Susan Kohner
Susan Kohner (* 11. November 1936 in Los Angeles, Kalifornien) ist eine US-amerikanische Schauspielerin.
Biografie
Susan Kohner wurde in Los Angeles als Tochter der mexikanischen Schauspielerin Lupita Tovar und des österreichisch-amerikanischen Künstleragenten Paul Kohner geboren. Ihr Vater betreute berühmte Schauspielerinnen wie Marlene Dietrich, Greta Garbo[1] und Lana Turner, sodass Susan Kohner im Umfeld berühmter Hollywood-Stars aufwuchs und selbst bald Schauspielerin werden wollte. Ihr Filmdebüt gab sie 1955 mit einer Nebenrolle in dem Kriegsdrama Zur Hölle und zurück an der Seite von Audie Murphy. Ein Jahr später spielte sie die Überlebende eines Siedlertrecks in Delmer Daves’ Western Der letzte Wagen mit Richard Widmark.
In den Filmen Dino (1957) und Jazz-Ekstase (1959) trat Kohner als Filmpartnerin von Sal Mineo auf. Für letzteren Streifen, eine Filmbiografie über den Jazzmusiker Gene Krupa, erhielt Kohner im Jahr 1959 den Golden Globe Award als Beste Nachwuchsdarstellerin. Ebenfalls 1959 verkörperte sie in Douglas Sirks Melodram Solange es Menschen gibt ihre wohl bekannteste Filmrolle: Kohners Figur Sarah Jane ist die ehrgeizige junge Tochter einer Afroamerikanerin und gibt sich jedoch als weiße Frau aus, um keine gesellschaftliche Diskriminierung zu erfahren und Erfolg zu haben. Ihre Darbietung brachte Kohner im Folgejahr einen zweiten Golden Globe (dieses Mal in der Kategorie Beste Nebendarstellerin) sowie eine Oscar-Nominierung als Beste Nebendarstellerin ein.
Nach diesem Erfolg waren Kohners anschließenden Filmangebote jedoch wenig befriedigend und sie drehte vor allem für Fernsehserien. Auch spielte sie vereinzelt Theater. Ihre letzte Kinorolle war 1962 die der Martha Freud in John Hustons Filmbiografie Freud an der Seite von Montgomery Clift, für die sie erneut mit einer Golden-Globe-Nominierung bedacht wurde. Bereits 1964, mit 27 Jahren, zog sie sich Kohner nach ihrer Heirat von der Schauspielerei zurück.[2] Insgesamt hatte sie innerhalb von neun Jahren Auftritte in 10 Kinofilmen sowie 20 Fernsehserien gehabt.
Von 1964 bis zu dessen Tod 2002 war Susan Kohner mit dem Modedesigner und Autor John Weitz verheiratet. Die beiden Söhne des Ehepaares, Paul und Chris Weitz, sind wie früher ihre Mutter im Filmgeschäft tätig.
Filmografie (Auswahl)
- 1955: Zur Hölle und zurück (To Hell and Back)
- 1956: Der letzte Wagen (The Last Wagon)
- 1957: Fluch der Gewalt (Trooper Hook)
- 1957: Dino – der Bandit (Dino)
- 1957: Wagon Train (Fernsehserie, Folge 1x09)
- 1958: Alfred Hitchcock präsentiert (Alfred Hitchcock Presents, Fernsehserie, Folge 3x22)
- 1959: Jazz-Ekstase (The Gene Krupa Story)
- 1959: Solange es Menschen gibt (Imitation of Life)
- 1959: Der Fischer von Galiläa (The Big Fisherman)
- 1960: Früchte einer Leidenschaft (All the Fine Young Cannibals)
- 1961: Und die Nacht wird schweigen (By Love Possessed)
- 1961, 1963: Route 66 (Fernsehserie, 2 Folgen)
- 1962: Freud
- 1963: Temple Houston (Fernsehserie, Folge 1x04)
- 1963: St. Dominic und seine Schäfchen (Going My Way, Fernsehserie, Folge 1x20 One Small Unhappy Family)
- 1964: Tausend Meilen Staub (Rawhide; Fernsehserie, Folge 6x14 Incident at Ten Trees)
- 1964: Channing (Fernsehserie, Folge 1x24 A Bang and a Whimper)
Weblinks
- Susan Kohner bei IMDb
- Susan Kohner in der Deutschen Synchronkartei
Einzelnachweise
- ↑ Naomi Pfefferman: An Immigrant Struggles for a ‘Better Life’ for His Son. In: Jewish Journal. 1. Juni 2011, abgerufen am 3. September 2025 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Alt Film Guide: Susan Kohner + Juanita Moore + Paul Weitz Photos. 26. August 2009, abgerufen am 3. September 2025 (amerikanisches Englisch).