Sulzerbach (Rhein)

Sulzerbach
Mündung des Sulzerbachs in den Rhein

Mündung des Sulzerbachs in den Rhein

Daten
Gewässerkennzahl CH: 2007
Lage Jura

Schweiz Schweiz

Flusssystem Rhein
Abfluss über Rhein → Nordsee
Quelle südwestlich der Ampferehöchi auf dem Gemeindegebiet von Mönthal
47° 30′ 58″ N, 8° 7′ 20″ O
Quellhöhe ca. 582 m ü. M.
Mündung bei Rheinsulz in den RheinKoordinaten: 47° 33′ 24″ N, 8° 5′ 18″ O; CH1903: 648893 / 267540
47° 33′ 24″ N, 8° 5′ 18″ O
Mündungshöhe 300 m ü. M.
Höhenunterschied ca. 282 m
Sohlgefälle ca. 42 ‰
Länge 6,7 km[1]
Einzugsgebiet 11,89 km²[1]
Abfluss[2]
AEo: 11,89 km²
an der Mündung
MQ
Mq
150 l/s
12,6 l/(s km²)
Gemeinden Mönthal, Laufenburg
Messstation in Sulz

Messstation in Sulz

Der Sulzerbach ist ein knapp sieben Kilometer langer Bach im Schweizer Kanton Aargau, der durch das Tal von Sulz fliesst und bei Rheinsulz in den Hochrhein mündet.

Geographie

Verlauf

Der Sulzerbach entspringt auf etwa 580 m ü. M. in einem engen Tälchen, das Sulzerloch genannt wird, nahe des Passübergangs Ampferehöchi im Juragebirge. Obwohl sich sein Quellgebiet nördlich der Wasserscheide befindet, gehört es zum Gebiet des Bezirks Brugg, während der weitaus grösste Teil des Bachlaufs im Bezirk Laufenburg liegt.

Der Sulzerbach fliesst gegen Nordwesten durch das bewaldete Bergtal und erreicht schon nach wenigen hundert Metern das Gebiet der Gemeinde Laufenburg im Bezirk Laufenburg. Bis 2009 war Sulz ein selbständige Gemeinde; auf den 1. Januar 2010 schloss sie sich der Stadt Laufenburg an. Durch das Sulzertal verläuft, meistens direkt neben dem Bach, die aargauische Kantonsstrasse 456.

Beim Dorf Obersulz verlässt der Sulzerbach das bergige Waldgebiet. Rund um die Ortschaften Obersulz, Sulz, Sulzerberg, Bütz und Leidikon sind die Talflanken gerodet und werden landwirtschaftlich genutzt. Unterhalb von Sulz betreibt der Kanton Aargau am Gewässer, dessen Hochwasser gefürchtet sind, seit 1980 eine hydrometrische Messstation.[3] Bei Leidikon, wo früher an einem aus dem Bach abgeleiteten Kanal eine Mühle stand,[4] passiert der Bach ein enges, rund 150 Meter tief eingeschnittenes Tal zwischen zwei Bergstöcken des Tafeljuras. Neben dem Bach befindet sich die Fischzuchtanlage «Fischergut».[5] Am Nordfuss des Gebirges überqueren ihn die Betonbrücken der Alten Hauptstrasse, der Bahnstrecke Stein-Laufenburg-Koblenz und der Winterthurerstrasse (Hauptstrasse 7). Eine kurze Strecke nach den Brücken mündet der Bach in einem Auenschutzgebiet auf der Höhe von 300 m ü. M. von links in den Rhein.

Östlich der Mündung stand in spätrömischer Zeit ein Wachtturm, der zum Verteidigungssystem des Römischen Reiches am Hochrhein gehörte. Vom Bauwerk sind neben der Hauptstrasse die ausgegrabenen und konservierten Grundmauern zu sehen.[6]

Einzugsgebiet

Das 11,89 km² grosse Einzugsgebiet des Sulzerbachs liegt im Schweizer Jura und wird über den Rhein zur Nordsee entwässert. Es ist ein Abschnitt des Juraparks Aargau, und die Bergzone mit seinem Oberlauf liegt zudem im Areal des Landschaftsschutzgebiets Aargauer Tafeljura, das im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN) ausgewiesen ist.[7]

Das Einzugsgebiet besteht zu 47,0 % aus bestockter Fläche, zu 45,2 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 7,4 % aus Siedlungsfläche und zu 0,3 % aus unproduktiven Flächen.[8]

Flächenverteilung

Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 480,2 m ü. M.[9]

Zuflüsse

Von der Quelle zur Mündung

  • Sulzerloch (links), 0,2 km
  • Blochersacher (rechts), 0,2 km[10]
  • Talbode (rechts), 0,2 km[10]
  • Wildloch (rechts), 0,4 km[10]
  • Junkertal (rechts), 0,3 km[10]
  • Buechmattbächli (links), 0,6 km, 1,43 km²
  • Brügglibach (Leisacherbächli) (links), 0,7 km, 0,62 km²
  • Chilchtalbach (rechts), 1,1 km
  • Voreggbächli (links), 0,5 km[10]
  • Krebsenbächli (rechts), 1,5 km, 1,62 km²
  • Talacherbächli (rechts), 1,2 km, 1,02 km²
  • Deisigraben (links), 1,5 km
  • Wolfisgraben (links), 1,2 km

Hydrologie

Bei der Mündung des Sulzerbachs in den Rhein beträgt seine modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) 150 l/s. Sein Abflussregimetyp ist pluvial jurassien[11] und seine Abflussvariabilität[12] beträgt 26.

Der modellierte monatliche mittlere Abfluss (MQ) des Sulzerbachs in l/s[2]
250
200
150
100
50
0
150
210
Jan.
240
Feb.
230
März
190
Apr.
140
Mai
120
Juni
80
Juli
50
Aug.
60
Sep.
100
Okt.
140
Nov.
210
Dez.
Durchgehende Linie: Mittlerer Jahresabfluss (MQ) 150 l/s
Commons: Sulzerbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  2. a b Mittlere Abflüsse (m³/s) und Abflussregimetyp für das Gewässernetz der Schweiz (Bundesamt für Umwelt BAFU)
  3. Station FG_0361 Sulzerbach – Sulz.
  4. Mühle Leidikon im Denkmalschutzinventar des Kantons Aargau
  5. Fischergut Rheinsulz. Abgerufen am 11. August 2025.
  6. Römischer Wachtturm, Rheinsulz im Denkmalschutzinventar des Kantons Aargau
  7. Objektblatt «BLN 1108 Aargauer Tafeljura» im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung.
  8. Topographische Einzugsgebiete Schweizer Gewässer: Violenbach
  9. Topographische Einzugsgebiete Schweizer Gewässer: Teileinzugsgebiete 2 km² (Bundesamt für Umwelt BAFU)
  10. a b c d e Eigenmessung auf dem Geoportal des Kantons Aargau
  11. Martin Pfaundler, Rolf Weingartner, Robert Diezig: „Versteckt hinter den Mittelwerten“ – die Variabilität des Abflussregimes. In: Hydrologie und Wasserbewirtschaftung (HyWa). Jg. 50, Heft 3, 2006, S. 116–123, hier Tabelle auf S. 119 (Download [PDF; 3,2 MB; abgerufen am 31. August 2020]). Abrufbar unter Gesamtes HyWa Heft 3, 2006..
  12. Die Abflussvariabilität beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjährigen mittleren Abflusswert.