Stiftung Fürst Liechtenstein

Die Stiftung Fürst Liechtenstein ist eine private Stiftung, die 1970 von Fürst Franz Josef II. von Liechtenstein errichtet wurde, der den größten Teil seines privaten Vermögens in die Stiftung eingebracht hat. Heutiger Stiftungsbegünstigter ist sein Sohn und Erbe, Fürst Hans Adam II. als Chef des Hauses Liechtenstein, der die wirtschaftlichen Aktivitäten, insbesondere im Private Banking und in der Nahrungsmittelindustrie, unterstützt von seinem im Bankgeschäft erfahrenen Bruder Prinz Philipp, erheblich erweitert hat. Die Stiftung hält fast das gesamte Vermögen des Fürstenhauses, darunter die Fürstlichen Sammlungen Liechtenstein, eine der größten privaten Kunstsammlungen der Welt, die weltweit tätige Privatbank LGT Group, das Liechtenstein-Museum sowie diverse Immobilien in Wien, darunter das Stadtpalais Liechtenstein und das Gartenpalais Liechtenstein mit dem „Alserbachpalais“, die Burg Liechtenstein, ferner land- und forstwirtschaftliche Betriebe in Österreich, darunter Schloss Wilfersdorf mit Guts- und Forstbesitz sowie Weinkellerei (in Niederösterreich) und das Forstrevier samt Jagdschloss in Kalwang (Steiermark), die Hofkellerei in Vaduz sowie Beteiligungen an mehreren Unternehmen weltweit, darunter der RiceTec Inc. in den USA.[1] Zweigniederlassungen der Stiftung bestehen seit 2007 in der Bankgasse 1 in Wien (im Stadtpalais) sowie seit 2009 auch in Wilfersdorf.

Laut der Website lgroup.com sind die wirtschaftlichen Aktivitäten der Stiftung gebündelt in der internationalen Unternehmensgruppe Liechtenstein Gruppe, die sich im Besitz der Stiftung befindet. Danach betreut die Gruppe „Unternehmen der Kerngeschäftsfelder Agrarwirtschaft und Nahrungsmittel sowie Forstwirtschaft“. Ferner heißt es: „Auf Eigenflächen entwickeln und betreiben wir Erneuerbare Energie-Projekte. Außerdem kümmern wir uns seit vielen Jahren um den teils historischen Immobilienbesitz in Wien“.[2]

Zu den Unternehmen gehören ferner die Liechtenstein Energie GmbH & Co KG, die LIECO GmbH & KG in Kalwang (Produktion von Forst-Containerpflanzen), die Palais Liechtenstein GmbH und der van Eck Verlag in Triesen (Liechtenstein). Das bei weitem ertragreichste Unternehmen der Stiftung ist die LGT Group mit einem Konzerngewinn von 375 Millionen Schweizer Franken (im Jahr 2023).[3]

Laut der Registerseite northdata.de ist der eingetragene Zweck der Stiftung „die Erhaltung, Verwaltung, Sicherung und Vermehrung des Stiftungsvermögens, der Erwerb, das Halten und Verwalten von Grundstücken im Inland sowie die Vornahme von Zuwendungen beziehungsweise Ausschüttungen an den Stiftungsbegünstigten“.[4] Dies ist der jeweilige liechtensteinische Landesfürst, der aus den Erträgen der Stiftung neben Zukäufen vor allem im Bankgeschäft, der Erhaltung der historischen Immobilien und der Erweiterung der Kunstsammlung auch die Hofhaltung, teilweise diplomatische Vertretungen sowie Apanagen finanziert. Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender der Stiftung war von 2012 bis zu seinem Tod 2023 Prinz Constantin von und zu Liechtenstein, dessen Bruder Prinz Maximilian seit 2006 Vorstandsvorsitzender der LGT Group (als Nachfolger seines Onkels Prinz Philipp) ist.

Genaue Zahlen zum Wert der Stiftung wurden nie bekanntgegeben, doch laut Schätzungen dürfte dieser bei einigen Milliarden Franken liegen.

Einzelnachweise

  1. Siehe englischen Artikel RiceTec.
  2. Siehe: Webseite der Liechtenstein Gruppe
  3. Webseite der LGT, Konzerngewinn 2023
  4. Stiftung Fürst Liechtenstein auf northdata.de