Symphorien Mouard
Symphorien Mouard OFMCap (* 22. November 1828 in Sombernon; † 14. Juli 1890 in Lahore) war ein französischer Kapuziner und Missionsbischof.
Leben
Charles-Jacques Mouard wurde am 22. November 1828 als zweiter Sohn von Pierre-François Mouard und Louise Fournier in Sombernon (Côte-d'Or) geboren. Er absolvierte die Humaniora an den kleinen Seminaren in Autun und Plombières-lès-Dijon und trat 1849 in das Priesterseminar der Diözese Dijon ein. Ende August 1851 wechselte er, schon Tonsurist, in das Noviziat der Kapuziner in Marseille und erhielt bei der Einkleidung am 8. September den Ordensnamen Symphorianus; am 6. Januar 1853 legte er – nach längerer krankheitsbedingter Novizitiatsunterbrechung – die Profess ab und beendete dann sein Theologiestudium in Saint-Étienne. 1854 zum Priester geweiht, war er danach in der Seelsorge und Jugendarbeit im Konvent in Lyon tätig. 1859 kam er im Gefolge des Bischofs Ignazio Persico von Agra in die Mission nach Indien.
Er diente in verschiedenen Ämtern in Indien und gewann das Vertrauen des Kapuziner-Erzbischofs von Agra, Michelangelo Jacopi, der ihn zu seinem Generalvikar ernannte. Er war Rektor des Agra College, als Papst Leo XIII. ihn auf Vorschlag der Propagandakongregation im Konsistorium vom 18. September 1882 zum Titularbischof von Cydonia und Apostolischen Vikar der Seychellen (heute Bistum Port Victoria) präkonisierte. Am 29. Oktober von Bischof Jacopi in der Kathedrale von Agra zum Bischof geweiht, trat er sein Vikariat am 8. Dezember desselben Jahres feierlich an.
Von großem Eifer getrieben (ein halbes Jahr lang reiste er von Insel zu Insel), gab Bischof Mouard der blühenden Mission auf den Seychellen neuen Schwung, indem er weitere Schulen und Missionsstationen gründete, die Zahl der Missionare und Ordensschwestern erhöhte (indem er sie aus Europa mitbrachte) und die Kleinen Brüder Mariens nach Port Victoria berief. Außerdem veranlasste er den Bau mehrerer Kirchen.
Nach sechsjähriger Tätigkeit auf den Seychellen wurde Bischof Mouard auf Vorschlag der Propaganda von Papst Leo XIII. per Dekret vom 8. August 1888 auf den Bischofssitz von Lahore im Punjab versetzt (Präkonisation im Konsistorium vom 16. Februar 1889). Dort starb er am 14. Juli 1890. Er wurde in der Kathedrale, am Fuß des Altars, bestattet.
Werke
- Rapport sur le Vicariat apostolique des Iles Seychelles. Chambéry, Imprimerie Bottero, 1883 (entstanden anlässlich seines Ad-Limina-Besuchs in Rom 1883 als Tätigkeitsbericht für Kardinal Simeoni, Präfekt der Propaganda Fide)
Literatur
- Eugène de Bellevaux: Nécrologe et annales biographiques des FF. Mineurs Capucins de la Province de Savoie, 1611–1902, S. 315–316
- Annales Franciscaines: Bulletin Mensuel, Band 17, 1892, S. 170ff.