Stephanie C. Werner

Stephanie C. Werner (geboren 1974) ist eine deutsche Geologin und Planetologin. Sie ist Professorin und stellvertretende Direktorin des Centre for Planetary Habitability (PHAB) der Universität Oslo in Norwegen.

Leben und Wirken

Werner schloss ihr Studium an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel im Jahr 1999 mit dem Diplom in Geophysik ab. Anschließend studierte sie Mathematik und Naturwissenschaften an der Freien Universität Berlin, wo sie 2005 mit einem Thema zur Chronostratigraphie und geologischen Evolutionsgeschichte des Mars[1] zum Dr. rer. nat. promovierte.[2]

Von 2006 bis 2013 war sie als Forschungsassistentin am geologischen Instiutut in Trondheim und an der Universität Oslo tätig. Ab 2014 bekleidete sie zunächst eine außerordentliche Professur am Centre for Earth Evolution and Dynamics (CEED) der Universität Oslo, 2017 wurde sie zur Professorin für Geophysik und Erdentwicklung am Excellencezentrum der Universität Oslo berufen. Seit 2023 ist sie dort stellvertretende Direktorin am Centre for Planetary Habitability (PHAB).[2][3]

Forschung

Forschungsschwerpunkte Werners sind Fragen der Entstehung und Entwicklung von Planeten und Exoplanetensystemen, Prozesse und Chronologie der Kraterbildung, Planetendynamik, Interpretation von Gradientenfelddaten sowie Fernerkundungen der Erde und der Planeten. Ihre Analysen zeigten, dass die Marsoberfläche 200 Millionen Jahre älter ist als dies bisher angenommen wurde.[4][5] Grundlage für diese Erkenntnis bildete die Analyse von Marsmeteoriten, sogenannte Shergottiten, deren Alter auf 4,3 Milliarden Jahren geschätzt wurden.[6]

Mitgliedschaften und Auszeichnungen

Werner war Mitglied verschiedener Arbeitsgruppen bei der Europäischen Weltraumorganisaion und vertritt dort Norwegen im PLATO-Konsortium.[3]

Der Asteroid (11449) Stephwerner ist nach ihr benannt.[7]

Publikationen (Auswahl)

  • Ramon Brasser; Emily W. Wong & Stephanie Werner (2025): The current impact rate on the regular satellites of Jupiter, Saturn, and Uranus. Astronomy and Astrophysics (A & A). ISSN 0004-6361. doi:10.1051/0004-6361/202453433.
  • Trond Hlege Torsvik, Dana L. Royer; Chloe M. Marcilly & Stephanie C. Werner (2024): User-friendly carbon-cycle modelling and aspects of Phanerozoic climate change. Applied Computing and Geosciences. ISSN 2590-1974. 23. doi:10.1016/j.acags.2024.100180.
  • Stephanie C. Werner (2019): In situ calibration of the Martian cratering chronology. Meteoritics and Planetary Science. ISSN 1086-9379. 54(5), p. 1182–1193. doi:10.1111/maps.13263.
  • Stephanie C. Werner; Anouck Ody & Francois Poulet(2014): The source crater of martian shergottite meteorites. Science. ISSN 0036-8075. 343(6177), p. 1343–1346. doi:10.1126/science.1247282.
  • Stephanie C. Werner (2014): Moon, Mars, Mercury: Basin formation ages and implications for the maximum surface age and the migration of gaseous planets. Earth and Planetary Science Letters. ISSN 0012-821X. 400, p. 54–65. doi:10.1016/j.epsl.2014.05.019.
  • Stephanie Werner & K. L. Tanaka (2011): Redefinition of the crater-density and absolute-age boundaries for the chronostratigraphic system of Mars. Icarus (New York, N.Y. 1962). ISSN 0019-1035. 215(2), p. 603–607. doi:10.1016/j.icarus.2011.07.024.

Weitere Publikation s. Publikationsliste bei der Universität Oslo.[8]

Einzelnachweise

  1. Stephanie Werner: Major aspects of the chronostratigraphy and geologic evolutionary history of Mars. (Hauptaspekte der Chronostratigraphie und geologischen Evolutionsgeschichte des Mars) Cuvillier, Göttingen 2006.
  2. a b Stefanie C. Werner bei Academia Europaea. Abgerufen am 28. August 2025
  3. a b Stephanie Werner an der Universität Oslo. Abgerufen am 28. August 2025.
  4. Haluka Maier-Borst: Meteoriten erzählen Geschichte des Mars neu. In: Die Zeit vom 6. März 2014. Abgerufen am 11. September 2025.
  5. Mars-Meteoriten sind viel älter als gedacht. In: Die Welt vom 6. März 2015. Abgerufen am 11. September 2025.
  6. Rainer Kayser: Marsmeteoriten: Ursprung der Shergottite aufgespürt. In: Welt der Physik vom 6. März 2014. Abgerufen am 11. September 2025.
  7. Asteroid 11449 Stephwerner bei der Nasa. Abgerufen am 28. August 2025
  8. Publikationsliste bei der Universität Oslo. Abgerufen am 11. September 2025.