Stephan Isaak

Stephan Isaak oder Isaac (* 1542 in Wetzlar; † Dezember 1597 in Bensheim) war ein deutscher Hebraist, Theologe und Geistlicher.

Leben

Isaak wurde als Sohn jüdischer Eltern geboren. 1546 trat er unter Johann Draconites in Marburg zum Protestantismus und 1548 in Löwen zum Katholizismus über. Dort war sein Vater Professor des Hebräischen. Als die Familie 1551 nach Köln kam, begann er dort seine Schulausbildung. 1557 setzte er seine Schulausbildung in Zwolle fort, bevor er 1559 an die Universität Köln kam, an der er 1561 den Grad eines Magisters artium erhielt. Er begann in Köln auch ein Studium der Medizin, das er ab 1561 an der Universität Löwen fortsetzte. Dort vertrat er außerdem zeitweise eine Professur des Hebräischen.

Isaak folgte 1564 einem Ruf an die Universität Douai. Dort wirkte er als Professor des Hebräischen und Chaldäischen und zugleich als Arzt. Bereits 1565 folgte er einem weiteren Ruf als Professor des Hebräischen an die Kölner Universität. Zugleich erhielt er ein Kanonikat am Stift St. Ursula. Er empfing die Priesterweihe und widmete sich dem Studium der Theologie, das er als Lic. theol. abschloss.

Isaak wurde Pfarrer von St. Maria Ablass in Köln und Kaplan am Kölner Dom. Er galt als sehr beliebter Prediger. 1582 und 1583 wendete er sich in Predigten gegen die Bilderverehrung, woraufhin er ein Predigtverbot erhielt. Es kam zu einem solchen Aufruhr, dass er kirchenrechtlich belangt werden sollte. Am 24. April 1584 legte er deshalb alle Ämter nieder. Zu seinen Opponenten zählte Peter Michael Brillmacher.

Isaak, der bereits zuvor an den katholischen Lehren gezweifelt hatte, trat 1584 zur Reformierten Kirche über und wurde reformierter Pfarrer an der Peterskirche in Heidelberg. 1591 wurde er schließlich Superintendent in Bensheim. Seine Autobiographie wurde 1910 von Wilhelm Rotscheidt veröffentlicht.

Werke (Auswahl)

  • Malachias Propheta, hebraice et latine interpretatus, ac scholijs vtilissimis, ex Chaldaica paraphrasi, & Rabbinorum expositionibus desumptis, & summa fidelitate in Latinam linguam conuersis, illustratus, Soter, Köln 1563.
  • Carmina amicorum in honorem nuptiarum Rev.viri St. I., verbi div. apud Heidelbergenses ministri, Heidelberg 1587.
  • An den Edlen vnnd Ehrenvehsten Johann von Münster zu Vortlag, in der Graffschafft Teckelburg, Stephani Isaaci jtziger zeit Pastorn zu Bensheim Sendbriff, Peterß, Bremen 1592.
  • Stephan Isaak: ein Kölner Pfarrer und hessischer Superintendent im Reformationsjahrhundert ; sein Leben, von ihm selbst erzählt und aus gleichzeitigen Quellen ergänzt. Herausgegeben von Wilhelm Rotscheidt. Heinsius, Leipzig 1910.

Literatur