Suzuki GSX

Suzuki GSX 1100, Baujahr 1981

Die Suzuki GSX-Reihe war eine Serie von Motorrädern des japanischen Motorradherstellers Suzuki. Aufbauend auf der vorhergehenden GS-Reihe, debütierte mit der GSX-Reihe bei Suzuki die Vierventiltechnik.

Ursprüngliche Reihe

Nachdem Honda bereits 1978 mit der CBX und der CB 900 erste Modelle mit zwei obenliegenden Nockenwellen und vier Ventilen pro Zylinder vorgestellt hatte, folgte Suzuki zwei Jahre später nach. Die Motoren basierten auf denen der GS-Reihe, die bereits über zwei Nockenwellen verfügten, jedoch nur zwei Ventile je Zylinder ansteuerten. Mit dem Wechsel auf Vierventiltechnik wurden deutliche Leistungssprünge möglich, ausgehend von der 46 kW / 63 PS starken GS 750 erreichte die GSX 750 bereits 59 kW / 80 PS. Bei den hubraumstärkeren Modellen wie der GSX 1100 wurde dann die 100 PS Marke erreicht oder überschritten.

TSCC-Brennraum einer GSX 1100

Suzuki warb bei der neuen GSX-Reihe (In Nordamerika weiter als GS beworben) mit einer besonderen Brennraumform, genannt TSCC (Twin Swirl Combustion Chamber), das für eine verbesserte Verwirbelung des Luft-Kraftstoff-Gemischs sorgen sollte.[1] Anstelle einer typischeren Halbkugelform weisen die Brennräume eine markante Einschnürung zwischen den Ventilen auf. Wie schon die GS-Reihe umfasst auch die GSX-Reihe ausschließlich luftgekühlte Reihenmotoren.

Die ersten Modelle der neuen GSX-Reihe waren die GSX 400 und GSX 250 mit Zweizylindermotoren sowie die Vierzylinder GSX 750 und GSX 1100.[2] Weitere Hubraumvarianten folgten, darunter auch die GSX 400 F mit einem nur 400 Kubikzentimeter großen Vierzylindermotor. Die ursprünglichen luftgekühlten Motoren der GSX wurden noch bis 1988 gebaut.

Zeitleiste der ursprünglichen Suzuki GSX-Reihe in Deutschland
Typ 1980er
0 1 2 3 4 5 6 7 8
Vierzylinder GSX 1100 E GSX 1100 ES
GSX 750 E GSX 750 ES
GSX 550 E
GSX 400 F
Zweizylinder GSX 400 E
GSX 250

Technische Daten ausgewählter Modelle

GSX 250 E GS 400 E GSX 750 E GSX 1100 E
Motorbauart luftgekühlter Zweizylinder-Viertakt-Reihenmotor
4 Ventile pro Zylinder, 2 obenliegende Nockenwellen
luftgekühlter Vierzylinder-Viertakt-Reihenmotor
4 Ventile pro Zylinder, 2 obenliegende Nockenwellen
Hubraum 249 cm³ 395 cm³ 747 cm³ 1074 cm³
Verdichtung 10,5:1 9:1 9,4:1 9,5:1
Bohrung x Hub 60 mm × 44,2 mm 67 mm × 56,6 mm 67 mm × 53 mm 72 mm × 66 mm
Nennleistung  (1) 20 kW (27 PS)
bei 10.000/min
20 kW (27 PS)
{32 kW (44 PS)}
bei 8.000/min
{bei 9.500/min}
59 kW (80 PS)
bei 9.200/min
74 kW (100 PS)
bei 8.700/min
max. Drehmoment  (1) 21 Nm bei 8.500/min 26 Nm bei 6.000/min
{36 Nm bei 8.300/min}
63 Nm
bei 8.400/min
85 Nm
bei 6.500/min
Radstand 1385 mm 1420 mm 1520 mm
Leergewicht
Trocken / Fahrbereit
160 kg / 175 kg 189 kg / 194 kg 229 kg / 242 kg 259 kg
Höchstgeschwindigkeit  (1) 148 km/h 140 km/h
{151 km/h}
202 km/h 220 km/h
(1) 
Werte ohne Klammern gelten für den deutschen Markt, Werte in geschweiften Klammern { } gelten für den internationalen Markt.

GSX Katana

Die ersten GSX-Modelle setzten auf eine eher konventionelle Optik. Der damalige Marketing-Chef von Suzuki Deutschland, Manfred Baecker,[3] regte eine exklusivere Optik für die Motorräder Suzukis an. Das Designstudio Target Design wurde daraufhin mit einem Neudesign beauftragt, das als Suzuki Katana ab 1981 erhältlich war.

Weitere GSX-Modelle

GSX 1100 F
GSX 1400 "Inazuma"

Auf die GSX folgte bei Suzuki die GSX-R, die im Streben nach weiteren Leistungszuwächsen auf eine Luft-/Ölkühlung setzte und schließlich auch Modelle mit Wasserkühlung. Neben den GSX-R Supersportlern wurden ab 1988 auch Sporttourer angeboten, die jedoch in die bestehende GSX-Reihe einsortiert wurden: Die GSX 600 F, GSX 750 F und GSX 1100 F.

Die bekannte und populäre Bezeichnung GSX wurde seither mehrfach verwendet. Zumeist bei Motorrädern, die dem Typus des "Universal Japanese Motorcycle" entsprechen, wie der GSX 750 AE oder der Suzuki GSX 1200, die auch als "Inazuma" bekannt sind. Aber auch die supersportliche Hayabusa, das seinerzeit schnellste Serienmotorrad, wird von Suzuki als GSX bezeichnet.

Neuester GSX-Ableger ist die zweizylindrige 800er-Baureihe, mit der Suzuki 2023 eine neue Plattform in der Mittelklasse vorstellte. Auf das moderne Naked-Bike GSX-8S folgten das Supersport-Motorrad GSX-8R und die Retro-Modelle GSX-8T und GSX-8TT.

Siehe auch

Commons: Suzuki GSX – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Suzuki GSX 750 Die mit dem Doppelwirbel. nippon-classic, abgerufen am 17. August 2025.
  2. Suzuki GSX Baureihe. suzuki-classic, abgerufen am 17. August 2025.
  3. Suzuki GSX 1100 Katana - Concorde auf zwei Rädern. nippon-classic, abgerufen am 17. August 2025.