Stadttheater Mönchengladbach

Stadttheater Mönchengladbach
1963
Fotografie

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Das Stadttheater Mönchengladbach war von 1959 bis 1996 Spielstätte des Theaters Krefeld und Mönchengladbach. Das vom Stuttgarter Architekten Paul Stohrer entworfene Gebäude war ein bedeutender Bau der Nachkriegsarchitektur in Mönchengladbach. Nach dem Verkauf an einen Musicalbetreiber und dessen nur dreijähriger Spielzeit stand es seit 1999 leer und wurde 2012 abgerissen.

Der Abriss und die Errichtung des Einkaufszentrums Minto an Stelle des ehemaligen Theaters waren Gegenstand einer öffentlichen Kontroverse.

Beschreibung

Der etwa L-förmige Baukörper befand sich mit seiner längeren Seite entlang der Hindenburgstraße, war von dieser jedoch zurückgesetzt, so dass sich ein Vorplatz ausbildete. Das Erdgeschoss war als Kolonnade ausgeführt, die beiden Stockwerke darüber stark durchfenstert. Die dünnen Pfosten und Riegel waren in weiß gehalten, im Kontrast zu den braunen Holzfenstern und den blauen und braunen Ziegeln an der Gebäudeecke. Die sich wiederholende Achskonfiguration war ein einer einzigen Stelle in der Hauptfassade variiert durch einen blau gefassten Balkon im zweiten Obergeschoss.

Geschichte

Nach der Gründung des gemeinsamen Theaters Krefeld und Mönchengladbach entschied sich der Stadtrat im November 1955 für den Bau einer eigenen Spielstätte. Das Grundstück wurde von Robert Pferdmenges der Stadt geschenkt. Der Stuttgarter Architekt Paul Stohrer entwarf das Gebäude 1955. Dabei waren die begrenzten finanziellen Mitteln von 6,5 Millionen Mark Gesamtkosten (davon 3,5 Millionen für den ersten Bauabschnitt) zu berücksichtigen. Die Bauarbeiten dauerten von 1956 bis 1958, eröffnet wurde das Haus am 10. September 1959 mit Wagners Meistersingern von Nürnberg. 1974 wurde vor dem Bau die Plastik Pointes et Courbes (1970) von Alexander Calder aufgestellt.[1][2][3]

Das Bild zeigt ein modernes Gebäude, das Minto in Mönchengladbach, mit einer auffälligen, geschwungenen Fassade, die aus vertikalen Holzlamellen besteht. Diese Lamellen verleihen dem Gebäude eine elegante und zeitgenössische Optik. Große Glasfenster ziehen sich über mehrere Stockwerke, wodurch das Innere sichtbar wird und das Gebäude ein offenes und einladendes Erscheinungsbild erhält. Im Erdgeschoss befinden sich Geschäfte und Restaurants, unter anderem ein Restaurant der Kette „Vapiano“. Vor dem Restaurant sind Tische und Stühle im Freien aufgestellt, wo Menschen gemütlich sitzen. Weitere Personen gehen auf der belebten Straße vor dem Gebäude. Der Himmel ist blau, durchzogen von ein paar Wolken.
Einkaufszentrum Minto (2015)

Das Gebäude wurde von der Stadt 1996 an einen Musicalbetreiber verkauft, der dort das Musical Gambler aufführte. Die Schauspielaufführungen des Theaters finden seit dem in der zuvor nur als Opernhaus genutzten ehemaligen Stadthalle Rheydt statt. Wegen Misserfolg endeten die Musicalaufführungen im ehemaligen Stadttheater bereits 1999. Danach stand das Gebäude leer. Auf dem Vorplatz wurde 2003 die Theatergalerie, eine Ladenzeile nach Entwurf des Architekten Dietmar Haasen erbaut. Ab 2006 wurde die Inneneinrichtung des Stadttheaters ausgebaut, da 2008 Umbauten zum Einkaufszentrum geplant waren. Dazu kam es jedoch nicht. Im Oktober 2012 wurde das Gebäude abgerissen.[1][2]

2015 wurde auf dem Gelände das Einkaufszentrum Minto eröffnet.

Einzelnachweise

  1. a b Andreas Gruhn: Mönchengladbach: Der letzte Vorhang fürs Stadttheater. In: Rheinische Post Online. 16. April 2011, abgerufen am 11. März 2025.
  2. a b Angela Pontzen: Fotos aus Mönchengladbach: Das alte Stadttheater in Bildern. In: Rheinische Post Online. 23. November 2024, abgerufen am 11. März 2025.
  3. Kunst am Bau. Dokumentation der Mönchengladbacher Erwerbungen. In: Museum Mönchengladbach 1967–1978. Abgerufen am 11. März 2025.

Koordinaten: 51° 11′ 40,7″ N, 6° 26′ 14,6″ O