St. Wendelinus und Hubertus (Elmstein)

St. Wendelinus und Hubertus
Kirche im Jahr 2023
Kirche im Jahr 2023
Basisdaten
Konfession römisch-katholisch
Ort Speyerbrunn, Deutschland
Diözese Bistum Speyer
Patrozinium Wendelin, Hubertus von Lüttich
Baugeschichte
Architekt Josef Kuld
Bauzeit 1. Oktober 1931–November 1932
Baubeschreibung
Einweihung 27. November 1932
Baustil barockisierender Heimatstil
Ausstattungsstil einschiffig, achteckiger Chorschluss
Bautyp Sandsteinquader-Saalbau mit Zwiebelturm
Funktion und Titel

Pfarrkirche (bis 2015)
Filialkirche (seit 2016)

Koordinaten 49° 21′ 0,3″ N, 7° 52′ 21,2″ O
St. Wendelinus und Hubertus aus östlicher Richtung

Die Kirche St. Wendelinus und Hubertus im Elmsteiner Ortsteil Speyerbrunn ist ein 1932 errichtetes römisch-katholisches Gotteshaus.[1]

Lage

Das Bauwerk bildet den östlichen Siedlungsabschluss von Speyerbrunn. Es liegt an der Johanniskreuzer Straße, die mit der Landesstraße 499 identisch ist. Unmittelbar östlich von ihr befindet sich der Ritterstein 121, der auf eine einst an dieser Stelle befindliche Holzriese verweist.

Geschichte

Die Gläubigen aus Speyerbrunn, Mückenwiese, Erlenbach und Schwarzbach mussten lange sonntäglichen Fußweg zur Mariä Heimsuchung in Elmstein.[2] Ab 1922 feierten diese in der Kirche eigene Gottesdienste, da die Kirche an ihre Kapazitätsgrenzen gekommen war. Ab 1926 fanden diese zunächst in einem Saal des Speyerbrunner Schulhauses.[2]

1931 begann der Mannheimer Architekt Josef Kuld mit der Planung der Kirche aus Sandstein-Mauerwerk mit Zwiebelturm; der erste Spatenstich erfolgte am 1. Oktober 1931.[3] Im Mai 1932 vollzog der Speyerer Bischof Ludwig Sebastian die Grundsteinlegung. Die Bauausführung erfolgte durch das Elmsteiner Baugeschäft Heinrich Landbeck. Zum Ausbau sowie der Ausstattung der Kirche wurden heimische Handwerker herangezogen, darunter die Gebrüder Leidner. Am 27. November 1932 erfolgte die Weihe durch Bischof Sebastian auf die Heiligen Wendelinus und Hubertus.[1]

Während Speyerbrunn seinerzeit zur Gemeinde Wilgartswiesen gehörte, lagen die Kirche und ihre unmittelbar benachbarten Gebäude bereits auf der Gemarkung von Elmstein.[4][5]

Seit 1997 steht die Kirche unter Denkmalschutz.[6]

Bis Ende 2015 fungierte sie als Pfarrkirche. Diesen Status behielt sie bis Ende 2015; seither stellt sie eine Filiale der in Lambrecht ansässigen Pfarrei Hl. Johannes XXIII. dar.[7]

Architektur

Die Kirche ist einschiffig mit einem achteckigen Chorschluss und hat einen 20 Meter hohen Zwiebelturm, dessen Helm nach einfachen, bodenständigen Vorbildern aus dem Barock gestaltet ist. Hinzu kommt eine dreiteilige Vorhalle.[3]

Innenausstattung

Das Gotteshaus hat 120 Sitz- und 100 Stehplätze, seine Inneneinrichtung wurde mehrfach neu gestaltet.[1] Es verfügt eine Ubhaus/Wagner-Orgel, die 1835 errichtet wurde und ursprünglich der katholischen Kirchengemeinde Esthal gehört hatte. Bereits zum Zeitpunkt ihrer Einweihung besaß sie zwei Glocken, die von der Kultusgemeinde Neckarhausen erworben worden war und die bis in die Gegenwart erhalten sind.[3]

Patrozinium

Mit dem doppelten Patrozinium wurde der besonderen Bedeutung dieser Schutzheiligen für die Region gedacht, in der die Jagd und Landwirtschaft einen hohen Stellenwert hatten. Wendelinus gilt als Schutzheiliger der Bauern, Hirten und Schäfer, Hubertus beschützte unter anderem die Jäger, Schützen und Metzger.[1]

Literatur

Commons: St. Wendelinus und Hubertus (Speyerbrunn) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Kirchen in der Gemeinde. In: Elmstein – alles im grünen Bereich. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. August 2017; abgerufen am 19. April 2021.
  2. a b Patronatskirche St. Wendelinus u. St. Hubertus. Abgerufen am 18. März 2018.
  3. a b c Erich Uhly: Katholische Kirchengemeinde Speyerbrunn. In: Elmstein (Hrsg.): Die Gemeinde Elmstein in alten Bildern. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 2006, ISBN 3-86595-096-5, S. 150.
  4. Die Annexen der Gemeinde Wilgartswiesen gestern und heute. In: Wilgartswiesen (Hrsg.): Chronik der Ortsgemeinde Wilgartswiesen. Warda Druck, Münchweiler an der Rodalb 1996, S. 33.
  5. Die Annexen der Gemeinde Wilgartswiesen gestern und heute. In: Wilgartswiesen (Hrsg.): Chronik der Ortsgemeinde Wilgartswiesen. Warda Druck, Münchweiler an der Rodalb 1996, S. 459.
  6. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Bad Dürkheim. Mainz 2024, S. 35 (PDF; 5,1 MB).
  7. St. Wendelin und St. Hubertus