Stoll Strickmaschinen

Die H. Stoll AG & Co. KG ist ein deutsches, im Jahre 2020 von der Karl Mayer Gruppe übernommenes^[2] Maschinenbauunternehmen. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Herstellung von Strickmaschinen. Unternehmenssitz ist Reutlingen, Tochterunternehmen bestehen in China (Shanghai), Frankreich, Indien, Italien, Japan und Deutschland.

Das Unternehmen wird im Oktober 2025 seinen Betrieb einstellen, teilte Karl Mayer mit.^[3]

Das Unternehmen wurde 1873 von Heinrich Stoll und Christian Schmidt in Riedlingen gegründet. Als die Gemeinde die Genehmigung für eine Erweiterung der Produktion verweigerte, zog Heinrich Stoll 1878 nach Reutlingen.^[3] Stolls Kompagnon Christian Schmidt ging hingegen nach Neckarsulm, produzierte dort noch kurze Zeit Strickmaschinen und verlegte sich jedoch auf die Herstellung von Motorrädern. Die Fahrzeuge wurden unter der Marke NSU bekannt und bildeten den Grundstein für das zum VW-Konzern gehörende Audi-Werk in Neckarsulm.^[3]

1891 wurde die erste "Links/Links-Flachstrickmaschine der Welt" erfunden,^[4] die auch auf der Weltausstellung in Chicago vorgestellt wurde.^[5][6] Das Unternehmen firmierte zu dieser Zeit Reutlinger Strickmaschinenfabrik H. Stoll & Cie.^[4]

In den 2010er Jahren Stoll erzielte Stoll mit 950 Beschäftigten einen Umsatz von mehr als 300 Millionen Euro.^[3] Zwischenzeitlich stieg ein chinesischer Konzern bei Stoll ein. Am 1. Juli 2020 wurde das Unternehmen durch die Karl Mayer Gruppe. Nach dem massiven Stellenabbau bei Stoll kaufte der Immobilienkonzern Trias das "Stoll-Areal" um es zu einen Gewerbegebiet zu machen.^[7]

Anfang 2025 nahm die Karl Mayer Gruppe die Vorbereitungen zur Schließung von Stoll auf.^[8] Die Reutlinger Firma wird Ende Oktober 2025 geschlossen und die 270 Beschäftigte entlassen werden.^[3]

Das Unternehmen ist Inhaber einer Vielzahl von Patenten.^[9] Nach dem Mitgründer Heinrich Stoll wurde die Reutlinger Stoll-Straße benannt, in der sich der Unternehmenssitz befindet.

Das Unternehmen stellt Flachstrickmaschinen her, mit denen unter anderem Pullover gestrickt werden. Der Exportanteil lag zuletzt bei rund 90 Prozent. Der wichtigster Markt war die VR China.

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  Stoll Verwaltungsgebäude
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  Stoll Flachstrickmaschine
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  Stoll Flachstrickmaschine

Vorstand ist Andreas Schellhammer (CEO). Im Jahr 2008 erwirtschaftete der Konzern mit rund 800 Mitarbeitern weltweit einen Jahresumsatz von 294 Mio. Euro.

• Wolfgang Fuchs: Management der Business-to-Business-Kommunikation : Instrumente, Maßnahmen, Fallbeispiele, Wiesbaden, Gabler, 2003 (verfügbar bei google books)

• Website (englisch)

1. ↑ ^{a b} Konzernabschluss zum 31. Dezember 2018 im elektronischen Bundesanzeiger
2. ↑ KARL MAYER kauft STOLL. Karl Mayer Gruppe, 2020, abgerufen am 13. Februar 2022. 
3. ↑ ^{a b c d e} Stuttgarter Zeitung: Reutlinger Unternehmen: Stoll: Aus für eine Traditionsfirma. Abgerufen am 12. September 2025. 
4. ↑ ^{a b} Patent CH4514A: Flachstrickmaschine für Links- und Linkswaare. Angemeldet am 30. Oktober 1891, veröffentlicht am 15. Juni 1892, Anmelder: Reutlinger Strickmaschinenfabrik H. Stoll & Cie.‌
5. ↑ Archivierte Kopie (Memento vom 26. Dezember 2010 im Internet Archive)
6. ↑ Archivierte Kopie (Memento vom 17. März 2005 im Internet Archive)
7. ↑ Stoll-Areal | Stadt Reutlingen. Abgerufen am 12. September 2025. 
8. ↑ Karl Mayer comments on the future of Stoll. Abgerufen am 12. September 2025. 
9. ↑ Espacenet Suchergebnisse (pa all "H. STOLL GMBH & CO"). Espacenet, abgerufen am 13. Februar 2022. 

48.4966649.202019Koordinaten: 48° 29′ 48″ N, 9° 12′ 7,3″ O