Suchorze

Suchorze
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Suchorze (Polen)
Suchorze (Polen)
Suchorze
Basisdaten
Staat: Polen Polen

Woiwodschaft: Pommern
Powiat: Bytów
Gmina: Trzebielino
Geographische Lage: 54° 17′ N, 17° 6′ O
Einwohner:

Suchorze (deutsch Zuckers) ist ein Dorf im Powiat Bytowski (Bütower Kreis) in der polnischen Woiwodschaft Pommern. Es gehört zur Verwaltungseinheit Gmina Trzebielino (Landgemeinde Treblin).

Geographische Lage

Das Dorf liegt in Hinterpommern, etwa 33 Kilometer nordnordöstlich von Miastko (Rummelsburg i. Pom.) und neun Kilometer nördlich von Trzebielino (Treblin).

Geschichte

Ehemaliges Gutshaus Zuckers (2013)
Zuckers, nordnordöstlich von Rummelsburg i. Pom. und östlich des Dorfs Bartin, auf einer Landkarte von 1915
Zuckers, ostsüdöstlich von Stolp und nordwestlich von Bütow, auf einer Landkarte von 1910 (Karte ist durch Anklicken vergrößerbar)

Das Gut Zuckers, zu dem eine Wassermühle, Holzungen und Fischereirechte gehörten, war ein altes Lehen der Familie Puttkamer, das um 1782 Jakob Kaspar von Puttkamer in Besitz hatte.[1] Im Jahr 1854 wurde das Gut von den Puttkamers für 76.000 Taler an die Familie Grundies verkauft.[2] Besitzer des Ritterguts Zuckers um 1892 war Paul Grundies.[3] Zu dem Gut gehörten die Vorwerke Augustfelde und Mudschiddel. Emil Grundies verkaufte das Gut Zuckers ohne das Vorwerk Augustfelde 1903 an Paul Siemers und dieser wiederum 1909 an Wilhelm Meißner,[4] der das Rittergut noch 1925 besaß.[5]

Am 1. Dezember 1913 wurden auf dem 1211,9 Hektar umfassenden Gutsbezirk Zuckers 52 viehhaltende Haushaltungen gezählt, die zusammen 70 Pferde, 386 Stück Rindvieh, fünf Schafe und 289 Stück Borstenvieh hielten.[6]

Am 1. April 1927 hatte der Gutsbezirk Zuckers eine Flächengröße von 1211 Hektar, und am 16. Juni 1925 hatte der Gutsbezirk 398 Einwohner.[7] Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Zuckers in eine Landgemeinde gleichen Namens umgewandelt.[8]

Anfang der 1930er Jahre hatte die Landgemeinde Zuckers eine Flächengröße von 12,1 km². Innerhalb der Gemeindegrenzen standen zusammen 26 bewohnte Wohnhäuser an drei verschiedenen Wohnstätten:[9]

  1. Augustfelde
  2. Mudschiddel
  3. Zuckers

Um 1935 gab es im Dorf Zuckers unter anderem einen Gemischtwarenladen und eine Sattlerei.[10] Im Jahr 1939 hatte die Landgemeinde 350 Einwohner.[11]

Die Landgemeinde Zuckers gehörte bis 1945 zum Kreis Rummelsburg der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Sie war nach 1935 dem Amtsbezirk Bartin zugeordnet worden. Das Standesamt befand sich in Gumenz.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Zuckers Anfang März 1945 von der Roten Armee eingenommen. Anschließend wurde Zuckers zusammen mit ganz Hinterpommern von der Sowjetunion der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Die Bevölkerung wurde vertrieben. Der Ortsname wurde zu Suchorze polonisiert.

Kirche

Kirchspiel bis 1945

Die vor 1945 anwesende Dorfbevölkerung war mit wenigen Ausnahmen evangelischer Konfession. Die evangelischen Einwohner gehörten zum Kirchspiel Zettin.

Das katholische Kirchspiel war in Rummelsburg i. Pom.

Kirchspiel seit 1946

Die seit 1945 und Vertreibung der Einheimischen hier lebende polnische Dorfbevölkerung ist größtenteils römisch-katholisch und gehört der Römisch-katholischen Kirche in Polen an.

Hier lebenden evangelische Kirchenglieder werden von der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen betreut. Das zuständige Pfarramt ist das der Kreuzkirche in Słupsk (Stolp).

Literatur

  • Zuckers, Rittergut, Kreis Rummelsburg, Regierungsbezirk Köslin, Pommern, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Zuckers (meyersgaz.org).
  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 815–816, Nr. 84 (Google Books).
  • P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reich, Band I: Provinz Pommern, Nicolai, Berlin 1884, S. 68–69 (Google Books).
  • Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 140–141 (Google Books).
  • Dirk Klingner: Geschichte des Dorfes Zettin im Kreis Rummelsburg in Pommern, Leipzig 2022 (Google Books, eingeschränkte Vorschau).
Commons: Suchorze – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 815–816, Nr. 84 (Google Books).
  2. Robert Klempin und Gustav Kratz: Matrikeln und Verzeichnisse der Pommerschen Ritterschaft vom XIV bis in das XIX Jahrhundert. Berlin 1863, S. 637 (Google Books).
  3. Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 140–141 (Google Books).
  4. https://rummelsburg.de/gemeinden/zuckers/augustfelde.htm
  5. Dirk Klingner: Geschichte des Dorfes Zettin im Kreis Rummelsburg in Pommern, Leipzig 2022, S. 124 (Google Books, eingeschränkte Vorschau).
  6. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon über den Viehstand und den Obstbau für den Preußischen Staat, Heft 4: Provinz Pommern, Berlin 1915, 2. Regierungsbezirk Köslin, 23. Kreis Rummelsburg, S. 118–119, Ziffer 126 (Google Books).
  7. Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 399, 9. Kreis Rummelsburg, Ziffer 63 (Google Books).
  8. Amtsbezirk Gumenz (Territorial.de)
  9. Die Gemeinde Zuckers im ehemaligen Kreis Rummelsburg in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
  10. Klockhaus' Kaufmännisches Handels- u. Gewerbe-Adressbuch des Deutschen Reichs, Band 1 A, Berlin 1935, S. 1189 (Google Books).
  11. Michael Rademacher: Provinz Pommern – Landkreis Rummelsburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.