Sydney Schertenleib

Sydney Joy Schertenleib (* 30. Januar 2007 in Zürich) ist eine Schweizer Fussballspielerin. Sie spielt für den FC Barcelona und die Schweizer Nationalmannschaft.

Schertenleib spielte mit acht Jahren zum ersten Mal in einem Verein, zunächst bei den E-Juniorinnen des FC Wädenswil. Nach zwei Jahren wechselte sie zum FC Zürich. Bis zur U-15 spielte sie in den Bubenmannschaften.^[1] Im Mai 2022 gewann sie mit den FCZ-Juniorinnen den Blue Stars/FIFA Youth Cup (internationales U19-Turnier).^[2]

Ab Sommer 2022 trainierte sie mit den Buben der U-16 und spielte in der U-21 der FC Zürich Frauen in der Nationalliga B (zweithöchste Liga). In dieser Saison erhielt sie auch erste Einsätze mit der ersten Mannschaft in der Women’s Super League. Ihre Trainerin Inka Grings wollte sie auch in der Gruppenphase der Champions League einsetzen, was ihr aber verweigert wurde, weil Schertenleib nach UEFA-Regularien mit Jahrgang 2007 dafür zu jung war.^[3] In der U-21 erzielte sie mehr als ein Tor pro Spiel; sie spielte in dieser Mannschaft mit ihrer älteren Schwester Lillian zusammen. Am Ende der Saison wurde sie als Kadermitglied nach dem Finalsieg gegen Servette Schweizer Meister mit dem FC Zürich.^[4]

Beim FC Zürich spielte zu jener Zeit auf Schertenleibs Position Seraina Piubel. Um regelmässig in der Startformation stehen zu können, wechselte sie daher mit 16 Jahren auf die Saison 2023/24 hin zum Stadtrivalen und Liga-Mittelfeldklub Grasshopper Club Zürich. Sie etablierte sich dort als Stammspielerin. Nach der Saison erhielt sie ein Angebot des FC Barcelona und unterschrieb einen Vertrag bis 2027. Vorgesehen war, dass sie zunächst in der zweiten Mannschaft eingesetzt wird, aber teilweise bereits mit dem ersten Team mittrainieren darf.^[5] Sie erkämpfte sich jedoch bereits in ihrer ersten Saison einen Platz im Kader der ersten Mannschaft. Ende 2024 war sie als eine von zehn Spielerinnen für den Golden-Girl-Award nominiert worden, mit dem das beste Talent unter 21 Jahren ausgezeichnet wird.^[6] In ihrem fünften Einsatz in Barcelonas erster Mannschaft erzielte sie gegen Madrid CFF ihr erstes Tor. Sie war in der 75. Minute eingewechselt worden.^[7] Ende der Saison gewann das Team die spanische Meisterschaft^[8] und den Pokal. Beim 2:0-Erfolg gegen Atlético Madrid im Pokalfinal wurde Schertenleib in der 89. Minute eingewechselt.^[9]

Sydney Schertenleib spielte in den verschiedenen Jugendauswahlen der Schweiz. Für die U-16-Nationalmannschaft bestritt sie vom 2. November 2021 bis zum 19. Mai 2022 acht Länderspiele,^[10] in denen ihr zwei Tore gelangen. Im Mai 2023 nahm sie an der U-17-Europameisterschaft in Estland teil. Mit ihrer Mannschaft erreichte sie den Halbfinal. Schertenleib wurde in allen vier Spielen von Beginn an eingesetzt.

Im Sommer 2023 wurde sie erstmals für das A-Team aufgeboten. In der ersten Phase der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft nahm sie an Sichtungstrainings teil.^[11] Im Februar 2024 wurde sie von Pia Sundhage erneut zu einem Trainingslager aufgeboten und kam am 23. Februar beim 4:1-Sieg gegen Polen zu ihrem ersten Länderspiel. Sie wurde als rechte Sturmspitze eingesetzt. Im Juli 2024 kam sie erneut zu zwei Einsätzen. Im EM-Qualifikationsspiel gegen die Türkei am 12. Juli 2024 schoss sie auch ihr erstes Tor im Nationaldress.^[12] Sie stand im Kader für die Europameisterschaft 2025 im eigenen Land. Sie kam in allen vier Spielen der Schweizerinnen zum Einsatz, ab dem zweiten Gruppenspiel spielte sie jeweils von Beginn an. Die Schweiz erreichte den Viertelfinal.

• Schweizer Meisterschaft: 2023
• Spanische Meisterschaft: 2025
• Spanischer Pokal: 2025

Sydney Schertenleib wuchs in Richterswil auf. Ihr Vater spielte früher Collegefussball in den USA.^[13] Sie besitzt neben der Schweizer auch die amerikanische Staatsbürgerschaft. Ihre zwei Jahre ältere Schwester Lillian spielte mit ihr bei GC Zürich, ihre sechs Jahre ältere Schwester Josephine ist Leichtathletin.^[14]

• Sydney Schertenleib in der Datenbank des Schweizerischen Fussballverbandes
• Sydney Schertenleib bei der Schweizer U-19-Nationalmannschaft
• Sydney Schertenleib in der Datenbank von weltfussball.de
• Sydney Schertenleib in der Datenbank von soccerdonna.de
• Sydney Schertenleib in der Datenbank von soccerway.com

1. ↑ Marcel Rohner: Sie ist 17 und spielt jetzt beim besten Club der Welt, Tages-Anzeiger, abgerufen am 27. Juli 2024.
2. ↑ Blue Stars/FIFA Youth Cup: FCZ Frauen gewinnen das Turnier, die Männer belegen Platz 3. FC Zürich, 25. Mai 2022, abgerufen am 26. Februar 2025. 
3. ↑ „Haben interessanten Plan“ / Champions League FCZ Frauen – Juventus Vorschau mit Interviews. In: Züri Live. 19. Oktober 2022, abgerufen am 26. Februar 2025. 
4. ↑ FCZ-Frauen stemmen den Meisterpokal erneut in die Höhe. In: Blick. 2. Juni 2023, abgerufen am 26. Februar 2025. 
5. ↑ Schweizer Fussball-News - Sydney Schertenleib wagt den Sprung nach Barcelona, SRF Sport, 25. Juni 2024, abgerufen am 27. Juli 2024.
6. ↑ Oficial: Vicky López, Golden Girl 2024, Mundo Deportivo, 27. November 2024, abgerufen am 19. Februar 2025 (spanisch).
7. ↑ News aus dem Frauen-Fussball - Schertenleib trifft erstmals für Barcelona, SRF Sport, 16. Februar 2025, abgerufen am 17. Februar 2025.
8. ↑ Internationale Fussball-News – Schertenleib holt mit Barcelona den Meistertitel, SRF Sport, 11. Mai 2025, abgerufen am 11. Mai 2025.
9. ↑ News aus dem Frauenfussball – Schertenleib gewinnt Double – Piubel muss auf Freigabe warten, SRF Sport, 8. Juni 2025, abgerufen am 8. Juni 2025.
10. ↑ Schertenleibs Länderspieldebüt und letztes Länderspiel auf football.ch
11. ↑ Mit 20 Spielerinnen - Frauen-Nati startet in die WM-Vorbereitung, SRF Sport, 1. Juni 2023, abgerufen am 27. Juli 2024.
12. ↑ 2:0-Sieg in EM-Qualifikation - Schweiz kehrt in die höchste Liga der Nations League zurück, SRF Sport, 12. Juli 2024, abgerufen am 27. Juli 2024.
13. ↑ Marcel Rohner: Sie ist 17 und spielt jetzt beim besten Club der Welt. In: tagesanzeiger.ch. 24. Juli 2024, abgerufen am 6. Juli 2025. 
14. ↑ Marcel Rohner, Loris Brasser: Auf dem Weg zur absoluten Weltklasse: So funktioniert das aufregendste Schweizer Talent. In: tagesanzeiger.ch. 6. Juli 2025, abgerufen am 6. Juli 2025.