Struer Kajak
| Struer Kajak A/S | |
|---|---|
| Rechtsform | Aktiengesellschaft |
| Gründung | 1947 |
| Sitz | Struer Kommune, Dänemark |
| Branche | Bootsbau (Kajaks) |
| Website | struerkajak.com |
Struer Kajak A/S ist ein dänischer Hersteller von Renn- und Tourenkajaks mit Sitz in Struer, Jütland. Das Unternehmen wurde 1947 gegründet und war insbesondere in den 1950er- und 1960er-Jahren weltweit führend im Holz-Kajakbau.
Geschichte
Die Firmengründer Gerhard Sørensen und Svend Helge Kobberup waren ursprünglich Tischler bei Bang & Olufsen und bauten 1933 ihr erstes Kajak in der Freizeit.[1] Inspiriert durch die Holzbauweise des britischen »Mosquito«-Flugzeugs entwickelten sie eine neuartige Fertigungstechnik mit diagonal verleimten Furnierlagen und Leinendeck.[1]

Das erste Erfolgsmodell war der 1948 vorgestellte »Limfjorden«, ein nur 12 kg schweres Rennkajak.[2] Bei den Olympischen Spielen 1948 gewann Karen Hoff in einem Struer-Kajak die Goldmedaille über 500 Meter.[3] Weitere Erfolge folgten, unter anderem durch Frederik Kobberup Andersen (Weltmeister 1950) und zahlreiche internationale Medaillen-Gewinner.[4]

In den 1950er-Jahren exportierte Struer Kajak Boote nach Russland, Finnland, Deutschland und weiteren Ländern.[5] 1955 kam es zur Trennung der Gründer, dennoch blieb das Unternehmen führend – auch dank des langjährigen Konstrukteurs Jørgen Samson, der bis in die 1990er-Jahre die Bootslinien entwarf.[1]
Produktentwicklung
Das Unternehmen entwickelte unter anderem die Modelle »Rapido«, »Cleaver« und »Fellow«.[6] Zwischen 1955 und 1963 wurden laut Firmenangaben 99 % aller bei internationalen Meisterschaften eingesetzten Rennkajaks in Struer gefertigt.[5] Zu den Nutzern zählten Olympiasieger wie Gert Fredriksson, Erik Hansen, Knut Holmann, Antonio Rossi und Clint Robinson.[3]
Zusammenarbeit mit Nelo
Seit 2018 besteht eine Partnerschaft mit dem portugiesischen Kanu-Hersteller Nelo.[7] Ziel ist die internationale Vermarktung hochwertiger Holz-Kajaks aus Struer über das weltweite Vertriebsnetz von Nelo. Gemeinsame Modelle wie die »Viper«-Serie oder Neuauflagen des »Cleaver X« werden unter Co-Branding vermarktet.[8]
Gegenwart
Struer Kajak bietet neben Renn- und Tourenkajaks auch Restaurierungen klassischer Modelle an. Im lokalen Struer Museum sind historische Kajaks aus verschiedenen Produktionsperioden zu sehen – vom frühen »Limfjorden«-Modell bis zu späteren Renn- und Tourenkajaks.[9][10]
Anlässlich der Hochzeit von Kronprinz Frederik von Dänemark mit Kronprinzessin Mary Donaldson im Jahr 2004 erhielt das Paar zwei handgefertigte Mahagoni-Kajaks von Struer Kajak.[1] Die Boote wurden in Fredensborg übergeben und mit dem königlichen Monogramm versehen. Laut Firmenangaben wurden die Boote vom Paar auch genutzt.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Palle Hyldahl Brændsgaard: Struer – The story behind the brand. https://www.struer.eu, 7. März 2019, abgerufen am 19. Juni 2025 (englisch).
- ↑ K1 Racing - Limfjorden (1948/1959). Abgerufen am 19. Juni 2025 (dänisch).
- ↑ a b Quality, lifestyle and Danish design at its best! Abgerufen am 19. Juni 2025 (dänisch).
- ↑ Effektliste | Danmarks Museum for Lystsejlads. Abgerufen am 19. Juni 2025.
- ↑ a b Palle Hyldahl Brøendsgaard: A Winning Story. Hrsg.: Struer Kajak A/S. Holstebro 2020, ISBN 978-87-999015-8-6, S. 13, 21/22.
- ↑ Historic Models. Abgerufen am 19. Juni 2025 (dänisch).
- ↑ Two biggest canoe manufacturers announce historic partnership. 24. April 2018, abgerufen am 19. Juni 2025 (englisch).
- ↑ About – Struer. Abgerufen am 19. Juni 2025 (britisches Englisch).
- ↑ Noventa Paladas: Visita al Museo de Struer. 14. April 2015, abgerufen am 19. Juni 2025 (spanisch).
- ↑ Struer Museum: Struer Museum. 26. März 2010, abgerufen am 19. Juni 2025.
Literatur
- Palle Hyldahl Brøendsgaard: A Winning Story. Struer Kajak A/S, Holstebro 2020, ISBN 978-87-999015-8-6.
Koordinaten: 56° 29′ 11,54″ N, 8° 34′ 53,33″ O