Teaterhøgskolen

Teaterhøgskolen (Statens teaterhøgskole (1982–2003) Statens teaterskole (1953–1981))
Rechtsform	Abteilung der Kunsthochschule Oslo (seit 1996)
Gründung	1953 in Oslo
Sitz	Fossveien 24, 0551 Oslo Norwegen[1] (seit 2003) (⊙59.925510.754388888889)
Zweck	Bachelorstudium für Schauspieler bzw. Regisseure Masterstudium Theater
Aktionsraum	Norwegen Norwegen
Geschäftsführung	Victoria Meirik (Dekan)[2]
Beschäftigte	33 (13. September 2025)[3]
Mitglieder	50 Studenten (2024)[4]S. 8
Website	khio/theaterhogskolen

Teaterhøgskolen (Die Theaterhochschule) ist seit 1996 eine Abteilung der Kunsthochschule Oslo. Sie wurde 1953 als eigenständige Statens teaterskole (Staatliche Theaterschule) gegründet und 1982 in Statens teaterhøgskole (Staatliche Theaterhochschule) umbenannt. Sie unterrichtet ungefähr 50 Studenten in Schauspiel, Regie, Bühnenbild und Drehbuch. Nach einem dreijährigen Bachelorstudium in Schauspielkunst oder in Regie kann ein zweijähriges Masterstudium Theater angeschlossen werden.

Seit 2003 befindet sich die Kunsthochschule Oslo in der Fossveien 24 in Grünerløkka in einer ehemaligen Segeltuchfabrik. Der Campus ist mit 43.000 m² eine der größten Einrichtungen für Kunst in Skandinavien. Die Theaterhochschule verfügt über neun Bühnen, wobei die Hauptbühne Sitzplätze für 200 Personen bietet. Außerdem wird jeden Sommer von den Studenten des zweiten Studienjahres in einem Zelt im Frognerpark Theater für Kinder aufgeführt.

Teaterhøgskolen ist eine der kleinsten der sechs Abteilungen der Kunsthochschule Oslo und umfasst etwa 50 Studenten von insgesamt über 600.^{[4]S. 8} Die Abteilung wird von einem Dekan geleitet.

Neben den eigentlichen Unterrichtsfächern (Schauspiel, Regie, Bühnenbild, Drehbuch) werden auch allgemeinbildende Fächer (Norwegisch, Theatergeschichte, Dramaturgie) unterrichtet, praktische Kurse (Stimmbildung, Gesang, Tanz, Fechten) angeboten und Medientechnik vermittelt.^[5] Nach ihrem Selbstverständnis verbindet die Theaterhochschule „die traditionelle handwerkliche Ausrichtung, die an vielen Institutionen stark vertreten ist, mit der experimentelleren und kreativeren Arbeit, die die freie Szene geprägt hat.“^[6]

Die Studenten der Darstellenden Kunst (wozu außer der Theaterhochschule noch die Abteilungen Oper und Tanz gehören) können neun Bühnen unterschiedlicher Größe und Funktion benützen. Die Hauptbühne mit 200 Sitzplätzen verfügt über einen Orchestergraben. Die weiteren Bühnen haben zwischen 50 und 150 Plätze. Unter den Unterrichtsräumen gibt es auch ein Fitnessstudio und einen Physiotherapieraum und Werkstätten für Bühnenbild und Kostüm.^{[4]S. 14}

Eine „Außenstelle“ der Theaterhochschule ist das Zirkuszelt beim Monolithen im Frognerpark.^[7] Hier werden während der Sommermonate von Studenten im zweiten Studienjahr Theateraufführungen für Kinder abgehalten.^[8][9] Die Veranstaltungen finden seit 1974 statt und wurden damals von Bentein Baardson und Ellen Horn initiiert.^[10]

(Quelle:^[6])

• Praktisch-pädagogische Ausbildung: Der Kurs kann entweder in einem Jahr Vollzeit oder in zwei Jahren Teilzeit absolviert werden und richtet sich an Darstellende Künstler, die im Bildungsbereich arbeiten wollen und ihr Fachwissen um pädagogische Kompetenzen erweitern wollen. Der Studiengang qualifiziert für den Unterricht an Grundschulen und weiterführenden Schulen und in der Erwachsenenbildung.

• Bachelorstudium Schauspiel (dreijährig): Vermittelt professionelle Schauspielkunst für Bühne, Film und andere Medien und lehrt die Zusammenarbeit mit anderen künstlerischen und bühnentechnischen Berufsgruppen.

• Bachelorstudium Regie (dreijährig): Der Schwerpunkt der Ausbildung liegt auf den Theorien und Methoden von Konstantin Stanislawski. Es werden aber auch andere Regieansätze vermittelt.

• Masterstudium Theater (zweijährig): „Das Studium baut auf einem Bachelorabschluss in Schauspiel, Regie, Bühnenbild, Dramaturgie oder Oper oder einer entsprechenden Ausbildung und/oder Erfahrung auf.“ Es wurde 2013 eingeführt^[5] und ermöglicht eine Spezialisierung in Schauspiel, Regie, Bühnenbild und Drehbuch.

• Internationales Masterstudium Theater: Comparative Dramaturgy and Performance Research (CDPR). Das Studium erfolgt in Kooperation mit Theaterhochschulen in Frankfurt, Brüssel, Paris und Helsinki und soll Dramaturgen ausbilden, die Einblicke in verschiedene Theaterkulturen haben und daher Kooperationen über nationale Grenzen hinweg durchführen können. CDPR wird als Zusatz zum Masterstudium Theater angeboten und führt zu einem Doppelabschluss.

Für den Bachelorstudiengang Schauspiel bewerben sich jährlich 500 bis 800 Kandidaten, aber nur 10 bis 12 werden als Studenten aufgenommen.^[11][12] Das Aufnahmeverfahren ist dreistufig. Nach der ersten Runde, in der ein Monolog vorgetragen werden muss, bleiben etwa 120 Bewerber übrig. In der zweiten Runde wird neben einem weiteren Monolog auch eine Improvisation gefordert. Die dritte Runde besteht aus einer zwei Wochen dauernden gründlichen Überprüfung der Kenntnisse in Dialog, Theorie, Gesang und Tanz.^[13]

Statens teaterskole wurde 1953 als eine dreijährige Schauspielschule gegründet. Im Zeitraum 1967–1974 war der Unterricht durch ein Praxisjahr an Theatern auf vier Jahre verlängert. Parallel dazu gab es 1971–2005 einen dreijährigen Studiengang ohne Praxisjahr. Ab 1967/1968 wurden auch Regisseure ausgebildet, zunächst in einem sechsmonatigen Kurs. 1979 wurde der Regieunterricht als dreijähriger Studiengang eingerichtet.^[5]

1982 wurde die Schule in Statens teaterhøgskole umbenannt. Sie war zunächst in der ehemaligen Schule von St. Hanshaugen in der Schwensens gate 6 untergebracht, bezog 1966 die Njårdhalle in Makrellbekken (Vestre Aker) und war von 1985 bis 2003 in Aker Brygge angesiedelt.^[14]

1996 wurde die Kunsthochschule Oslo durch den Zusammenschluss bestehender Akademien gegründet, wovon eine die Theaterhochschule war. Wie die anderen Akademien auch, wurde sie zu einer Abteilung der Kunsthochschule, behielt aber ihren Namen und ihre Räumlichkeiten in Aker Brygge. Im Herbst 2003 zogen die drei Schulen für Darstellende Künste in das Gebäude der ehemaligen Segeltuchfabrik (Christiania Seildugsfabrik) in Grünerløkka.^[7][14] Die Räumlichkeiten sind im Besitz der Firma Brødrene Jensen AS und von der Kunsthochschule angemietet. Sie wurden in zwei Etappen (1999 bzw. 2010) für den neuen Verwendungszweck umgebaut.^{[4]S. 14}

2003 wurden die alten Schulnamen aufgegeben; Theater, Oper und Ballett wurden Bestandteile der Fakultet for scenekunst (Fakultät für Darstellende Kunst). Dem Dekan der Fakultät waren zwei Studienleiter (für Schauspiel bzw. für Regie) unterstellt.^[7]

2011 wurde die Fakultät aufgelöst. Seitdem besteht die Kunsthochschule aus sechs Abteilungen, die jeweils von einem Dekan geführt werden. Die Abteilung für Theater wird wieder Teaterhøgskolen genannt.^[5] Im Designkonzept der Hochschule (Bildende Kunst mit Rottönen, Darstellende blau/grün) wird sie durch die Farbe grün repräsentiert.

• Statens teaterhøgskole 50 år. Kunsthøgskolen i Oslo, Oslo 2003.
• Janne Heltberg Haarseth, Even Lynne (Hrsg.): Drømmefabrikken. Teaterhøgskolens historie sett gjennom åtte forfatteres øyne. Transit, Oslo 2013, ISBN 978-82-75-96310-7.

Commons: Kunsthochschule Oslo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Offizielle Website
• Teaterhøgskolen im Sceneweb
• Kunsthøgskolen i Oslo Teaterhøgskolen. Suche in BIBSYS