Stiftung Offshore-Windenergie

Stiftung der deutschen Wirtschaft für die Nutzung und Erforschung der Windenergie auf See (Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE)
Rechtsform	Stiftung des bürgerlichen Rechts
Gründung	2005
Sitz	Varel
Geschäftsstelle	Berlin und Hamburg
Zweck	Förderung des Umwelt- und Klimaschutzes durch eine verbesserte Erforschung und Entwicklung der Windenergie in der deutschen Nord- und Ostsee unter Beachtung ihrer Auswirkungen auf die Meeresumwelt
Vorsitz	Jens Eckhoff (Präsident), Ursula Prall (Vorstandsvorsitzende)
Geschäftsführung	Karina Würtz
Stiftungskapital	275.500 € (2005)
Website	www.offshore-stiftung.de

Die Stiftung der deutschen Wirtschaft für die Nutzung und Erforschung der Windenergie auf See (kurz: Stiftung Offshore-Windenergie) ist eine Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in Varel. Sie soll die Rolle der Offshore-Windenergie als aktive Klimapolitik vor dem Hintergrund der nachhaltigen Stromerzeugung stärken und die Forschung und Entwicklung sowie den Ausbau von großen und leistungsfähigen Offshore-Windparks in Deutschland und Europa vorantreiben.

Die Stiftung wurde 2005 auf Initiative und unter Moderation des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) mit Unterstützung der deutschen Küstenländer und sämtlicher Wirtschaftsbereiche, die sich in der Offshore-Windenergie engagieren, wie beispielsweise Betreiber und Hersteller von Offshore-Windenergieanlagen, gegründet.^[1]

Das Präsidium der Stiftung wird vom Kuratorium gewählt, leitet dessen Sitzungen und repräsentiert die Stiftung nach außen. Präsident ist Jens Eckhoff, Vizepräsident Klaus Rave. Ursula Prall ist Vorsitzende des Vorstands, während Jörg Kuhbier den Titel des Ehrenvorsitzenden trägt. Weitere Mitglieder des Vorstands sind Knud Rehfeldt, Tim Meyerjürgens, Martin Gerhardt, Joyce von Marschall, Martin Skiba und Norbert Giese.

Das Stiftungskuratorium umfasst über 100 Akteure. Vertreten sind unter anderem die Bundesministerien für Wirtschaft und Energie, Verteidigung sowie Verkehr, ebenso die für Energie zuständigen Ministerien der fünf norddeutschen Bundesländer, von Nordrhein-Westfalen sowie von Baden-Württemberg. Darüber hinaus gehören dem Kuratorium Betreiber von Offshore-Windparks, Hersteller, Übertragungsnetzbetreiber, Zulieferer, Häfen, maritime, Industrie- und Energieverbände sowie Banken und Versicherungen an.

Ergänzend steht ein wissenschaftlicher Beirat zur Verfügung, der Vorstand und Kuratorium berät sowie deren Arbeit fachlich begleitet und unterstützt.^[2]

Die wesentliche Stiftungsarbeit besteht aus der Moderation und Leitung von Arbeitsgruppen, Organisation von Gremien zum Thema Offshore-Windenergie, um die Energiewende mit dieser Technologie erfolgreich zu unterstützen. Außerdem werden Studien zu dieser Thematik angeregt und vorangetrieben, um die Öffentlichkeit zu informieren und die Akzeptanz der Offshore-Windenergie zu fördern. Insgesamt werden rund zehn Projekte und Arbeitsgruppen betreut.^[1]

Der Gesamtprozess von der Idee (2005) bis zur Inbetriebnahme (2010) des Offshore-Testfeldes „alpha ventus“ wurde von der Stiftung moderiert. Die Stiftung ist Inhaberin der Genehmigungsrechte des Offshore-Testfeldes. Der Windpark wird von der Deutschen Offshore Testfeld- und Infrastruktur GmbH & Co. KG (DOTI) betrieben, einer Tochtergesellschaft der Unternehmen EWE AG (47,5 %), E.ON Climate & Renewables GmbH und Vattenfall Europe New Energy GmbH (je 26,25 %).

Acht Errichter und Betreiber deutscher Offshore-Windparks arbeiten seit 2011 unter dem Dach der Stiftung, um die Wirksamkeit verschiedene Methoden zur Schallminderung beim Bau von Offshore-Windkraftanlagen zu erforschen und ggf. weiterentwickeln. Das Programm ist auf acht Monate angelegt. Die Kosten betragen rund 3,9 Mio. € und werden von den Kooperationspartnern zu gleichen Teilen getragen. Der Offshore-Feldversuch wird in der Ostsee nahe Travemünde durchgeführt. Es werden fünf unterschiedliche Verfahren getestet, um die Ausbreitung des Schalls unter Wasser zu mindern.

Im Rahmen des Projektes wurde das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie bei der weiteren Umsetzung der Offshore-Ausbaustrategie der Bundesregierung unterstützt. So wurden der Ständige Ausschuss Offshore-Windenergie der Bundesregierung mit den Küstenländern (StAOWind) und das Forum Offshore-Windenergie mit den Umwelt- und Naturschutzverbänden (FOWEUM) eingerichtet, um die Information und Abstimmung bezüglich des Ausbaus der Offshore-Windenergie zu optimieren.

Das EU-Projekt „PROMOTioN“ (Progress on Meshed HVDC Offshore Transmission Networks) analysiert in den kommenden vier Jahren die positiven Effekte, die mit der Entwicklung einer gemeinsamen Offshore-Stromnetzinfrastruktur insbesondere auf Basis einer vermaschten Hochspannungs-Gleichstromübertragungstechnologie (HGÜ) einhergehen. Die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE ist Projektpartner und ist insbesondere für die Projektkommunikation und das Stakeholdermanagement zuständig. Dazu gehören unter anderem die Entwicklung der Corporate Identity und die Konzeption und Durchführung der Online-Kommunikation.^[3]

Im Projekt Baltic InteGrid soll die Planung der Netzinfrastruktur von Offshore-Windparks im Ostseeraum koordiniert werden. Ein vermaschtes Stromnetz in der Ostsee wird von den Projektpartnern als Beitrag zur nachhaltigen Stromerzeugung und Stärkung der Versorgungssicherheit in der Ostseeregion gesehen. Das Projekt wird von der Europäischen Union gefördert, die Projektlaufzeit ist von März 2016 bis Februar 2019.^[4]

Die Stiftung Offshore-Windenergie ist an Seeoff beteiligt, ein vom Bundeswirtschaftsministerium gefördertes Forschungsvorhaben mit dem Ziel, wirtschaftliche und technische Konzepte zum zukünftigen Rückbau von Offshore-Windparks zu untersuchen.

• Repowering – Ersatz älterer durch moderne Anlagen
• Liste von Windkraftanlagenherstellern
• Liste europäischer Windkraftanlagentypen

• Offizielle Website

1. ↑ ^{a b} Stiftung Offshore-Windenergie: Profil
2. ↑ Stiftung Offshore-Windenergie: Die Organisation der Stiftung
3. ↑ Stiftung Offshore-Windenergie: PROMOTioN – Progress on Meshed HVDC Offshore Transmission Networks
4. ↑ Stiftung Offshore-Windenergie: Baltic InteGrid