Stanisław Potrzebowski

Stanisław Potrzebowski (2017)
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Stanisław Potrzebowski (* 9. Februar 1937 in Brest am Bug) ist ein polnischer Nationalist und Historiker. Er ist Gründer von Rodzima Wiara[1], einer polnischen rodistischen Glaubensgemeinschaft sowie Mitbegründer des Europäischen Kongresses der Ethnischen Religionen.[2]

Leben

Nach seiner Schulzeit studierte Potrzebowski ab 1954 Geologie an der AGH Wissenschaftlich-Technischen Universität in Krakau. 1957 wurde er vor Beendigung seines Studiums vom polnischen Geheimdienst (Służba Bezpieczeństwa) verhaftet. Er hatte Flugblätter verteilt und damit gegen die Schließung der Zeitschrift Po prostu protestiert. Ab 1958 diente er in den Luftstreitkräften der Republik Polen. Diese verließ er 1966 freiwillig im Rang eines Porucznik. 1972 beendete er ein Geschichtsstudium an der Universität Breslau mit Auszeichnung. Dann wurde er vom polnischen Auslandsgeheimdienst angeworben, der in seinem Wunsch, im Westen zu promovieren, einen brauchbaren Vorwand für eine Tätigkeit als Auslandsagent sah.[3][4]

1973 emigrierte Potrzebowski in die Bundesrepublik Deutschland und begann eine Promotion an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 1980 wurde er bei Gotthold Rohde promoviert, ohne nachrichtendienstliche Erkenntnisse weitergegeben zu haben. Einer Rückkehrorder folgte er 1981 nicht. 1985 reiste er nach Südafrika und arbeitete dort für die Deutsche Schule Pretoria.

1991 kehrte er nach Polen zurück und lebt seither in Breslau. Er schloss sich dem nationalistischen Milieu an. Ihm wurde damals nachgesagt, mit dem Apartheidsregime sympathisiert und Kontakt mit Janusz Waluś gepflegt zu haben.[5][6]

Literatur

  • Stanisław Potrzebowski: Zadruga: eine völkische Bewegung in Polen (Dissertation). IaS, Bonn 1982, ISBN 978-3-923428-00-7.
  • Stanisław Potrzebowski: Słowiański ruch Zadruga. Triglav, Stettin 2016, ISBN 978-83-62586-96-7.

Einzelnachweise

  1. Rodzima Wiara Website der Organisation. Abgerufen am 20. August 2018. (polnisch)
  2. Stanisław Potrzebowski, Rodzima Wiara, 6.12.2012 (Memento vom 20. August 2018 im Internet Archive), Vortragsnotiz beim Institut für Religionswissenschaft der Jagiellonen-Universität im Jahr 2012. Abgerufen am 20. August 2018. (polnisch)
  3. Przemysław Witkowski: Wielka Aryjska Lechia, czyli nacjonaliści-neopoganie. 8. Oktober 2018, abgerufen am 29. Juli 2025 (polnisch).
  4. Przemysław Witkowski: Brunatny Dolny Śląsk. Skinheadzi wchodzą do partii (Odc. 4). 22. Juni 2021, abgerufen am 29. Juli 2025 (polnisch).
  5. Radosław Korzyck: Janusz Waluś. Heros kiboli i prawicy. In: wyborcza.pl. Abgerufen am 29. Juli 2025 (polnisch).
  6. Ewa Wilczyńska: Za budową świątyni pogańskiej we Wrocławiu stoją działacze skrajnej prawicy. Na ich "nabożeństwach" są obecni neofaszyści. In: wyborcza.pl. Abgerufen am 29. Juli 2025 (polnisch).