Sveio

Wappen Karte
Wappen der Kommune Sveio
Sveio (Norwegen)
Sveio (Norwegen)
Sveio
Basisdaten
Staat: Norwegen Norwegen
Kommunennummer: 4612
Provinz (fylke): Vestland
Verwaltungssitz: Sveio
Koordinaten: 59° 34′ N, 5° 22′ O
Fläche: 246,15 km²
Einwohner: 5.752 (1. Jan. 2025)[1]
Bevölkerungsdichte: 23 Einwohner je km²
Sprachform: Nynorsk
Webpräsenz:
Verkehr
Straße: Europastraße 39
Lage in der Provinz Vestland
Lage der Kommune in der Provinz Vestland

Sveio ist eine Kommune im norwegischen Fylke Vestland. Die Kommune hat 5752 Einwohner (Stand: 1. Januar 2025). Verwaltungssitz ist der gleichnamige Ort Sveio.

Geografie

Luftbild einer an der Küste gelegenen Landschaft. Das Areal ist von Fjorden umgeben und hat mehrere Seen.
Luftbild von Sveio

Die Kommune liegt auf einer Halbinsel in der westnorwegischen Fjordlandschaft. Sveio ist die südlichste Kommune des Fylkes Vestland. Im Süden hat Sveio auf dem Land verlaufende Grenzen zu den Kommunen Haugesund und Tysvær, die beide im Nachbarfylke Rogaland liegen. Des Weiteren bestehen in den umliegenden Fjorden verlaufende Gemeindegrenzen. Im Nordwesten verläuft im Bømlafjord die Grenze zu Bømlo und im Norden zu Stord. Im Nordosten besteht zudem in einem Punkt eine Grenze zur Kommune Kvinnherad. Des Weiteren verläuft im Osten im Ålfjord eine Grenze zur im Fylke Rogaland liegenden Kommune Vindafjord.[2] Die Gesamtfläche der Kommune beträgt 246,15 km², wobei Binnengewässer zusammen 21,66 km² ausmachen.[3]

Die Landschaft ist von Mooren durchzogen und hügelig. Vor allem im Süden und Westen befinden sich viele Seen, unter anderem das Vigdarvatnet. An dessen Nordwestuferseite liegt die Ortschaft Sveio. Die höchsten Erhebungen befinden sich im Osten, wo auch der mit 431,85 moh. höchste Punkt der Kommune liegt.[4]

Einwohner

Die Einwohner der Kommune verteilen sich relativ gleichmäßig. Nachdem die Einwohnerzahl bis etwa 1970 gesunken war, begann sie anschließend wieder anzusteigen. Der Anstieg ist unter anderem auf die Nähe zur Stadt Haugesund zurückzuführen.[5] In der Kommune liegen mehrere sogenannte Tettsteder, also mehrere Ansiedlungen, die für statistische Zwecke als eine städtische Siedlung gewertet werden. Diese sind Førde mit 332, Sveio mit 1516 und Rophus mit 381 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2024).[6]

Die Einwohner der Sveios werden Sveibu genannt.[7] Offizielle Schriftsprache ist wie in vielen Kommunen in Vestland Nynorsk, die weniger weit verbreitete der beiden norwegischen Sprachformen.[8]

Jahr 1986 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025
Einwohnerzahl[9] 4544 4582 4594 4623 4672 4999 5509 5766 5752

Geschichte und Kultur

Kirche in Sveio

Die Kommune Sveio entstand im Jahr 1865, als die Kommune Finnås mit Vikebygd, das bis dahin zur Kommune Fjellberg gehörte, fusioniert wurde. Finnås brachte 2227 und Vikebygd 1062 Einwohner in die neue Kommune ein. Zum 1. Januar 1902 wurde Vikebygd mit 1092 Einwohnern wieder von Sveio abgespalten. Sveio verblieb im Zuge dessen mit 1977 Einwohnern. Zum 1. Januar 1964 wurde Valestrand mit 1216 Einwohnern vollständig in Sveio eingemeindet. Zudem wurde ein von 471 Personen bewohntes Gebiet von Vikebygd und ein von 24 Personen bewohntes Gebiet von Skjold Teil von Sveio.[10] Bis zum 31. Dezember 2019 gehörte Sveio dem damaligen Fylke Hordaland an. Dieses ging im Zuge der Regionalreform in Norwegen in das zum 1. Januar 2020 neu geschaffene Fylke Vestland über.[11]

In der Kommune befinden sich mehrere Kirchen. Die Sveio kyrkje ist eine Holzkirche aus dem Jahr 1858. Sie steht in der Ortschaft Sveio und hat rund 630 Sitzplätze.[12] In Førde befindet sich die Førde kyrkje. Diese wurde im Jahr 1938 fertiggestellt und hat rund 250 Sitzplätze.[13] Die Valestrand kyrkje ist eine Holzkirche aus dem Jahr 1873.[14]

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Ryvarden fyr

Durch den Osten der Kommune führt in Nord-Süd-Richtung die Europastraße 39 (E39). Die Straße führt im Norden der Kommune durch den Bømlafjordtunnel weiter unter dem Bømlafjord in die Kommune Stord.[2] Der Tunnel wurde 2000 für den Verkehr freigegeben und ist Teil des Straßenbauprojekts Trekantsambandet, durch das die Inselkommunen nördlich von Sveio ans Festland angebunden wurden.[15] In Richtung Norden stellt die E39 unter anderem die Verbindung nach Bergen und in Richtung Süden nach Stavanger her.[2]

Von der E39 zweigt der Fylkesvei 47 in den Südwesten ab. Der Fylkesvei führt von dort aus in die Ortschaft Sveio und von dort aus weiter in die Stadt Haugesund.[2]

Im Westen der Kommune befindet sich der Leuchtturm Ryvarden fyr. Er wurde im Jahr 1849 in Betrieb genommen und 1984 automatisiert.[16] Im November 1999 ging unweit des Leuchtturms die Sleipner unter. Bei dem Schiffsunglück mit 85 Personen an Bord starben 16 Menschen.[17]

Wirtschaft

Im Bereich der Landwirtschaft ist in Sveio vor allem die Tierhaltung, insbesondere die Haltung von Rindern, Schafen, Schweinen und Hühnern, verbreitet. Auch die Fischerei und die Fischzucht ist in Sveio angesiedelt. Von geringerer Bedeutung für die lokale Wirtschaft ist die Industrie.[5] Im Jahr 2021 arbeiteten von den rund 2780 Arbeitstätigen der Kommune nur etwa 1020 in Sveio selbst. Rund 860 Personen pendelten in die Nachbarkommune Haugesund. Zudem pendelten jeweils auch über 100 Personen in die Kommunen Karmøy, Tysvær und Stord.[18]

Name und Wappen

Das seit 1982 offizielle Wappen der Kommune zeigt eine gespaltene silberne Lilie auf rotem Hintergrund.[5] Sveio wurde im Jahr 1520 als Swen erwähnt. Der Name leitet sich vom altnordischen *Sviða ab, der „Ort, der durch Abbrennen gerodet wurde“ bedeutet.[19]

Persönlichkeiten

Commons: Sveio – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 07459: Population, by region, contents and year. In: ssb.no. Statistisk sentralbyrå, abgerufen am 27. Februar 2025 (englisch).
  2. a b c d Sveio kommune. In: Norgeskart. Abgerufen am 23. August 2025 (norwegisch).
  3. 09280: Area of land and fresh water, by municipality (km²) (M) 2007 - 2025. In: ssb.no. Statistisk sentralbyrå, abgerufen am 23. August 2025 (englisch).
  4. Høgaste fjelltopp i kvar kommune. Kartverket, abgerufen am 23. August 2025 (norwegisch (Nynorsk)).
  5. a b c Geir Thorsnæs: Sveio. In: Store norske leksikon. Abgerufen am 23. August 2025 (norwegisch).
  6. Population and land area in urban settlements. Statistisk sentralbyrå, 1. Oktober 2024 (englisch).
  7. Innbyggjarnamn. In: Språkrådet. Abgerufen am 23. August 2025 (norwegisch (Nynorsk)).
  8. Forskrift om språkvedtak i kommunar og fylkeskommunar (språkvedtaksforskrifta). In: Lovdata. Abgerufen am 23. August 2025 (norwegisch).
  9. Population. Municipalities, pr. 1.1., 1986 - latest year. In: ssb.no. Abgerufen am 23. August 2025 (englisch).
  10. Dag Juvkam: Historisk oversikt over endringer i kommune- og fylkesinndelingen. (PDF) In: Statistisk sentralbyrå. 1999, abgerufen am 23. August 2025 (norwegisch).
  11. Reform of local government. In: regjeringen.no. 3. Dezember 2020, abgerufen am 23. August 2025 (englisch).
  12. Sveio kyrkje. In: Kirkesøk. Abgerufen am 23. August 2025 (norwegisch).
  13. Førde kyrkje, Sveio. In: Kirkesøk. Abgerufen am 23. August 2025 (norwegisch).
  14. Valestrand kyrkje. In: Kirkesøk. Abgerufen am 23. August 2025 (norwegisch).
  15. Trekantsambandet. In: Store norske leksikon. Abgerufen am 23. August 2025 (norwegisch).
  16. Per Roger Lauritzen: Ryvarden fyr. In: Store norske leksikon. Abgerufen am 23. August 2025 (norwegisch).
  17. Rosa Iran Villalobos: 20 år siden «Sleipner»-ulykken: Husker fortsatt ansiktene til de døde. In: NRK. 26. November 2019, abgerufen am 23. August 2025 (norwegisch).
  18. Pendlingsstrømmer. Statistics Norway, abgerufen am 23. August 2025 (norwegisch).
  19. Sveio. In: Norsk stadnamnleksikon. Abgerufen am 23. August 2025 (norwegisch (Nynorsk)).