Straßdorf (Schwarzenbach am Wald)

Straßdorf
Koordinaten: 50° 18′ N, 11° 38′ O
Höhe: 669 m ü. NHN
Fläche: 1,14 km²[1]
Einwohner: 425 (31. Dez. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 373 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 95131
Vorwahl: 09289

Straßdorf ist ein Gemeindeteil der Stadt Schwarzenbach am Wald im Landkreis Hof (Oberfranken, Bayern).[3] Die Gemarkung Straßdorf hat eine Fläche von 1,144 km². Sie ist in 359 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Fläche von 3187,46 m² haben.[1] In ihr liegt neben dem namensgebenden Ort der Gemeindeteil Äußera (zum Teil).[4]

Geografie

Im Dorf entspringt der Lippertsbach, ein linker Zufluss der Culmitz. Im Norden grenzt der Forst Schwarzenbacher Wald an. Die Staatsstraße 2194 führt unmittelbar zu einer Anschlussstelle der Bundesstraße 173 und diese überbrückend nach Schwarzenbach am Wald (1 km südlich) bzw. nach Geroldsgrün (6 km nördlich). Die Kreisstraße HO 28 führt nach Lippertsgrün (2,1 km nordöstlich) bzw. an Poppengrund, Meierhof und Straßhaus vorbei nach Bernstein am Wald (5,5 km südwestlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Göhren (0,5 km westlich) und die B 173 kreuzend nach Äußera (1 km östlich).[5]

Geschichte

Straßdorf gehörte zur Realgemeinde Schwarzenbach. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Straßdorf aus 14 Anwesen (2 Gütlein, 8 Tropfhäuser, 2 Wohnhäuser, 1 Fallhütte, 1 Wirtshaus). Die Hochgerichtsbarkeit sowie die Grundherrschaft über sämtliche Anwesen hatte das bayreuthische Verwaltungsamt Schwarzenbach am Wald.[6]

Von 1797 bis 1810 unterstand Straßdorf dem Justiz- und Kammeramt Naila. Nachdem im Jahr 1810 das Königreich Bayern das Fürstentum Bayreuth käuflich erworben hatte, wurde der Ort bayerisch. Infolge des Ersten Gemeindeedikts wurde Straßdorf dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Schwarzenbach zugewiesen.[7] Zugleich entstand die Ruralgemeinde Straßdorf, zu der Äußera und Kleindöbra gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Naila zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Lichtenberg (1919 in Finanzamt Lichtenberg umbenannt, seit 1955 Finanzamt Naila). Ab 1862 gehörte Straßdorf zum Bezirksamt Naila (1939 in Landkreis Naila umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Naila (1879 in Amtsgericht Naila umgewandelt). Nach 1952 wurden Göhren und Grubenberg von der Gemeinde Räumlas eingegliedert. Dadurch vergrößerte sich die Gebietsfläche von 1,225 km²[8] auf 3,346 km².[9] Am 1. April 1971 wurde die Gemeinde Räumlas mit seinen verbliebenen Gemeindeteilen Lerchenhügel und Sorg eingegliedert.[10] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Straßdorf am 1. Mai 1978 nach Schwarzenbach am Wald eingemeindet.[11][12]

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Straßdorf

Jahr 1819 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 197 308 346 366 327 335 323 334 323 323 322 301 297 308 341 360 345 433 462 605 590 587 724 763
Häuser[13] 43 47 48 50 58 87 140
Quelle [7] [14] [14] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [14] [22] [14] [23] [14] [24] [14] [14] [14] [8] [14] [9] [25]

Ort Straßdorf

Jahr 001799 001819 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002020
Einwohner 88 146 251 221 228 220 265 442 485 541 543 425
Häuser[13] 16 31 34 42 63 86 155
Quelle [26] [7] [15] [17] [20] [22] [24] [8] [9] [25] [27] [2]

Religion

Straßdorf ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und bis heute nach Schwarzenbach am Wald gepfarrt.[6][9]

Literatur

Fußnoten

  1. a b Gemarkung Straßdorf (091924). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 11. April 2025.
  2. a b Schwarzenbach am Wald: Einwohnerzahlen2020. 31. Dezember 2020, abgerufen am 12. April 2025.
  3. Stadt Schwarzenbach a.Wald, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 11. April 2025.
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 11. April 2025.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 11. April 2025 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. a b M. Körner: Naila, S. 307.
  7. a b c A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 120 (Digitalisat). Für die Gemeinde inklusive Kleindöbra (S. 61).
  8. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 976 (Digitalisat).
  9. a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 718 (Digitalisat).
  10. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 531.
  11. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 687 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
  12. Schwarzenbach am Wald > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 11. April 2025.
  13. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1799 werden diese als Häuser bezeichnet, von 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  14. a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 153, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  15. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 921, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  16. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 144 (Digitalisat).
  17. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1095, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 56 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 161 (Digitalisat).
  20. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1042 (Digitalisat).
  21. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 160 (Digitalisat).
  22. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1093 (Digitalisat).
  23. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 160 (Digitalisat).
  24. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1128 (Digitalisat).
  25. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 157–158 (Digitalisat).
  26. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 461.
  27. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 308 (Digitalisat).