St. Vitus (Bad Salzschlirf)

St. Vitus in Bad Salzschlirf
St. Vitus in Bad Salzschlirf
Innenansicht um Altar
Blick zur Orgel

St. Vitus (Bad Salzschlirf) ist eine denkmalgeschützte römisch-katholische Filialkirche in Bad Salzschlirf im osthessischen Landkreis Fulda, die zum Bistum Fulda gehört. Das Kirchengebäude steht an der Kirchstr. 11.

Sie ist Filiale der Pfarrei Heilig Kreuz im Fuldaer Land im Dekanat Neuhof-Großenlüder des Bistums Fulda.[1]

Die Kirche steht unter dem Patrozinium des heiligen Vitus. Dessen Gedenktag feiert die katholische Kirche am 15. Juni.

Geschichte

Eine erste Kirche in „Slirefa“, dem heutigen Bad Salzschlirf, wurde bereits im Jahre 885 erwähnt. Sie war am 28. August des gleichen Jahres dem „Herrn Jesus Christus, der hl. Jungfrau Maria und dem hl. Vitus“ geweiht. Eine Erneuerung folgte im ersten Drittel des 14. Jahrhunderts. Erweiterungs- bzw. Neubau der mittelalterlichen Kirche in Salzschlirf wurde im Jahre 1702 begonnen und unter fünf Pfarrern im Jahre 1728 beendet. Der Chorturm und die Langhauswände stammen von 1702/28. Der Baubeginn in 1702 erfolgte nach Fuldaer Plänen unter der Leitung des Maurermeisters Matthias Mattei, eines Kirchenbauers aus Tirol. Der abschließende Turmoberbau wurde 1902/03 aufgesetzt. Eine gleichzeitige Erweiterung des Langhauses nach Westen mit einer neubarocken Westfassade mit seitlichen runden Treppentürmchen erfolgte in dergleichen Bauzeit. 1964 erfolgte der Anbau einer Seitenkapelle. 1992 folgte die letzte Innenrenovierung. Neue Beleuchtungskörper wurden angebracht. Außerdem erfuhr die Kirche eine Bereicherung durch die Aufstellung der Statuen des Pfarrpatrons St. Vitus (Hauptschiff, links), des Heiligsten Herz Jesu im 1964 seitlich erfolgten Anbau sowie einer Pietà in einer Wandnische im Hauptschiff, links (vormals Beichtstuhl).

Ausstattung

Glocken

Die Kirche St. Vitus hat sechs Glocken, vier davon stammen von der renommierten Glockengießerei Otto aus Hemelingen/Bremen. Die Ottos hatten schon im Jahr 1926 vier Bronzeglocken gegossen, die alle in den Weltkriegen des 20. Jahrhunderts eingeschmolzen wurden. Nach dem Krieg goss und lieferte Otto in den Jahren 1950 und 1955 vier neue Bronzeglocken, so dass das Glockengeläut von fünf Glocken wieder vollständig war.[4][5] Hinzu kommt eine Uhrschlagglocke, die nicht geläutet wird.

Glocke Name / Funktion Gussjahr Gießer Durchmesser Gewicht Schlagton
I Hl. Familie- / Heldengedächtnisglocke 1955 Glockengießerei Otto 1448 mm 2000 kg cis′
II Veitsglocke 1955 Glockengießerei Otto 1217 mm 1100 kg e′
III Bonifaz- / Totenglocke 1950 Glockengießerei Otto 1097 mm 800 kg fis′
IV Nachbar- / Angelusglocke 1880 Gießerei Bittorf, Seligenthal ? 400 kg gis′
V Ave- oder Taufglocke 1950 Glockengießerei Otto 822 mm 350 kg h′
(VI) Uhrschlag-Glocke ? ? ? ? c″

Bildergalerie

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Hessen. Deutscher Kunstverlag, München 1966
  • Gerhard Reinhold: Otto Glocken – Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto. Essen 2019, ISBN 978-3-00-063109-2.
  • Gerhard Reinhold: Kirchenglocken – christliches Weltkulturerbe, dargestellt am Beispiel der Glockengießer Otto, Hemelingen/Bremen. Diss. Radboud Universiteit Nijmegen, 2919. DNB-Zugangssignatur L-2019-333968.
Commons: St. Vitus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Fusionsurkunde der Pfarreien Amtsblatt des Bistums Fulda Nr. 320 vom 16. Dezember 2024, abgerufen am 4. Januar 2025.
  2. Orgel Databank: Bad Salzschlirf - Katholische Pfarrkirche Sankt Vitus
  3. Georg Dehio; Bearbeitet von Magnus Backes: Hessen. In: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Erster Band. Deutscher Kunstverlag, München, Berlin 1966, S. 51.
  4. Gerhard Reinhold: Otto-Glocken. Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto. Selbstverlag, Essen 2019, S. 588, hier insbesondere 527, 546, 553, 573.
  5. Gerhard Reinhold: Kirchenglocken – christliches Weltkulturerbe, dargestellt am Beispiel der Glockengießer Otto, Hemelingen/Bremen. Nijmegen/NL 2019, ISBN 978-3-00-063109-2, S. 556, hier insbesondere 488, 504, 508, 529, urn:nbn:nl:ui:22-2066/204770 (Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen).

Koordinaten: 50° 37′ 27″ N, 9° 30′ 32″ O