jede befindet sich in einem Etui und der Käufer erhält einen Medaillenpass. Die Medaillen haben einen hohen Sammlerwert. Die Erstausgabe vom ersten Tag der Sachsen in Freiberg kostete damals (umgerechnet) 25 Euro und wird bereits mit 200,00 Euro gehandelt. Zusätzlich werden Auswurfgroschen hergestellt, die beim Festumzug von den Umzugswagen unter das Volk geworfen werden. Es handelt sich um kleine Kupfermünzen, die eher nur Souvenirwert haben, aber eine lange geschichtliche Tradition aufweisen.[4] Zudem entwerfen manche Gastgeberstädte anlässlich des Festes ein Maskottchen.
Bewerber für die Ausrichtung 2008 waren neben Grimma auch Schwarzenberg und Pirna. Pirna verzichtete, da die Stadt sich auf das Stadtjubiläum (775 Jahre) im gleichen Jahr konzentrieren wollte. Schwarzenberg erklärte seinen Verzicht, weil mit Marienberg und Reichenbach im Vogtland bereits zwei Städte der Region 2006 und 2007 den Tag der Sachsen ausgerichtet hatten.
Für 2009 war Mittweida als einziger Bewerber vom Kuratorium als Ausrichter bestätigt worden. Da die Stadt den 800. Jahrestag ihrer urkundlichen Ersterwähnung feierte, hatten andere Interessenten zugunsten dieses Jubiläums ihre Bewerbungen zurückgehalten. Mittweida war bereits 1999 neben Riesa Kandidat gewesen.
Da Großenhain wegen der Schäden des Tornados am Pfingstmontag 2010 seine Bewerbung zurückzog, sprang Freiberg auf Bitten des Kuratoriums „Tag der Sachsen“ ein. 2012 feierte Freiberg mit einem Festjahr „850 Jahre Freiberg“ die Besiedlung der Region. Der Tag der Sachsen war somit einer von vielen Höhepunkten im Jubiläumsjahr.[5]
Wurzen – Tag der Sachsen 2015. Heft 3/2015 als erweiterte Ausgabe der Sächsischen Heimatblätter, Zeitschrift für Sächsische Geschichte, Denkmalpflege, Natur und Umwelt, 61. Jahrgang, Format A4, 321 Seiten, Niederjahna/Meißen 2015
Willkommen zum Tag der Sachsen vom 4. bis 6. September 2015 in Wurzen. Verlagsbeilage der Leipziger Volkszeitung, 28. August 2015, 28 Seiten, Format A3
↑Pressemitteilung der Stadtverwaltung Aue-Bad Schlema vom 12. Dezember 2019: Einladung zur Videopräsentation und Vorstellung der Medaille zum Tag der Sachsen 2020 in Aue-Bad Schlema.
↑Idee und Konzept. In: tds.sachsen.de. Sächsische Staatskanzlei, abgerufen am 1. Oktober 2019.
↑Ergänzende Presseinformationen der Stadtverwaltung vom 18. Dezember 2019: Die Festmedaille zum Tag der Sachsen 2020 in Aue-Bad Schlema und Auswurfgroschen zum „Tag der Sachsen“.
↑Weltrekordversuch ist gelungen! In: tagdersachsen2016.de. Stadt Limbach-Oberfrohna, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 1. Oktober 2019.
↑Motto für „Tag der Sachsen“ 2021 in Freital steht fest. In: Stadtverwaltung Freital (Hrsg.): Freitaler Anzeiger. Linus Wittich, 27. September 2019, S.20 (freital.de [PDF; 5,4MB]).